Hypovolämischer Schock: Erstmaßnahmen im Rettungsdienst

Hypovolaemischer Schock-580Bremen (rd_de) – Als Hypovolämie oder Volumenmangel wird die Verminderung der im Kreislauf zirkulierenden Blutmenge bezeichnet. Der hypovolämische Schock – auch Volumenmangelschock genannt – stellt dabei die Maximalausprägung einer Hypovolämie dar. Sie ist die in der Notfallmedizin am häufigsten anzutreffende Schockform.

Wichtig zu wissen ist, dass ein hypovolämischer Schock selbst keine Krankheitseinheit darstellt. Ausgehend von verschiedenen Ursachen, die zu einem Volumenmangelschock führen, ergeben sich vier verschiedene Formen mit unterschiedlichen therapeutischen Strategien:

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  • hämorrhagischer Schock,
  • hypovolämischer Schock im engeren Sinn,
  • traumatisch-hämorrhagischer Schock und
  • traumatisch-hypovolämischer Schock.

Hypovolämie: Was ist das?

Unter Hypovolämie wird eine Verminderung der zirkulierenden Blutmenge, beispielsweise durch eine Blutung, verstanden. Bei einer Dehydratation kommt es hingegen zu einer Abnahme des Körperwassers durch gesteigerte Verluste (zum Beispiel Fieber, Diarrhoe). Von Exsikkose ist wiederum die Rede, wenn eine inadäquate Wasseraufnahme gemeint ist.

Ein relativer Volumenmangel entsteht beispielsweise beim neurogenen Schock. Durch die gestörte Vasomotorik versackt das Blut in den venösen Gefäßen. Auch das Vena-cava-Kompressionssyndrom ist eine Form des relativen Volumenmangels. Der Uterus einer Schwangeren behindert in Rückenlage den venösen Fluss in der V. cava.

Hypovolämischer Schock: Erstmaßnahmen im Rettungsdienst

Wird die Ursache einer Hypovolämie nicht behoben bzw. keine Therapie eingeleitet, ist generell ein hypovolämischer Schock möglich.

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Primär muss bei Hypovolämie oder einem Volumenmangelschock ein i.v.-Zugang gelegt und eine Volumen- und/oder Flüssigkeitstherapie begonnen werden. Entscheidend für eine hohe Flussrate ist das Kanülenlumen, nicht der Punktionsort. Vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen bietet sich als Alternative zum i.v.-Zugang die Anlage eines intraossären Zugangs an.

Die weiteren Maßnahmen zielen auf eine Wiederherstellung der Homöostase (zum Beispiel Fiebersenkung) oder zumindest auf eine Schadensbegrenzung (Blutstillung) ab.

Sie möchten mehr über den Volumenmangelschock erfahren? In unserem eDossier „Hypovolämischer Schock“ stellen wir unter anderem die aktuellen Empfehlungen zur Flüssigkeits- bzw. Volumentherapie vor und erläutern die Besonderheiten der hypovolämischen Schockformen. Detailliert wird zudem die Notfallbehandlung von Kindern dargestellt, die sich im Volumenmangelschock befinden.

(Text: Jürgen Auerhammer, Anästhesist, Notarzt, Ltd. Notarzt Landkreis Unterallgäu; Symbolfoto: Markus Brändli; zuletzt aktualisiert: 17.07.2017) [1423]

eDossier Hypovolaemischer SchockeDossier „Hypovolämischer Schock“
• Umfang: 19 Seiten
• Dateigröße: ca. 2,6 MB/PDF-Format
• Beiträge aus Rettungs-Magazin 1 und 2/2014 sowie 6/2014

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Natürlich muss Primär die Blutungsursache abgestellt werden und nicht der Zugang gelegt werden. Von Zieldrücken ganz zu schweigen. Nicht umsonst ist der i.v. Zugang in der “standardisierten” Traumaversorgung eine zurückgestellte Maßnahme.

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  2. Genau. Und Ad.1! Grosslumiger Zugang. As soon as possible!!!!

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  3. Der Punktionsort ist spaetestens beim i.o.-Zugang wichtig.

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  4. Leider falsch. Die richtige Intervention zur richtigen Zeit und am richtigen Ort.

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  5. Ich wurde in diesem Schock von 2 Schwestern fallen gelassen was nach einer sehr Grossen Rücken Op fatale Folgen hatte und das in einem Renommierten Privatspital in Zürich

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