AvD und Björn Steiger Stiftung kooperieren bei Notrufsäulen

Frankfurt am Main (pm) – Der Automobilclub von Deutschland (AvD) wird in Zukunft die von den Notrufsäulen der Björn Steiger Stiftung in Baden-Württemberg eingehenden Notrufe übernehmen und die nötigen Hilfsmaßnahmen einleiten.

Die neue Kooperation zwischen dem Automobilclub und der Stiftung startet am 1. Dezember 2011 mit einer Pilotphase im Landkreis Rems-Murr bei Stuttgart. In den darauffolgenden Monaten bis zum 30. Juni 2012 werden alle rund 1800 Notrufsäulen der Björn Steiger Stiftung (BSS) an den Bundes-und Landesstraßen in Baden-Württemberg auf den AvD umgeschaltet.

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Die von diesen Säulen eingehenden Notrufe wurden bisher vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) angenommen, der die Notrufsäulen des Bundes entlang der deutschen Autobahnen betreibt.

“Mit dem AvD und der Björn Steiger Stiftung haben sich zwei Partner gefunden, die sich optimal ergänzen und gemeinsam die Verkehrssicherheit und die Notfallhilfe verbessern möchten. Leitbild ist die ‘Vision Zero – Keiner kommt um. Alle Kommen an’. Gemeinsames Ziel ist, Schwerverletzte nach einem Verkehrsunfall schneller zu versorgen und ihre Überlebenschancen zu verbessern. Schlüsselfunktionen in der Rettungskette haben der Notruf und die genaue Ortung der Verunfallten, dort setzen wir an”, so AvD-Generalsekretär Matthias Braun.

Direkter Draht zur Rettungsleitstelle

Die von den rund 1.800 Steiger-Notrufsäulen abgesetzten Anrufe werden nach der technischen Umstellung in der AvD-Notrufzentrale in Frankfurt eingehen. In Notfällen wird der AvD binnen Sekunden die nächstgelegene Rettungsleitstelle informieren und zu einer Dreierkonferenz zuschalten. Die Rettungskräfte können sich dann sofort zu den Hilfesuchenden in Bewegung setzen. Die genauen Standortdaten der Notrufsäulen werden bei jedem Anruf automatisch übermittelt. Eine Fehlleitung oder eine längere Suche nach den Verunfallten – wie bei Handy-Notrufen möglich, wenn die Anrufer nicht genau wissen, wo sie sich befinden – ist somit ausgeschlossen.

Ist kein Rettungseinsatz erforderlich, wird der AvD die vom Anrufer benötigten Hilfsmaßnahmen selbst einleiten. Über 80 Prozent der Notrufsäulen-Nutzer melden eine Autopanne, deren Behebung eine der Kernleistungen des Automobilclub von Deutschland ist. Rund um die Uhr steht ein flächendeckendes Service-Netz mit bundesweit etwa 2000 Pannen- und Abschleppfahrzeugen zur Verfügung. Durch die gezielte Kanalisierung der Anrufe in der AvD-Notrufzentrale werden die Rettungsleitstellen entlastet und können sich somit auf Notfälle mit Verletzten konzentrieren.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. What’s new? Nihil Novi!*

    Die in der gemeinsamen Pressemitteilung von AvD und BSS erwähnte Vorgehensweise bei einem Hilfeersuchen ist meines Erachtens *”nichts Neues”. Bereits Anfang der so genannten “Nullerjahre”, als die seinerzeitige Rettungsdienst-Stiftung Björn Steiger e. V. ihre damals noch rund 6.000 Notruftelefone auf die Callcenter des GDV aufschaltete, wurde so vorgegangen. Die Standorte der Notrufsäulen (bei der RSBS/BSS “Notruftelefone” genannt!) waren ja allesamt bekannt – im Gegensatz zu sich bewegenden Personen mit Mobilfunktelefonen! Schon damals wurden die RLS/ILS durch das Zwischenschalten eines Callcenters entlastet, denn weit über 80 Prozent der Anrufe waren nicht-notfallmedizinische Anliegen, sprich Hilfeersuchen bei Pannen o. Ä.! Und an diese Daten wollte(n) der GDV bzw. dessen Mitglieder ja auch so rasch wie möglich drankommen, um das ‘richtige’ Abschleppunternehmen entsenden zu können! Schließlich konnten die Kfz-Versicherer so viel Geld eingesparen!

    Wofür letztlich eine “Pilotphase im Rems-Murr-Kreis” notwendig sein soll, entzieht sich meiner genauen Kenntnis. Ich vermute mal, dass man rund ein halbes Jahr benötigt, um die Daten in die Rechner des neuen Abfragezentrums einzuspeisen bzw. dass man entsprechende Testanrufe tätigen wird, um die Software bzw. das Handling der Notrufe beim Frankfurter AvD-Callcenter zu (über-)prüfen.

    Völlig neu und für mich schon ein wenig überraschend ist allerdings, dass es offensichtlich nur noch rund 1.800 Notruftelefone der Björn Steiger Stiftung geben soll – und diese allesamt nur noch in Baden-Württemberg, dem Stammland der Stiftung, stehen (sollen)! Das heißt doch nichts Anderes, als dass zwischenzeitlich (der Höchststand lag laut Webauftritt der Stiftung Mitte der “Nullerjahre” bei rund 7.000 NRTs) bundesweit über 5.000 NRTs abgebaut wurden – übrigens auch hier im Rems-Murr-Kreis! Offensichtlich lief der Vertrag mit dem GDV aus – und man musste sich in Stuttgart nach einem neuen Partner umsehen! Das ist das eigentlich Neue der Pressemitteilung!

    Frühmorgendliche Grüße aus dem Südwesten unserer Republik

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  2. “What’s new? Nihil novi.” So begann mein Kommentar am 2. Dezember 2011. Inzwischen muss ich diese Aussage revidieren. Neu ist, dass der Abbau auch der hier im Ländle verbliebenen 1.800 Notruftelefone kontinuierlich fortgeführt wurde und wird, die noch existierenden NRT älterer und neuer Bauart (NRT 21) inzwischen überwiegend den rot-weißen Aufkleber des Kooperationspartners AvD tragen und – man glaubt es kaum! – es bereits das erste Notruftelefon mit Fremdwerbung gibt. Das werbende Unternehmen ist die Fast-Food-Kette Burger King bzw. einer ihrer zahlreichen Franchise-Nehmer. Wer’s nicht glaubt, der sollte an den Park-and-Ride-Parkplatz am B 27-Kreisel, Höhe Autobahnzubringer, bei Villingen-Schwenningen fahren. Ich habe es am Sonntagnachmittag mit eigenen Augen gesehen…

    Frühmorgendliche Grüße aus dem Südwesten unserer ver-rückten Bundesrepublik

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  3. Bei Baumfällarbeiten wurde die Überlandleitung im Zuge der L 386 zw. Kirchheimbolanden und Bastenhaus (Rockenhausen) beschädigt.

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