Forscher entwickeln sprechendes Notfall-Beatmungsgerät

Rostock (idw) – Auch wenn die Beatmung in den aktuellen Leitlinien zur Herz-Lungen-Wiederbelebung deutlich an Bedeutung verloren hat – ganz ohne Sauerstoff geht es am Ende nicht. Aus diesem Grunde haben die Firma Sensatronic aus Wismar und Forscher der Universität Rostock ein sprechendes Notfall-Beatmungsgerät entwickelt. Es ist für den Einsatz durch Laien gedacht und soll unabhängig von einer festen Gas-und Stromversorgung arbeiten.

Der geplante Einsatzbereich sei mit dem der automatisierten externen Defibrillatoren (AED) vergleichbar, teilte die Universität Rostock mit. In diesem Fall geht es darum, die Mund-zu-Mund-Beatmung zu ersetzen und einen Patienten im Ernstfall zuverlässig mit Sauerstoff zu versorgen. Dem Ersthelfer werden – ähnlich wie bei einem AED – vom Gerät akustische Anweisungen gegeben.

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„Die Maschine macht das, was sie soll, und nicht das, was sie nicht soll – sie beatmet automatisch und fügt dem Patienten keinen Schaden zu“, so Professor Dr. Jochen Schubert von der Unimedizin Rostock. Eine falsche Beatmung, die den Patienten erheblich schädigen würde, müsse unbedingt vermieden werden, erläutert Prof. Schubert.

Der Europäische Wiederbelebungsrat (European Resuscitation Council, ERC) hat 2010 die Richtlinien zur Beatmung durch Laien weitgehend geändert. Die bis dahin gültigen Richtlinien wurden überarbeitet. „Man hat zur Kenntnis genommen, dass Laien-Ersthelfer oft Scheu vor der Herz-Lungen-Wiederbelebung haben, insbesondere gibt es Ängste vor Infektionen bei der Mund-zu-Mund-Beatmung“, sagt Prof. Schubert. Jede Minute, die ohne Sauerstoffversorgung vergehe, koste jedoch sieben Prozent Überlebenschancen. Die Erfolgsquote bei Wiederbelebungen liegt bei lediglich 20 Prozent.

Gefördert wurde das Projekt durch das Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

(05.05.2015; Foto: Julia Tetzke/Uni Rostock)

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Hallo,

    Guten Tag, gibt es ein Beatmunsgerät das automatiche beatmet, eines das optimal und in den entsprechenden Abständen den Sauerstoff an den Patienten in einer Notfallsituation liefert ggf. eine art Maske.?

    Vielen Dank im Voraus und eine Ruhige Woche

    Marc Arno

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