Auswahltest: Gutes Personal ist kein Zufall

(Foto: RKiSH)Pinneberg/Heide/Rendsburg/Itzehoe (RKiSH) – Sie müssen umfangreiche Tests schreiben, schwierige Übungen absolvieren, dabei trotz aller Konkurrenz aber stets Teamgeist beweisen. Und immer werden sie überprüft, einen ganzen Tag lang. Wenn es um die Einstellung neuer Mitarbeiter geht, überlässt die Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) nichts dem Zufall. Ein umfangreicher Auswahltest siebt die Besten aus.

„Die Rekrutierung von guten und hoch qualifizierten Kräften spielt beim Rettungsdienst eine herausragende Rolle. Immerhin stellen wir überwie­gend Personen ein, die im Zweifel auch Leben retten müssen“, erklärt RKiSH-Geschäftsführer Michael Reis. Gleichzeitig sei Stellenabbau „kein Thema“. Im Gegenteil, in Schleswig-Holstein dürfte aufgrund des bereits heute zutage tretenden demografischen Wandels der Bedarf an gut ausgebildeten Rettungsassistenten weiter steigen.

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Die RKiSH hat daher unter Federführung ihrer Personalchefin Angela Hoyer ein eigenes System zur Personalrekrutierung entwickelt und zieht jetzt eine durchweg positive Bilanz. „Wir können jetzt oft schon am Auswahltag erkennen, ob ein Bewerber gut in unser Unternehmen passt oder nicht. Die Fluktuation insbesondere in den ersten drei Monaten nach der Einstellung ist daher innerhalb von knapp zwei Jahren deutlich zurückgegangen“, weiß Angela Hoyer zu berichten.

Die aufwendige Bewerberauswahl findet zweimal jährlich statt. Falls der Personalbedarf zwischenzeitlich gestiegen ist, etwa durch gesetzliche Vorgaben oder neue Rettungswachen, werden zusätzliche Tage geplant. Aller­dings wird bei der RKiSH niemand eingestellt, nur um die Stellen zu besetzen. Die Eignung und die Qualität der Bewerber sind die entschei­den­den Kriterien für eine Einstellung. Falls sich also bei einem Auswahltag nicht genug Bewerber finden, um die vakanten Stellen zu besetzen, bleiben sie unbesetzt.

Angela Hoyer: „Wenn die Bewerber unseren Anforderungen nicht gerecht werden, hat es wenig Sinn Ihnen eine Stelle anzubieten. Auf der anderen Seite freuen wir uns, wenn wir mehr qualifizierte Bewerber haben, als zurzeit benötigt werden. Oft legen wir dann eine Warteliste an.“ Geeignete Rettungsassistenten, die nicht sofort genommen werden, dürfen also auf eine Anstellung in der Zukunft hoffen. Bereits von 2007 bis 2010 ist die Zahl der RKiSH-Mitarbeiter von 406 auf 518 gestiegen.

Beim Auswahlverfahren sowohl für ausgebildete Rettungsassistenten, als auch bei Auszubildenden wird jeweils eine hohe Messlatte angelegt. Neben Multiple-Choice-Tests und dem eigentlich Bewerbungsgespräch werden auch die praktischen Fertigkeiten und Kenntnisse in der Übungssituation geprüft. Unter den wachsamen Augen von erfahrenen RKiSH-Mitarbeitern wird dabei ein wichtiges Einstellungskriterium gleich mitgetestet: die Teamfähigkeit des Bewerbers.

„Es nützt uns nichts, wenn ein Rettungsassistent zwar vieles kann, aber allein vor sich hinarbeitet. Er muss im Ernstfall auch für seine Kollegen da sein und im Team mit ihnen zusammenarbeiten können“, erläutert die Per­sonalchefin. Im Zweifel ist dieses Kriterium ebenso wichtig wie fachliche Kenntnisse. Hoyer: „Wenn wir merken, dass ein Bewerber vielleicht in einem speziellen Punkt ein fachliches Defizit aufweist, ansonsten aber sehr gut ist, stellen wir ihn oft dennoch ein – und schicken ihn bereits in der Probezeit zu einer entsprechenden Nachschulung.“

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