Lohnuntergrenzen im Rettungsdienst

Bremen (rd.de) – Noch ist die von Bundeskanzlerin Merkel eingebrachte Idee von Lohnuntergrenzen nichts anderes als ein Testballon, der die politische Durchsetzbarkeit prüfen soll. Besonders Mitarbeiter im Krankentransport könnten aber von einer Umsetzung profitieren. Strittig bleibt aber, ob Rettungsassistenten, deren Gehälter sich durch Ausschreibungen im Sinkflug befinden, besser geschützt werden können.

Der Vorschlag der CDU zielt vor allem auf Branchen, die keinen Tarifvertrag ausgehandelt haben. Die Tarifpartner sollen hier wenigstens Lohnuntergrenzen vereinbaren. Als Orientierungsmarke soll nach Vorstellungen der CDU der Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche dienen. Der liegt derzeit bei 7,79 Euro in Westdeutschland und 6,89 Euro in Ostdeutschland. Diese Schwelle wurde im April 2011 in Kraft gesetzt und ist Bestandteil des Arbeitnehmer-Überlassungsgesetzes. Der Stundensatz bezieht sich dabei auf ungelernte Tätigkeiten.

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Noch sind die in zwei Monaten auf dem CDU-Parteitag zu diskutierenden Modelle nicht im Detail bekannt. Wahrscheinlich sollen die Tarifpartner in jeder Branche eine Lohnuntergrenze aushandeln, deren Höhe sich am geltenden Tariflohn orientiert. Einen gesetzlich vereinbarten Mindestlohn, den die SPD seit langem fordert, soll es aber nicht geben. Die Tarifautonomie solle nicht ausgehöhlt werden, heißt es zur Begründung.

Krankentransport hat Bedarf

Es gibt im Rettungsdienst zwei weit verbreitete Tarifverträge: den DRK-Reformtarifvertrag und den TVöD.

„Diese Tarifverträge könnten als Referenzmaßstab dienen“, findet Marion Leonhardt von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Berlin. Auf eine 38,5-Stunden-Woche umgerechnet zahlt das DRK einem Rettungssanitäter ein Eingangsgehalt von 11,49 Euro und einem Rettungsassistenten 12,51 Euro pro Stunde. Der TVöD liegt knapp darunter. „Im Bereich Krankentransport gibt es auf jeden Fall einen Bedarf“, glaubt die Gewerkschafterin und verweist auf prekäre Arbeitsverhältnisse in diesem Sektor.

„Diese Fünf-Euro-Jobs müssen ein Ende haben“, bestätigt auch Marco K. König vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst DBRD in Kiel. In der Summe sieht König allerdings Risiken, dass ein Mindestlohn im Rettungsdienst bei den Tarifverträgen zu einer Orientierung nach unten führen könnte. Im Hinblick auf den drohenden Mangel an Rettungsfachkräften plädiert der DBRD zudem für mehr Lohnabstand zwischen Rettungssanitätern und Rettungsassistenten. Oftmals sind die Leistungsbereiche Krankentransport und Notfallrettung durchmischt: „Bei nur einem Euro Lohnabstand fehlt der Anreiz für Rettungssanitäter, sich zum Rettungsassistenten zu qualifizieren.“

Fairer Lohn, fairer Wettbewerb

Eine faire Lohnuntergrenze im Rettungsdienst wäre für die Gewerkschaft Verdi ein Fortschritt. Leonhardt: „Dabei geht es vor allen Dingen darum, im Rahmen von Ausschreibungen den ruinösen Wettbewerb auf Kosten der Mitarbeiter zu beenden.“ Ein Mindestlohn könnte zu einem faireren Wettbewerb im Rettungsdienst führen. Der Mindestlohn für ungelernte Zeitarbeiter könne ihrer Ansicht nach für die verantwortungsvolle Tätigkeit im Rettungsdienst aber sicher nicht der Maßstab sein.

Lohnuntergrenzen für Beschäftige in Notfallrettung und Krankentransport sind auch für den Bundesverband eigenständiger Rettungsdienste und Katastrophenschutz (BKS) kein Rotes Tuch – im Gegenteil: „Das Lohngefüge ist sehr inhomogen. Mindestlöhne können dafür sorgen, dass Ausschreibungen nicht über den Lohn der Beschäftigten entschieden werden, sondern über Leistung und Qualität“, findet BKS-Präsident Uwe Fleischer.

Fleischer betont, sein Bundesverband habe in dieser Sache mit den Hilfsorganisationen den Schulterschluss gesucht. „Wir haben den vier Hilfsorganisationen vorgeschlagen, über Mindestlöhne zu sprechen“, erläutert hierzu BKS-Vizepräsident Udo Pokowietz. Nach einem Erörterungstermin im Herbst vergangenen Jahres haben sich die Hilfsorganisationen wieder zurückgezogen. „Meine Idee war ein Mindestlohn-Tarifvertrag, der überall dort zur Anwendung kommt, wo es keinen Tarifvertrag gibt“, so Pokowietz.

Über den Rückzieher der Hilfsorganisationen zeigt sich der BKS-Vize enttäuscht. „Umso erfreuter bin ich heute, dass die CDU ihre starre Haltung beim Thema Mindestlohn überdenkt. Wir brauchen so etwas gegen Lohndumping bei Ausschreibungen und für die Durchsetzung höherer Erstattungen im Krankentransport.“ Sollte die neue Initiative politisch umgesetzt werden, käme wieder Schwung in die festgefahrene Diskussion.

1640 Euro brutto in tarifvertragsfreien Zonen

Das Schlagwort von der „tariforientierten Lohnuntergrenze“ könnte hierbei ein gangbarer Lösungsvorschlag sein. Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft CDA, der soziale Flügel der CDU, wird nach Worten des Bundesvorsitzenden Karl-Josef Laumann den Antrag auf Lohnuntergrenzen anschließen: „Die Tarifbindung von Unternehmen und Beschäftigten ist in vielen Regionen und Branchen zu gering. Es gibt immer mehr tarifvertragsfreie Zonen.“

Für viele schlechtbezahlte Rettungssanitäter im Krankentransport wäre eine Einigung in dieser Frage durchaus ein Hoffnungsschimmer. Bei einem Gehalt, das beispielsweise um 15 Prozent unter dem Tariflohn läge, würde ein Rettungssanitäter 1640 Euro brutto erhalten. Nicht gerade üppig, aber für viele wäre dies eine spürbare Verbesserung.

(04.11.2011)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Man lese genau: “„Diese Fünf-Euro-Jobs müssen ein Ende haben“, bestätigt auch Marco K. *König vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst DBRD in Kiel*

    Ich möcht auch König sein. Aber mal ehrlich. Die Mindestlohndiskussion geht mir langsam auf den Keks. Was ist denn so schwer daran einen Mindestlohn durchzusetzen. 8 € für ungelernte, 12 für gelernte, 18 € für Höherqualifizierte und 26 € für Akademiker. Konzept steht. Natürlich nur grob. Wer dafür ist, hebt seine Hand. Ende oder nächste Runde!

    Ich verstehe nicht, warum da noch so viele immer gefragt werden müssen. “Oh du armes Großunternehmen, kannst du auch noch genug Gewinn abgreifen um deine Aktionäre zu belohnen?” (Welche im übrigen rein garnichts zur Produktivität dazu tun.)

    Wird eine Leistung benötigt, wird sie auch bezahlt. Wenn alle mehr verdienen können auch alle mehr zahlen. Ein simples Wirtschaftsprinzip.

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  2. Es wird wirklich Zeit, dass hier etwas passiert.
    Es kann nicht sein, dass die Krankenkassen seit nunmehr 10 Jahren Lohnerhöhungen blockieren und wir immer noch genausoviel verdienen wie vor 10 Jahren!

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  3. Sicherlich hat Frau Leonhardt recht mit der Aussage es gibt den DRK Reformtarifvertrag und den TVöD….nur werden beide Verträge immer seltener angewendet. Durch den enormen Kostendruck wird…..ausgegliedert…..umgagen…und und und.
    Die einzige Alternative ist ein vernünftiger Flächentarifvertrag, für ALLE

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  4. Zitat:
    „Diese Tarifverträge könnten als Referenzmaßstab dienen“, findet Marion Leonhardt von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Berlin. Auf eine 38,5-Stunden-Woche umgerechnet zahlt das DRK einem Rettungssanitäter ein Eingangsgehalt von 11,49 Euro und einem Rettungsassistenten 12,51 Euro pro Stunde. Der TVöD liegt knapp darunter. „Im Bereich Krankentransport gibt es auf jeden Fall einen Bedarf“, glaubt die Gewerkschafterin und verweist auf prekäre Arbeitsverhältnisse in diesem Sektor.”

    Also in München bekommt ein RS deutlich weniger bezahlt. In der Tagschicht sind das ca. 8,60 Euro.

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  5. Naja,

    die Privaten könnten ja -freiwillig- den TVöD in ihren Unternehmen anwenden um die Verweigerer einer guten Entlohnung klar zu identifizieren. Dann wären die Privaten ja auch sofort aus der tariflichen Schmuddelecke raus.

    Solange die Privaten aber auch Tarifverträge (sofern sie überhaupt welche abschliessen) ohne Schicht und Wechselschichtzulage, ohne Zusatzurlaub und ohne betriebliche Altersversorgung abschliessen, sind das hier schon merkwürdige Verlautbarungen von Herrn Fleischer.

    Warum dann obendrein auch noch große Gewerkschaften, nicht nur die Pseudogewerkschaften, diese Low-Budget-Tarifverträge eingehen und dabei dem Leistungserbringer im Nachbarkreis in die tariflichen TVöD oder DRK Tarif-Beine treten, bleibt wohl für immer deren Geheimnis.

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  6. …. Ich denke Frau Leonhardt ist schlecht informiert! Es gibt so gut wie keine Tarife mehr. Verdi sollte sich mal der Zeit anpassen. Mensch Verdi wann werdet ihr mal wach? Es müsste nicht nur der Lohn angepasst werden, sondern viel mehr das drumherum!!!!! Die Mitarbeiter haben keine Freizeit mehr daraus entstehend keine Sozialkontakte und und und! Ihr wollt Mitglieder aber seit nicht flexibel genug. Zeitarbeiter im RD sowie in der Pflege sollten verboten werden. Der RD sollte eine Bundesaufgabe sein…… Leider hat Verdi dank seiner so tollen Mitarbeiter und ihrer tollen Flexibilität die Zeit verschlafen in der man hätte etwas tun sollen!!! Gute Nacht zusammen….

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  7. Solange es noch Leute im RD gibt, die defacto für lau arbeiten (wollen!), ist diese Diskussion doch völlig unnütz.

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  8. Was soll ich dazu sagen… Wacht auf!!! Wir müssen selber aktiv werden. Solange wir es nicht schaffen uns Bundesweit zu organisieren werden wir auch nichts erreichen.

    Schaut euch die Ärzte, Lokführer etc. an, die machen es uns doch vor!

    Aber so bald man im Rettungsdienst von den Kollegen mehr verlangt als

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  9. Nur zu jammer, geht garnichts mehr. Ich kann nur sagen, wacht auf bewegt euren Allerwertesten und dann geht auch was.

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  10. Man beachte das dass DRk zwar eien eigenen Tarifvertrag hat aber es genügend Kreisverbände gibt die Ihre RA mit 7,35 und Ihre RS mit 6,12 euro pro Stunde vergüten. wäre da nicht die 51 Stunden Woche sähe es sehr düster auf dem Konto aus .

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  11. Bis Rettungsdienstpersonal “richtig” bezahlt wird müssen wir hier bis zu einer Schadenslage warten, welche alle Ressourcen der öffentlichen Daseinsvorsorge in kurzer Zeit verbraucht und es keinen ausreichenden Ersatz gibt. Dann wird für den Sektor vermutlich wieder genügend Geld zur Verfügung stehen.
    Ein Mindestlohn geht in die richtige Richtung. Aber wo ansetzen??
    Überall wird TvÖD 5 als Basis für RettAss angelegt. Das ist zu wenig!!!! Für einen Single gerade ausreichend, wer mehr für sein Leben plant ist bei solchen Gehältern schnell am Ende. Schlimm ist, daß die AG meinen sie würden die Leute gut bezahlen.

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  12. Hier mal ein schöner Vergleich, wie man Ausschreibungen auf Kosten der Mitarbeiter gewinnt:
    http://cottbus.verdi.de/data/Vergleich-der-Entgelte-im-Rettungsdienst.pdf

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  13. Höchst interessant, dieser Link.

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  14. @Mario Gongolsky: …den man sehr weit streuen sollte! 🙂

    Weiterhin neblige Grüße aus dem nicht-kommunalen Südwesten

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  15. Liebe Kollegen,

    VERDI hat tatsächlich die Zeit verschlafen,so eine Riesengewerkschaft weiß doch gar nicht was in dem kleinen RD derzeit los ist.
    Natürlich zählt das Argument das wir schlecht organisiert sind aber wovon sollen denn die jungen Kollegen den Beitrag zahlen,sie können ja noch nichtmals die Lebenshaltungskosten in der Großstadt zahlen.
    Also, sagt jedem RA-Interessenten er soll was vernünftiges lernen so das der entstehende Personalmangel noch größer wird und dann schaun wir Richtung Ärzte! Sie haben uns gezeigt was man bei Personalmangel alles durchsetzen kann!
    Wartet mal noch 1-2 Jahre ab!
    RD ohne RA, eine Vision die schon an der Türe klopft!
    Und auch die immer so gerne gelobten Privaten wie Falck werden sich noch wundern wie schwer es ist gutes Personal zu motivieren, zu zahlen und zu halten!

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  16. Ich wiederhole mich ungern:

    Solange es noch Leute im RD gibt, die defacto für lau arbeiten (wollen!), ist diese Diskussion doch völlig(!) unnütz.

    Wer also soll mit dieser Nummer beeindruckt werden?! RA Mangel, dass ich nicht lache. Ob die Ärzteschaft auch so erfolgreich für ihren Lohn kämpfen könnte, wenn Teile der Belegschaft für umsonst arbeiten will?
    Solange es im RD noch Tüten gibt, die sich für derartiges hergeben und den Job just for fun bzw. wegen des Blaulichts machen, so lange wird sich nichts ändern. Da könnt ihr jammern wie ihr wollt.

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  17. Es ist hoffnugslos über Lohnunter Grenzen zu reden so lange es Ehrenamtliche gibt die um Sonst fahren

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  18. Nur mal zur Information. Ich arbeite im betreuten Fahrdienst auf
    400 Euro. Wir bekommen gerade mal 6,41 Euro die Stunde.
    Den Mindestlohn würde ich sehr begrüßen

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  19. Hallo Kollegen,
    das sind ja viele interessante Kommentare, aber mal im ernst, Tarifverträge und deren inhaltliche Ausgestaltung fallen nicht vom Himmel !!!
    Man kann es nicht oft genug wiederholen, Tariffragen sind auch Machtfragen, als wenn sich in einem Betrieb Kollegen agieren und alle zusammenhalten geht da auch was, wenn aber viele den Kopf in den Sand stecken bleibt es wie es ist.

    Also rafft euch auf und analysiert eure Lage schließt euch zusammen werdet Gewerkschafter und erkämpft euch Tarifverträge, da wo die Kollegen stark sind z.B. in Rheinland Pfalz, Bayern, BW usw. gibt es Tarifverträge die gültig sind.

    Kommentare auf Webseiten allein reichen dafür nicht !!!!

    Norbert Wunder

    Ver.di

    Vorsitzender der Bundesfachkommission Rettungsdienst

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  20. Sehr geehrter Herr Wunder,

    ich habe meine “Lage” analysiert und bin im Ergebnis aus der ver.di ausgetreten.
    Die von ihr in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse rechtfertigten aus meiner Sicht nicht den Beitrag von 1% meines monatlichen Bruttoentgeltes.

    Die Gewerkschaft hatte in der Vergangenheit bereits “Macht” in Form von Mitgliederzahlen, die aber aufgrund der unbefriedigenden Ergebnisse für die Mitarbeiter in den Rettungsdiensten schwand. Es dürfte daher meines Erachtens nun schwerlich begreifbar machen zu sein, dass ein Mitgliederzuwachs zu besseren Ergebnissen führt.

    In Anbetracht des sich weiterhin abzeichnenden, zunehmenden Fachkräftemangels müssen die Arbeitgeber im Rettungsdienst künftig so oder so für angemessene Rahmenbedingungen sorgen. “Druck” von Seiten einer Gewerkschaft könnte dann vielleicht nicht einmal mehr notwendig sein. Welche künftig 3-jährig ausgebildete, mit mittlerem Bildungsabschluss ausgestattete Rettungsfachkraft wird zu den aktuellen Bedingungen – auch unter dem aktuellen DRK-Tarifvertrag – noch bereit sein, hauptberuflich im Rettungsdienst zu arbeiten?

    Was mich zudem etwas irritiert: weshalb gibt es seitens ver.di derzeit keinerlei Informationen zum aktuellen Stand der Tarifverhandlungen?
    Die letzte Information auf den Webseiten von ver.di zum DRK-TV sind aus dem April 2010. Gibt es nichts Aktuelles zu berichten? Wie sollen mit veralteten Informationen potentielle Neumitglieder dazu animiert werden, Mitglied in der Gewerkschaft zu werden? Die neue Tarifrunde sollte doch inzwischen eingeläutet sein?

    MfG

    Daniel Grein

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  21. @Daniel Grein

    die neue Tarifforderungen für den DRK Tarifvertrag wurden zwischenzeitlich beschlossen und den Gewerkschaftsmitgliedern mitte Dezember mitgeteilt. Leider kamen Sie für sich zu dem Schluss aus ver.di auszutreten. Daher können Sie nicht auf dem neuesten Stand sein. Die Hompage von ver.di wird sicherlich alsbald diesbezüglich aktuallisiert.
    Wenn Sie allerdings nur die reinen Prozentzahlen der Tariferhöhungen für sich als Vorteil einer Gewerkschaftsmitgliedschaft sehen, ist dies verständlich aber etwas kurz gedacht. Informieren Sie sich doch nochmals über die weiteren Vorteile und Vergünstigungen die ver.di bietet wie z.B. Rechtsschutz, vergünstigte Versicherungen ,Fortbildungsangebote usw.
    Die neuen Tarifforderungen sehen auch einen neben 5,9% Tariferhöhungen, Verbesserungen bei den Zulagen und der Arbeitsbereitschaft auch eine Ausgleichsbeitrag für Gewerkschaftsmitglieder mit ein!

    Mit kollegialen Grüßen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2012

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  22. Danke für die Antwort sowie das Update bezüglich dem aktuellen Stand der Tarifpolitik, Stefan.

    Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht nur die reinen Prozentzahlen vor Augen hatte, als ich meinen Entschluss, als Gewerkschaftsmitglied auszutreten, fasste. Die zusätzlichen Leistungen für Mitglieder sind zwar schön, allerdings bekomme ich die für mich relevanten Leistungen auch an anderer Stelle für einen deutlich geringeren Beitrag, zudem fühle mich persönlich dort auch besser aufgehoben. Aber das ist natürlich reine Ansichtssache.

    Man darf sicherlich gespannt sein, zu welchem Ergebnis die neuerlichen Tarifverhandlungen führen. Ich bin und bleibe skeptisch, dass es zu einem wirklich nennenswerten Erfolg kommt, freue mich aber natürlich umso mehr, wenn ich vom Gegenteil überzeugt werde.
    Ich bin auch jederzeit bereit, eine Diskussion über Sinn und Nutzen einer gewerkschaftlichen Mitgliedschaft zu führen, wobei diese Diskussion schon zu Genüge geführt wurde. Ich lade Sie gerne dazu ein, daran teilzuhaben. Ein Klick auf meinen Namen führt Sie an die für eine ausführliche Diskussion hilfreiche Adresse.

    Ansonsten wünsche ich allen Kolleginnen und Kollegen ebenso einen guten und erfolgreichen Start in das neue Jahr!

    Auf diesen Kommentar antworten
  23. Hallo Herr Grein,

    ich schau mir mal diese Plattform an ob das was für mich ist. Eventuell melde ich mich an.

    Ich war übrigens auch schon in dem Verband Mitglied in dem Sie sich engagieren. Dort bin ich dann ausgetreten weil ich meine “gewrkschaftlichen Interessen” nicht wieder gefunden habe. Bei ver.di wurde mir bei einem Anliegen konkrete Hilfe zuteil, während bei Ihrem Verband mir nicht geholfen wurde. -Totalversagen-

    Also daher fühle ich mich bei ver.di sehr gut aufgehoben.
    Lieber zahle ich etwas mehr und habe dann auch konkret etwas davon. Denn für mich ist die Tarifpolitik das entscheidende Kriterium. Die Hoffnungen die Sie in eine mögliche dreijährige Berufsausbildung im Rettungsdienst hegen kann ich leider schon lange nicht mehr teilen. Da warte ich jetzt 20 Jahre darauf!
    Die rückläufigen Mitgliederzahlen bei der Gerwerkschaft sind nicht nur auf vermeintlich schlechte Abschlüsse zurückzuführen sondern in erster Linie auf die Bequemlichkeit des RD Personals. Die Tarifautomatik die beim alten DRK Tarifvertrag an den BAT gekoppelt war hat die Kolegen/innen bequem werden lassen. Aber sich das einzugestehen ist halt nicht jedermanns Sache.

    Viele Grüße aus Ba.Wü.

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  24. Hallo zusammen
    Bemerkt denn niemand, daß diese permanente Selbstzerfleischung unter den am Rettungsdienst beteiligten uns allen nur schadet?

    Wenn jemandem auf 400€ Basis nur ein Stundenlohn von 6,41€ gezahlt wird, wäre es gut sich an eine Gewerkschaft zu wenden und dort Ross und Reiter zu benennen, damit die Rechtmäßigkeit überprüft werden kann.
    Im übrigen lohnt sich eine gewerkschaftliche Mitgliedschaft gerade für geringfügig Beschäftigte. (Mitgliedsbeitrag bei 1% = 4€/Monat….hier zahlt der besser Situierte seinen Mitgliedsbeitrag eben nicht nur für sich, sondern auch für den Schwächeren)

    Die Auslagerung des Rettungsdienstes in eine GmbH oder GGmbH muß von den jeweiligen Vereinsmitgliedern und der örtlichen Politik mitgetragen werden.
    Hier gilt es den Hebel anzusetzen.
    Eine solche Entscheidung und die hieraus resultierende Tarifflucht ist keiner Gewerkschaft und keinem Berufsverband anzulasten.

    Auch der Einsatz von Ehrenamtlichen ist eine politisch gewollte Entscheidung.
    Natürlich können Gewerkschaften und Berufsverbände Einfluß auf die politische Willensbildung nehmen. Hier ist aber ebenso jeder Einzelne gefragt.

    Die Forderung eines Flächentarifvertrages kann von allen am Rettungsdienst Beteiligten nur unterstützt werden.
    Es wäre ein großer Schritt, wenn hierüber Einigkeit unter Berufsverbänden, Gewerkschaften und Beschäftigten erzielt werden könnte.
    Zur Durchsetzung eines solchen Flächentarifvertrages bedarf es jedoch einer Gewerkschaft.
    Hier kommt bei realistischer Betrachtung nur Ver.di in Frage.
    Die Komba ist nach ihrer Satzung für kommunale Bedienstete zuständig, und schliesst somit einen großen Teil der im Rettungsdienst Beschäftigten aus.
    Weitere Splittergewerkschaften kommen schon aufgrund der mangelnden Mitgliederzahlen nicht in Betracht.
    Somit sind wir wieder am alten Punkt angelangt.
    Die Durchsetzungskraft einer gewerkschaftlichen Vertretung bemisst sich immer an der Mitgliederzahl.
    Auch ein Berufsverband kann nur ernst genommen werden, wenn er eine entsprechende Mitgliederzahl vorweisen kann.
    Der fortschreitende Personalmangel wird hieran nichts ändern.

    Wir sollten aufhören Mitglieder und Beschäftigte von Berufsverbänden,Gewerkschaften,Hilfsorganisationen,Kommunen und Privatanbietern gegeneinander aufzuwiegen.
    Warum reden wir uns gegenseitig die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft oder einem Berufsverband madig?
    Warum werfen wir uns gegenseitig die Beschäftigung beim einen oder anderen Arbeitgeber vor?
    Es gilt die Realität wahrzunehmen und zu erkennen, daß all diese im Rettungsdienst der Bundesrepublik eine Rolle spielen.
    Es gilt die Gemeinsamkeiten zu erkennen, und möglichst geschlossen aufzutreten.
    Manche Ziele sind eben nur gemeinsam zu erreichen!
    Wenn wir es nicht schaffen, uns als Gemeinschaft zu verstehen, und dementsprechend zu handeln, werden wir uns immer weiter zersplittern und nie richtig vertreten fühlen.
    Frohes neues Jahr
    Eckhard

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  25. Es wird nie was passieren, wir werden dieses immer mitmachen. In Vorstellungsgesprächen müsste man einfach aufstehen und sagen, mach es selber. Die Leiter der Rettungsdienste oder Chefs sämtlicher Vebände lachen sich eh in Fäustchen, weil Sie wissen das es noch genug gibt die sich mit Hungerlöhne abspeisen lassen. Stimmt das es uns Ärzte,Krankeschwestern/Pfleger usw. vormachen. Ich habe nie eine grosse Demo von Rdlern gesehen, wäre ja auch nicht gut für manche Orgis oder anderen Unternehmen wenn das die Bürger wüssten. Menschlichkeit, sollte von jedem Wagen runter. Jeder hat das Recht auf Streik, doch niemand hat den Mum es zu tun, fragt man sich wie man ohne Rückrad die Trage noch in den Rtw bekommt.

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