„Christoph 77“ fliegt jetzt auch in der Dämmerung

(Bild: Peter Pulkowski/ADAC Luftrettung)Mainz (ADAC) – Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat als Träger des luftgestützten Rettungsdienstes eine so genannte Randzeitenausweitung für den am Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz stationierten Rettungshubschrauber beschlossen. Diese ermöglicht der ADAC Luftrettung ab sofort auch Einsätze bis 22 Uhr. Bisher konnte „Christoph 77“ frühestens ab 7 Uhr bis Sonnenuntergang alarmiert werden.

Die ADAC Luftrettung fliegt in Sande, Senftenberg und Münster im 24-Stunden-Betrieb. Technisch möglich werden die Rettungsflüge in der Dämmerung unter anderem durch spezielle Nachtsichtbrillen. Die rund 11.000 Euro teuren Brillen sind Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt. Es ermöglicht den Piloten auch bei minimalen Lichtverhältnissen zu starten und zu landen.

Anzeige

Für mehr Sicherheit für Crew und Patient bei Flügen in den Abendstunden geht die ADAC Luftrettung in Mainz mit einem neuen Besatzungskonzept an den Start. Im Gegensatz zu Einsätzen bei Tag besteht die Crew in Mainz in der Dämmerung aus vier statt drei Mitgliedern. Neben Pilot, Notarzt und Notfallsanitäter (TC HEMS) ist nach Sonnenuntergang zusätzlich ein auf Nachtflüge spezialisierter Notfallsanitäter (TC NVIS) mit an Bord.

Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Einsätze von „Christoph 77“ bei 1336. Mit der Randzeitenausweitung kann unter anderem auf die deutlich gestiegene Zahl an so genannten Sekundäreinsätzen reagiert werden. Als solche werden Verlegungsflüge von Klinik zu Klinik bezeichnet. Luftrettungseinsätze sind zwischen April und September von 6 bis 22 Uhr möglich, im Winterhalbjahr von 7 bis 22 Uhr.

Die in Mainz stationierte H145 ist laut ADAC die leiseste ihrer Leistungsklasse und technisch bestens für Flüge in der Dämmerung geeignet. Mit zwei Turbinen ist sie auf lange Flugstrecken ausgelegt und kann so ideal für intensivmedizinische Verlegungsflüge genutzt werden. Die Maschine eignet sich dadurch auch für Inkubatortransporte schwer erkrankter Früh- und Neugeborener sowie für ECMO-Transporte schwer lungenkranker Patienten.

Kürzlich absolvierte die Station in Mainz den 25.000 Luftrettungseinsatz in der Region. Die Ärzte stellt die Universitätsmedizin. Koordiniert werden die Einsätze von der Regionalleitstelle Mainz und der Zentralen Koordinierungsstelle Rheinland-Pfalz.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Gott sei dank gibt es den Christoph 77 der hatt schon viele gerettet

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert