Krankentransportunternehmen unter Betrugsverdacht

(Bild: Anja/pixabay.com)Reutlingen (ots) – Wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges und der Urkundenfälschung ermitteln die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen gegen den 48-jährigen Geschäftsführer eines Krankentransportunternehmens sowie den 50-jährigen Betriebsleiter einer Niederlassung des Unternehmens.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag (12.01.2021) mitteilten, führt das Unternehmen Krankentransporte in mehreren Rettungsdienstbereichen in Baden-Württemberg durch. Zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den Krankentransportunternehmen werden Durchführungs- und Vergütungsverträge abgeschlossen, die unter anderem die Geltendmachung von Desinfektionspauschalen regeln.

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Die beiden Beschuldigten werden verdächtigt, Krankentransportverordnungen verfälscht und damit unberechtigt Desinfektionspauschalen in Rechnung gestellt zu haben. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf über eine Million Euro.

Ins Visier der Ermittler gerieten sie, weil einer Krankenkasse aufgefallen war, dass die Geltendmachung von Desinfektionspauschalen im Jahr 2019 zunächst moderat und seit dem Ausbruch der Atemwegserkrankung COVID-19 im Frühjahr 2020 drastisch angestiegen ist.

Aufgrund des Beschlusses des Amtsgerichts Stuttgart wurden unter Beteiligung von drei Staatsanwälten und rund 40 Polizeibeamten am Dienstag die Wohnräume der Beschuldigten und die Geschäftsräume des Unternehmens sowie weitere mit diesem verbundenen Unternehmen in Stuttgart, Mannheim, den Landkreisen Esslingen, Göppingen, Villingen-Schwenningen, Heilbronn und im Rhein-Neckar-Kreis in Kooperation mit den örtlich zuständigen Polizeipräsidien durchsucht.

Es wurde umfassendes Beweismaterial beschlagnahmt, das der weiteren Auswertung bedarf. Die beiden Tatverdächtigen befinden sich auf freiem Fuß.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hat man(n) Frau das nötig. Es kann doch nicht wahr sein. Krankentransportfahrten werden doch schon genug pauschaliert gezahlt. Oft sitzen sogar drei Patienten im Fahrzeug und jeder Patient wird exzetern abgerechnet. Muß man da schon sich auf die Betrügerische Art und weise bereichern und das in solchen horrenden Summen. Da muss man schon eine arge kriminelle Pfantasie haben. Für blöd kann man keine Krankenkasse über den Tisch ziehen. Selbst die Krankenfahrten werden doch schon im Vorfeld auf diversen Stationen mit hohen Schmiergeldzahlungen in die Stationskasse begünstigt. Auch die Dauerpatienten auf Dialysestationen pickt ein gewievter Unternehme sich schon die weitesten entfernt wohnenden Patienten heraus. Wer gut schmiert der gut fährt. Solautet die Devise schon sein Jahrzehnten. Aber dann noch Betrügen ist wohl der Gipfel. Und den armen Fahrern wird ein Hungerlohn gezahlt.

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  2. Ich würde das Ergebnis der Ermittlungen abwarten. Für jeden gilt die Unschuldsvermutung gleichermaßen bis der Betrug auch tatsächlich bewiesen ist.

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