Ausgezeichnet: HLW-Forschung im Rettungsdienst

(RAMA CeCILL)Münster (pm) – Für ihre Forschungsarbeit zur Verbesserung der HLW-Qualität im Rettungsdienst, erhielt Dr. Andreas Bohn, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Feuerwehr der Stadt Münster sowie Dr. Roman Lukas von der Uniklinik Münster den Martin Kirschner-Preis.

Der renommierte Martin Kirschner-Preis für Notfallmedizin, gestiftet von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte e.V. (AGSWN), wird anlässlich des AGSWN-Jahreskongresses alle zwei Jahre verliehen. Dr. Bohn und Dr. Lukas sind die dreizehnten Preisträger. Von Namensgeber Martin Kirscher (1879 -1942), Professor für Chirurgie in Heidelberg stammt unter anderem der 1938 geprägte Lehrsatz, der Arzt müsse im Notfall zum Patienten und nicht der Patient zum Arzt kommen. Der Umsetzung dieser Erkenntnis galt Kirschners Einsatz, der nach seinem Tode zur Einführung des Notarztsystems führte, das für die Bewohner der Bundesrepublik heute selbstverständlich ist.

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Ausgezeichnet wurden Dr. Bohn und Dr. Lukas für ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen der Arbeitsgruppe Forschung in der Notfallmedizin (AGFiN), die als gemeinsame Einrichtung der Feuerwehr der Stadt Münster und der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitäts-klinikums Münster seit dem Jahr 2006 etabliert ist.

Wie sich die HLW-Qualität beeinflussen lässt

Dr. Andreas Bohn und Dr. Roman Lukas bei der Preisverleihung
Dr. Andreas Bohn und Dr. Roman Lukas bei der Preisverleihung

In ihrer Forschungsarbeit untersuchten Bohn und Lukas, ob die Frequenz- oder Tiefenvorgaben der Leitlinien zur Thoraxkompression im Rettungsdienst eingehalten werden. Hierzu wurden diese Daten durch Beschleunigungssensoren, die auf dem Sternum des Patienten angebracht waren erfasst. Bisherige Studien mit Aufzeichnungen der Reanimationsqualität zeigten, dass Rettungsdienste die geforderte Qualität der Leitlinien nicht einhalten konnten. Nun wurde in Münster der Einfluss von Echtzeit-Feedbacks auf die präklinische Reanimation untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass ein Echtzeit-Feedback in Kombination mit intensivem Training und Debriefing (Nachbesprechung) die Thoraxkompressionsqualität signifikant gegenüber früher publizierten Daten verbesserte.
Bereits ein visuelles Echtzeit-Feedback und ein akustischer Taktgeber verbesserte die Zeit die Thoraxkompressionsfrequenz und mittlere Thoraxkompressionstiefe. Zusätzliche Sprachanweisungen störten das Reanimationsteam nicht, führten aber auch zu keiner weiteren Verbesserung der Qualität.

Für Ihre Arbeit erhielten die beiden Münsteraner Notfallmediziner nun den mit 2500 Euro dotierten Martin Kirschner-Preis auf der 26. Notfallmedizinischen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte e.V. im Kongresshaus Baden-Baden.

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