Eltern und Erzieher sollten mit Notfall-Arzneimitteln für Kinder üben

(Bild: ABDA/Gust)Berlin (ots) – Wenn ein Kind ein Notfall-Arzneimittel braucht, sollten Eltern, Erzieher und Lehrer dessen Anwendung schon im Vorfeld üben.

„Im Notfall sind alle Beteiligten so unter Druck, dass gerade bei komplexen Darreichungsformen leicht Fehler passieren. Deshalb sollten sich die Erwachsenen schon im Vorfeld in der Apotheke demonstrieren lassen, wie ein Notfall-Arzneimittel bei einem Kind richtig angewendet wird“, sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

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Der bundesweite „Tag der Apotheke“ findet jedes Jahr am 7. Juni statt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Richtige Medikation für Kinder“. Viele der bundesweit rund 19.500 Apotheken machen an diesem Aktionstag auf Leistungen speziell für Kinder aufmerksam.

Notfall-Arzneimittel brauchen Kinder zum Beispiel bei einer Allergie gegen Erdnüsse oder andere Nahrungsmittel. Geschätzt leiden etwa acht Prozent aller Kinder daran, wobei diese Allergie mit zunehmendem Alter seltener wird. Die Allergie kann unter anderem zu Hautausschlag, Schwellungen, Atemgeräuschen, Luftnot oder Schwindel führen. Die Symptome betreffen den ganzen Körper und sind schwerwiegender als bei einer Lebensmittel-Intoleranz. Typisch für die allergische Reaktion ist der rasche Beginn der Symptome; die Schwere der Symptome kann nur selten vorhergesagt werden.

„Unbehandelt können akute schwere allergische Reaktionen bei Kindern tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, dass die Notfall-Arzneimittel nicht nur immer in Reichweite sind, sondern die Erwachsenen auch mit der Anwendung vertraut sind“, sagt Dr. Martina Neininger vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) der Universität Leipzig. Im Notfall sollte zunächst der Rettungsdienst bzw. der Kindernotarzt verständigt werden. Allerdings sollten auch ärztlich verschriebene Antihistaminika oder Kortison griffbereit sein. Dabei ist zu bedenken, dass die ebenfalls zum Notfallset gehörenden beratungsintensiven Adrenalin-Autoinjektoren wegen Lieferproblemen der Anbieter aktuell in Apotheken kaum verfügbar sind.

Beispiele für weitere Notfall-Arzneimittel, deren Anwendung Erwachsene üben sollten, sind Dosieraerosole bei Asthmaanfällen sowie Rektiolen oder Mundspritzen bei epileptischen Anfällen von Kindern.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Na endlich wird das mal gesagt -aber das gehört auch in die Tagespresse!
    Fast kein Erzieher oder Pädagoge wäre in der Lage, seinen Schützlingen zu helfen – Es gilt hier die Garantenpflicht!

    Ganz schlimm ist es in der Erlebnispädagogik! Hier gibt es nur eine Firma, die solche Fortbildungen anbietet, die haben sogar einen eigenen Offroad-RTW für Sanitätsbetreuungen bei Zeltlagern! http://www.calico-sailing.de

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