Pilotprojekt auf der A6 zum Schutz von Einsatzkräften

(Bild: Polizei)Kaiserslautern (ots) – „Konzeptionelle Ereignisbewältigung auf Autobahnen“ (KEA21) nennt sich ein landesweites Pilotprojekt, das derzeit in der Westpfalz läuft. Die Autobahnpolizei Kaiserslautern, Feuerwehren, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen suchen nach Möglichkeiten, Einsatzkräfte auf Autobahnen besser zu schützen. Immer wieder kommt es vor, dass Einsatzkräfte selbst zu Unfallopfern werden, während sie Hilfe leisten.

Am 1. Januar 2022 fiel der Startschuss zu dem Projekt, das den internen Titel KEA21 trägt. Die Fachdienste erproben während einer einjährigen Projektphase einen gemeinsamen Orientierungsrahmen zur Bewältigung von Einsatzlagen auf Autobahnen. Als Pilotstrecke ist die A 6 zwischen den Anschlussstellen Wattenheim und Waldmohr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westpfalz (Rheinland-Pfalz) bestimmt. Inspiriert wurde man von einer seit 2004 in den Niederlanden umgesetzten Konzeption des „Incident Managements“.

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Durch ein mit allen Akteuren abgesprochenes standardisiertes Verfahren soll eine Sicherheitszone für die Einsatzkräfte bei der Unfallaufnahme geschaffen werden. Die Konzeption sieht vor, dass die an der Einsatzstelle zuerst eintreffenden Kräfte ihr Einsatzfahrzeug auf der Autobahn in einem Abstand, von mindestens 100 Meter abstellen. Das Fahrzeug befindet sich dabei in der sogenannten „Fend Off“-Position, das heißt schräg zur Fahrtrichtung. Es dient somit als als Sicherungsfahrzeug der Einsatzstelle.

Der dahinter liegende Raum wird mit Sicherungsmitteln wie Baken, Leitkegeln und Leuchten abgegrenzt. Optisch entsteht so eine Trennlinie zum fließenden Verkehr. Im Sicherungsfahrzeug befindet sich niemand. Außerdem wird die Lenkung zur verkehrsabgewandten Seite eingeschlagen, das Blaulicht bleibt eingeschaltet und die Feststellbremse gezogen. Durch diese Position würde das Sicherungsfahrzeug im Falle einer Kollision durch ein nachfolgendes Fahrzeug nicht in den fließenden Verkehr und insbesondere nicht in die Einsatzstelle geschoben.

Weitere eintreffende Kräfte stellen ihre Fahrzeuge nach einem vorgegebenen Verfahren auf, sodass niemand bei seiner Arbeit behindert wird. In Einsatzlagen, bei denen die Feuerwehr ebenfalls eingebunden ist, wird das zuerst eintreffende Sicherungsfahrzeug durch ein schweres Feuerwehrfahrzeug ersetzt.

Die Planung für das Pilotprojekt sieht vor, dass die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern das Verfahren in Form eines individuellen Rückmeldeverfahrens der Einsatzkräfte sowie durch Einsatznachbereitungen und Besprechungen evaluiert. Zum Jahreswechsel 2022/23 läuft der Versuch aus. Mit Vorlage des Abschlussberichts beim Innenministerium Anfang 2023 wird die Projektphase abgeschlossen. Ziel ist eine weitergehende, landesweite Umsetzung der Konzeption.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Sounds Good, sometimes emergency vehicles pull up on scene and park all
    haphazard creating more danger for motorists to negotiate.

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