Falck hofft auf vermehrte Ausschreibungen

Grafik: FalckBremen (rd.de) – Der dänische Falck-Konzern plant, in Deutschland auf dem Rettungsdienstmarkt Fuß zu fassen, und spekuliert hierbei auf eine deutliche Zunahme von öffentlichen Ausschreibungen. Außerdem will sich das auf Sicherheitsdienstleistungen spezialisierte Unternehmen im deutschen Brandschutz engagieren. Dies erklärte am Dienstagvormittag Ole Qvist Pedersen, Geschäftsführer der Falck Rettungsdienst GmbH, im Gespräch mit rettungsdienst.de.

Schon seit Jahren ist darüber spekuliert worden, dass Falck als größter privater Rettungsdienstanbieter in Europa nach Deutschland kommen werde. Jetzt scheint dieser Schritt unmittelbar bevorzustehen. Ab sofort werde man sich an Ausschreibungen in Deutschland beteiligen, die zu den deutschen Falck-Plänen passten, so Pedersen. So sei es denkbar, dass man nicht nur den klassischen Rettungsdienst in Städten oder Landkreisen übernähme, sondern auch Notarztstandorte betreibe und Intensivtransportfahrzeuge anböte, erläuterte Ole Qvist Pedersen. Darüber hinaus sieht Falck Aufgaben im Bereich des betrieblichen Brandschutzes als mögliche Tätigkeitsfelder. Konkret denkt die Gesellschaft hier offenbar an die Übernahme von Werk- und Flughafenfeuerwehren.

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Mit rund 16.000 Mitarbeitern ist Falck heute das größte Rettungsdienstunternehmen in Europa. Derzeit ist Falck rettungsdienstlich in Schweden, Norwegen und Finnland, Belgien, der Slowakei und Polen aktiv. In Dänemark, der Heimat des Konzerns, beherrscht Falck 85 Prozent des nationalen Rettungsdienstmarktes. In Deutschland will man im Laufe der nächsten fünf Jahre zehn Prozent Marktanteil durch Kooperationen sowie eigene Standorte gewinnen.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich denke, in zeiten knapper Stadtkassen ist das eine gute Idee. Allerdings dürfen die Kosten nicht höher sein als aktuell.
    Und im bereich WF ist das auch eine gute Lösung, da dadurch sich sicher Geldsparen ließe. Unter der Vorraussetzung, das die leistungen nicht nachlassen.

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  2. Meiner Meinung nach stellt sich die Frage, ob Falck eine Chance hat auf dem deutschen Rettungsmarkt Fuss zu fassen, erst dann, wenn die Bundesregierung tatsächlich von der EU gezwungen wird, Rettungsdienst-Leistungen europaweit ausschreiben zu müssen. Bis dahin bleibt es wohl dabei, dass der Rettungsdienst lediglich im Rahmen nationaler Vergabeverfahren, gleich welcher Art, vergeben wird. Unabhängig davon bleibt es jedem Privat-Unternehmen, und nichts anderes sind Konzerne und Großbetriebe ja, auch wenn staatliche Engagements in Form von Aufsichtsratstätigkeiten oder Aktien-Anteilen einen anderen Eindruck erwecken, selbst überlassen, ob sie eine eigene Infrastruktur zur Gefahrenabwehr (Werksfeuerwehr und -rettungsdienst) vorhalten oder ein Sub-Unternehmen unter der Voraussetzung der Einhaltung der geltenden Vorschriften damit beauftragen.
    Lediglich im Sinne des Wettbewerbs mag dieser Schritt zu begrüßen sein, um so manch etablierten “Platzhirschen” mal in Bewegung zu bringen. Dabei darf jedoch nicht die Gefahr des Lohndumpings und Preiskrieges bei Ausschreibungen und der Kostenerstattung ausser Acht gelassen werden.

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  3. Nach der Lektüre eines Interviews mit dem Geschäftsführer der Falck Rettungsdienst GmbH muss ich zugeben, dass ich ernsthaft besorgt bin um die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens, sollte Falck es großflächig auf den deutschen Markt schaffen.
    Laut Herrn Pedersen will Falck nicht nur Rettungsdienste und Notarzt-Standorte am liebsten gleich länderweise, mindestens aber kreisweit übernehmen, auch die Einmischung und Übernahme von Krankenhäusern sowie Feuerwehren nicht nur im Werksfeuerwehrdienst wird offen angestrebt! Dazu kommt mir in dem Interview (zu lesen in der aktuellen Ausgabe der “Rettungsdienst) zu oft die Aussage: “Das muss man dann diskutieren”. Diese Kombination aus ungenauen Andeutungen und aggressiven Expansionsgelüsten, verbunden mit der Aussage “Wir kommen als freundliche Leute”, lässt in mir den Vergleich mit einer Heuschrecke wachsen: sie kommt in eine Gegend, macht sich dort breit, nimmt sie aus, und wenn nichts mehr zu holen ist zieht sie weiter…

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  4. @thomaswagner
    Ich teile zwar auch gewisse Bedenken bezüglich der Wirkung von potenten Konzernen in diesem Metier, aber man muss bezüglich Falck schon objektiv und fair belieben – finde ich.
    Da wo Falck auftaucht, da wollen sie sich auch etablieren und nicht weiterziehen. Das hat Falck seit Jahrzehnten in anderen Ländern, insbesondere in seinem Mutterland Dänemark, mehr als bewiesen.
    Das ist ja das Problem: Die sind echt gut.
    Schaun wir mal was die Zukunft uns Kleinen bringt, wenn wir überhaupt noch eine haben…

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  5. Zugegeben, “Michael Kraus”, es ist richtig dass sie in Dänemark schon lange dabei sind. Aber wie Du ja schon sagtest, es handelt sich mit Dänemark um das Heimatland von Falck und stellt somit eine gewisse Sonderposition dar. Dennoch sind auch die Dänen nicht restlos glücklich mit Falck, siehe einschlägige Fachlektüre der vergangenen Jahre.
    Und die Frage nach dem “gut sein” muss man, denke ich, auch etwas differenzierter sehen. Klar ist Falck ein wirtschaftlich potentes Unternehmen. So gesehen sind sie gut.
    Aber der deutsche Rettungsdienst wird ja nicht umsonst wegen seiner Standarts international sehr hoch bewertet. Die meisten anderen europäischen Länder haben Systeme, die Falck eher entgegenkommen, z.B. mit dem Einsatz von interdisziplinär einsetzbarem Personal ähnlich wie in der Schweiz (Anästhesiepersonal, Diplom-Pfleger u.ä.). Klar gibt es da Synergie-Effekte, die man nutzen kann, wenn der Träger eines Rettungsdienstes gleichzeitig auch Träger von örtlichen Krankenhäusern ist. Aber das geht dann zu Lasten derjenigen, die sich aufgrund der Ausbildung auf ein Gebiet, nämlich Klinik oder Präklinik, festgelegt haben.
    Und die schwammigen Aussagen zum Thema Gehalt und Tariflohn sowie Arbeitsplatzsicherheit tragen definitiv nicht dazu bei, einem Eintritt von Falck auf den deutschen Markt mit Freude entgegen zu sehen.

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  6. Sehr geehrtes Rettungsdienstmagazin,

    Ich r unkritisch Bericht über die Abitionen des sehr unkritisch Berichtes über die Abitionen des dänischen Unternehmens Falck. Es ist ja sehr schön, das dieses Unternehmen auch hier Gewinne machen will, aber dann sollte man auch mal einen Artikel über den Alltag des dänischen Rettungsdienstes bringen. Meine eigenen Erfahrungen und zahlreichen Gesprächen mit Rettungssanitätern und Feuerwehrleuten in Dänemark und Südschweden, wo Falck bereits aktiv ist, waren alles andere als ermutigend. Man kann sogar sagen, dass man in Dänemark in Fachkreise sehr schlecht auf Falck zu sprechen ist! Bei Falck steht der Profit an oberste Stelle und hält Fack auf seinen Wachen auch nur das absolute Minimium an Fahrzeigen und Manschaften vor. Kaum eine Wache verfügt über mehr als zwei RTW und höchstens noch einen KTW. Die Eintreffzeiten von RTWs liegt nach Angaben von Gesprächspatnern oft im 20 Minutenbereich und ein KTW dauert zwischen 3 bis 6 Stunden! Auf Grund dessen haben sich die Stadt Roskilde von Falck auch wieder getrennt. Dort fährt die Feuerwehr nun mit 5 RTWs anstatt von zweien. Auch in Südschweden ist nach einhelliger Meinung der Rettungsdienst schlechter geworden. Die Sanitäter erzählten mir dort dass Falck als erste die Neubeschaffung von Koffer RTWs gestoppt hat und wieder auf HochLang zurückgekehrt ist und auch Personel Abbau betrieben habe.
    Auch wenn ich slber Falckwachen in Dänemark besucht habe war meistens keiner anzutreffen, da die wenigen Fahrzeuge permanennt im Einsatz sind. Mir ist schleierhaft wie Falck mit Großschadensunfällen fertig werden soll. Schon ein größeres Busunglück dürfte hier zu katastrophalen Engpässen führen.
    Ich meine daher, dass man Falck allenfalls als Mitanbieter zulsasen sollte, der mal die ein oder ander Wache oder RTW übernimmt. Als Federführendes Unternehmen für einen Landkreis oder eine Stadt halte ich sie aufgrund unserer deutschen Standards für absolut ungeeignet.

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  7. Die entscheidende Frage ist doch eigentlich, was wir, also die Bevölkerung wollen. Wollen wir lieber billig und günstig oder wollen wir, dass das Geld für den Rettungsdienst, wie es bisher ist, an gemeinnützige Organisationen geht. Punkt eins hat den Vorteil, dass Kosten in diesem Bereich gespart wird, allerdings den Nachteil, das der “Private” den Gewinn, den er ohne Zweifel erwirtschaftet, verkomsumiert und nicht der Allgemeinheit wieder zugute kommen läßt. Was im Prinzip der Vorteil von Punkt zwei wäre. Allerdings muss ich auch zugeben, dass Punkt zwei wahrscheinlich bei einer nur auf den Rettungsdienst gelegten Betrachtung erst einmal teurer erscheint, was allerdings wahrscheinlich im Bereich Katastrophenschutz, wo sich die Hilfsorganisationen mit ihren Ehrenamtlichen stark engagieren, wiederrum erheblich Kosten sparen würde…

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  8. @seubr: Die Betrachtungsweise ist leider falsch. Ein Unternehmer zahlt Steuern (Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, Gewerbesteuer etc.). Die Hilfsorganisationen tun dies nicht, da sie steuerlich als “gemeinnützig” gelten, obwohl sie in den gleichen Dienstleistungen aktiv sind wie steuerpflichtige Unternehmen. Im Moment steht diese fragwürdige Praxis auf dem juristischen Prüfstand.
    Die Bevölkerung zu fragen, was sie gerne möchte, macht doch gar keinen Sinn. Welcher Laie kennt die Strukturen des Katastrophenschutzes? Fakt ist, dass wir rein demografisch unseren ehrenamtlichen Katastrophenschutz in der bisherigen Art nicht beibehalten werden. Unsere Gesellschaft altert und wird weniger. Wer glaubt ernsthaft, dass sich Rentner massenweise im KatSchutz engagieren? In zahlreichen Landkreisen im Osten werden in rd. 15 Jahren etwa 30 Prozent weniger Menschen leben, davon mehr als die Hälfte über 60 Jahre alt.
    Bereits jetzt leiden Hilfsorganisationen und Freiwillige Feuerwehren im ländlichen Bereich unter Mitgliedermangel. Dies wurde zum Beispiel auf der RettMobil und Interschutz immer wieder diskutiert. Die Verantwortlichen in den Hilfsorganisationen sollten dies gegenüber der Politik eingestehen. Wollen wir den Standard von heute beibehalten, kommen wir um kommerzielle Dienstleister gar nicht herum – das ist die schlichte Wahrheit.

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  9. “Wollen wir lieber billig und günstig oder wollen wir, dass das Geld für den Rettungsdienst, wie es bisher ist, an gemeinnützige Organisationen geht.”

    ..und die HiOrgs sind jetzt nicht der Inbegriff für billig?! Vorreiter in Sachen guter Bezahlung sind se zumindest nicht..

    RA mit RS-Verträgen, RA + RS auf einem Fahrzeug anstatt 2x RA, gGmbHs innerhalb der Orgs, die niedrigere Löhne zahlen, Hobbyretter, etc pp.

    Punkt eins hat den Vorteil, dass Kosten in diesem Bereich gespart wird, allerdings den Nachteil, das der “Private” den Gewinn, den er ohne Zweifel erwirtschaftet, verkomsumiert und nicht der Allgemeinheit wieder zugute kommen läßt. Was im Prinzip der Vorteil von Punkt zwei wäre. Allerdings muss ich auch zugeben, dass Punkt zwei wahrscheinlich bei einer nur auf den Rettungsdienst gelegten Betrachtung erst einmal teurer erscheint, was allerdings wahrscheinlich im Bereich Katastrophenschutz, wo sich die Hilfsorganisationen mit ihren Ehrenamtlichen stark engagieren, wiederrum erheblich Kosten sparen würde…

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  10. Hach Mist, noch ein Teil der zitierten Mail mit drin geblieben..

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  11. Hallo zusammen

    Hatte erst ein ganz gutes Bild von denen. Hatte mich im Netz informiert und da sah alles profisionell aus. Deshalb wollte ich dort hin. Eine Bewerbung haben die erhalten und ich bin telefonisch eingeladen worden. Ist mir schon etwas eigenartig vorgekommen. Doch ich ging mal hin. Dort sah es alles andere als profisionell aus. Das Gespräch war nen Kaffeetrinken mit blah blah…wir sind toll blah bla. Doch leider müssen wir ehrlich sein und wir bezahlen 1650 Brutto. Lächerlich!!!! Dankend habe ich abgelehnt da ich momentan nicht arbeitslos bin. Aber Leute lasst euch nicht unter Wert kaufen. Die sind nicht ehrlich. Das habe ich in der halben Stund gesehen. Passt auf die auf. Es gibt privat die ok sind aber nicht die!!!

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