Rettungseinsatz am Kölner Dom in 53 Meter Höhe

(Bild: Feuerwehr Köln)Köln (BF) – Am frühen Samstagabend (05.09.2020) meldeten Besucher einen medizinischen Notfall aus dem Südturm des Kölner Doms. Nach der Abfrage des Leitstellendisponenten stellte sich heraus, dass sich der Notfall im Bereich des Glockenstuhls im Südturm ereignet hatte.

Umgehend wurden zunächst ein Rettungswagen, ein Notarzt sowie ein Hilfeleistungsfahrzeug zum Kölner Dom alarmiert. Da derzeit der an der Nordfassade befindliche Bauaufzug des Kölner Doms aufgrund einer Wartung außer Betrieb ist, alarmierte der Einsatzleiter noch auf der Anfahrt ein weiteres Hilfeleistungsfahrzeug sowie die Sondereinheit der Höhenrettung zur Unterstützung.

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Die ersten Einsatzkräfte am Dom stiegen umgehend über den Südturm zum Glockenstuhl auf. Parallel dazu wurde vorbereitend auf die Patientenrettung ein zweiter am Dom befindlicher Materialaufzug durch die Feuerwehr in Betrieb genommen.

Auf einer Höhe von 53 Metern in einem Vorraum des Glockenstuhls erreichten die Einsatzkräfte die circa 30-jährige Patientin. Zunächst erfolgte eine medizinische Erstversorgung und im weiteren Verlauf eine Stabilisierung zur Vorbereitung des Transportes durch den Rettungsdienst und den Notarzt.

Parallel dazu wurden durch die Feuerwehr verschiedene Möglichkeiten zur Rettung vorbereitet. In Abstimmung mit dem Notarzt kam ein Transport über den engen Treppenraum nicht infrage. Alternativ blieb nur das Abseilen mit Spezialgerät über die Außenfassade.

Umgehend wurde diese besondere Rettung auf dem Gerüst des Bauaufzugs an der Nordfassade vorbereitet. Neben unzähligen Karabinern und weiteren Spezialgeräten wurden weit über 100 Meter Seil am eisernen Dachstuhl des Hohen Daches befestigt.

Die Patientin musste dann zunächst einige Meter über den engen Turmtreppenraum auf die 45 Meter Ebene ins Hohe Dach transportiert werden. Hier lagerten die Helfer sie in einer Korbtrage, die speziell für Abseilrettungen vorgesehen ist. Nach Sicherung und weiterer medizinischer Behandlung wurde die Patientin für den Abseilvorgang aus 45 Meter Höhe vorbereitet. Nachdem sämtliche Sicherungen und Seile angebracht und überprüft wurden, begann der eigentliche Abseilvorgang in der Korbtrage. Ein Höhenretter begleitete die Patientin während der gesamten Rettung.

Gut unten angekommen, erfolgte die weitere Behandlung im bereitstehenden Rettungswagen und der anschließende Transport ins Krankenhaus.

Wie die Feuerwehr Köln ergänzend mitteilte, hatte die Höhenrettungsgruppe erst wenige Tage zuvor wieder Einsätze am Kölner Dom trainiert. Dabei befand sich auch eine Abseilübung mit Patient. Bei dem simulierten Notfall erfolgte der Abseilvorgang zwar aus gleicher Höhe, jedoch über das Deckengewölbe in das Dominnere. Hierdrauf wurde am Samstag aufgrund der bereits laufenden Samstagsmesse allerdings verzichtet.

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