Aktion „RetterRuf“: Vom RTW ins Radio

München (BRK) – Beginnend mit dem Sommerferien-Reiseverkehr in Bayern hat das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk eine Initiative gestartet, die schnellere Hilfe bei schweren Unfällen auf Autobahnen ermöglichen soll.

Hintergrund dieses Projekts ist die Erfahrung, dass bei schweren Unfällen auf Bundesautobahnen häufig keine Rettungsgasse gebildet wird. In der Folge gelingt es den Rettungskräften oft nur unter Schwierigkeiten, an die Einsatzstelle zu kommen.

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Erst Ende Juni 2013 hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann darauf hingewiesen, dass „der Alltag zeigt, dass viele Autofahrer bei Staus auf Autobahnen nicht an eine Rettungsgasse denken und es dadurch zu unnötigen sowie gefährlichen Verzögerungen bei der Versorgung von Verletzten und der Räumung der Unfallstelle kommt“.

Dagegen möchte das BRK nun aktiv etwas tun. Ab sofort stehen BRK-Rettungswagen und Notarzt-Einsatzfahrzeugen der „BR3-RetterRuf“ zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine spezielle Notrufnummer, die direkt in das Sendestudio von „Bayern 3“ auf den Tisch der Moderatoren führt. Die RTW-Besatzung kann sich dann in besonderen Fällen direkt über „Bayern 3“ an die im Stau stehen Autofahrer wenden, die den Einsatz behindern.

Rettungsgasse_158554„Diese Aktion ist für Situationen gedacht bei denen unsere Rettungskräfte trotz Einsatz von Sondersignalen nicht durchkommen, weil keine Rettungsgasse gebildet wurde“, erläutert BRK-Landesgeschäftsführer Dieter Deinert. Durch die Aktion „RetterRuf“ hätte man jetzt die Möglichkeit, sich im Notfall direkt über den Sender an die Autofahrer zu wenden. „Ich hoffe sehr, dass das zu einer Verbesserung Einsatzsituation auf Autobahnen führt“, so Deinert.

Der BR3-RetterRuf soll zunächst nur ein Test sein. Nach Ende der Ferienreisezeit werden das BRK und der Bayerische Rundfunk analysieren, ob sich die Aktion bewährt hat und dauerhaft für alle Rettungsdienstorganisationen zur Verfügung gestellt werden soll.

(Foto: ADAC)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo Kollegen, hat diese Nr. schonmal in Anspruch genommen?!

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  2. Endlich mal eine sinnvolle Idee. Wobei ich noch bezweifle, dass die Nr. wirklich in Anspruch genommen wird.

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  3. sehr gute Idee. Man könnte allerdings noch etwas tun.

    Wie wäre es, wenn man bei Unfallmeldungen auf den Autobahnen zu denen auch Fahrzeuge ausrücken, bereits vorsorglich über den Verkehrsfunk der Radiostationen darauf hinweist, dass Rettungsfahrzeuge in Kürze kommen werden und man bereits jetzt die Rettungsgasse bildet bzw. sich darauf vorbereitet, sobald man ans Stauende kommt.

    Ich meine, dass es zu spät ist, wenn die RTW´s dann anrufen, wenn sie nicht mehr weiterkommen. Aber immerhin: Ein Anfang.

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  4. ja ne iss klar, auf der Anfahrt zum VU auf der Autobahn ruf ich noch mal schnell im Radio an und sage durch “Hey du roter Audi mit dem Kennzeichen XX-XXX 123 ich bin das Lärmende Etwas hinter dir, bitte sei doch so nett und fahr mal rechts rüber” oder ?
    Die Idee ist ja kreativ aber praktikabel ?

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  5. Vielleicht macht es einfach auch mehr Sinn, in Zukunft in die Sondersignalanlagen die Möglichkeit für Lautsprecherdurchsagen einzurichten (analog Polizei). Diese Systeme gibt es in den USA zum Beispiel auch. Verkehrsteilnehmer werden direkt angesprochen. Es funktioniert dort sehr gut, gerade im innerstädtischen Stau.

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  6. Zu Chris,

    das hatten wir schon 1988 und hilft auch.

    Aber auf Autobahnen verwirren die sich ja alle so, dass nix mehr geht….
    Und bei den ganzen Baustellen ist kein Platz für eine Gasse!

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  7. @Hanseretter: Dann hilft nur noch der Schneepflug vor dem RTW 😉

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  8. ach doggi: Es soll doch keiner aus dem RTW anrufen und den einen roten Wagen ansprechen. Wenn es größere Unfälle sind, dann soll die Leitstelle oder die PAST EZ das in den Verkehrsfunk geben oder unmittelbar eine Durchsage machen.

    Das geht durchaus und würde ganz sicher etwas bringen.

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  9. Bei den Kollegen in Österreich wird sowas mit Bußgeldern geahndet! Wer die Rettungsgasse nicht bildet zahlt bis zu 2000€ Strafe!

    Man hätte aber schon längst mit der Technik weiter sein können. Kommt ein Fahrzeug mit Sondderrechten wird über ein Gerät z.b im Umkreis von 500m jedes Autoradio stumm geschaltet, oder hat im Display zusätzlich einen Warnhinweis das sich ein Fahrzeug mit Sonderrechten in der nähe befindet o.ä.

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  10. ach Benny: ich weiss zwar nicht wie das in Bayern so läuft, aber bei und geschieht das schon automatisch so 🙂 auch mit unterbrechung des laufenden Programms….

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  11. Bei uns in Holland gibt es andere möglichkeiten. Die Rettungswagen senden einen signal aus. Dieses wird empfangen durch die autoradio, auch wenn er einem DC spielt oder so etwas. Im display steht ALARM und uber die lautsprecher hört man einen matrinshorn. Alswo wirt die CD oder das rundfunkprogram kurze unterbrochen. Das signal wirkt auch etwa 150 meter.

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  12. Oder man macht es wie in Österreich:

    https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/6/Seite.065000.html

    Da ist die Rettungsgasse pflicht… wer sich nicht dran hält zahlt Strafe!

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  13. in bayern wird im verkehrsfunk darauf hingewiesen, wenn sich ein unfall ereignet hat, eine rettungsgasse zu bilden und diese auch offen zu halten. ich als feuerwehrler an der a8 habe aber festgestellt, das überwiegend nach der durchfahrt eines einsatzfahrzeuges die rettungsgasse wieder verschlossen wird. besser ist es aus meiner sicht, das die elektronischen warntafelen auch es als bild anzeigen, das ein unfall ist und das eine gasse gebildet werden muss. für ganz dumme würde ich sogar eine kleine kamera mitlaufen lassen und mir dann die mühe machen, jeden, der den weg versperrt durch autokennzeichen anzuzeigen.

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  14. Ich habe mich mal schlau im internet gemacht und ich bin da auf was gestoßen bei ADAC.

    http://www.adac.de/infotestrat/adac-im-einsatz/motorwelt/Rettungsgasse.aspx

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