Urteil: MRSA-Patienten sind Fall für den Rettungsdienst

Bielefeld (pm) – Wer darf MRSA-Patienten befördern? Mit dieser Frage musste sich kürzlich das Landgericht Bielefeld befassen und sprach ein eindeutiges Urteil: nur die Notfallrettung bzw. der qualifizierte Krankentransport. Die Firma Krankentransport Herford BIEKRA aus Herford hatte gegen ein Mietwagenunternehmen geklagt und vor dem Landgericht Recht erhalten.

Wie die Firma BIEKRA mitteilte, verfügte das Landgericht Bielefeld am 7. Januar 2013 im Verfügungsverfahren gegen einen Mietwagenunternehmen aus Herford, dass Patienten mit der Infektionskrankheit „MRSA“ (Methicillinresistenter Staphylococcus aureus) nur im qualifizierten Krankentransport und Rettungsdienst nach Rettungsgesetz transportiert werden dürften (Az. 15 O 4/13). MRSA ist ein Multiresistenter Keim und Erreger. 

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Das Landgericht machte deutlich, dass MRSA-Patienten während des Transports grundsätzlich einer medizinischen fachlichen Betreuung bedürfen. Ihre Beförderung erfordert besondere Maßnahmen, die den Einsatz eines qualifizierten Krankentransportes nach Rettungsgesetz erforderlich machen. Ebenso seien besondere Schutzmaßnahmen nicht nur während des Krankentransportes zum Schutz des MRSA-Erkrankten erforderlich, sondern letztlich prophylaktisch auch im Sinne später beförderter Personen.

Der Transport von Patienten, die an ansteckenden Krankheiten leiden, muss insofern den qualifizierten Krankentransport vorbehalten werden. Die während der Fahrten erforderlichen Schutz- und nach der Fahrt erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen könnten nur von Rettungsfachkräften in den besonders ausgestatten und ausgerüsteten Krankentransportwagen (KTW) durchgeführt werden.

Auch das Oberlandesgericht Hamm hätte in einem identischen Fall den Transport im qualifizierten Krankentransport bestätigt, teilte BIEKRA ergänzend mit.

(Foto: Krankentransport Herford BIEKRA)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Bei uns in Krefeld fährt ein unqualifiziertes Unternehmen (gelbe Fahrzeuge) sehr häufig MRSA Patienten. Hier interessiert es aber leider scheinbar keinen.

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  2. Man sollte da auch mal in Altenheimen und Krankenhäusern anklopfen denn es bringt nichts wenn der Rettungsdienst alles macht und in anderen Einrichtungen rennen die Pflegekräfte ungeschützt von Zimmer zu Zimmer und verteilen den Mist.

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  3. Udo das ist nicht richtig es wurde geändert.

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  4. Das Krefelder Unternehmen ist mir aus der Vergangenheit auch bekannt.
    Wer fährt denn jetzt diese Transporte?

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  5. Wie sagte eine Pflege”fach?”kraft mir mal in einem AH?

    “Wir haben kein MRSA, die Leute kommen immer damit aus dem Krankenhaus…”.

    Auf meine Nachfrage, wann denn die Leute auf MRSA getestet werden… Immer erst wenns aus dem Krankenhaus ins AH geht….

    Wie die Pflege”fach?”kräfte dann unsere noch auf der Trage liegenden Patienten “gebützt und gestreichelt haben”, dies sag ich jetzt nicht….

    Danach wurden dann alle anderen auf der Etage auch einfach mal soo angepackt… Ja, da machts Spass…

    Hoffentlich haben auch diese Menschen es verstanden bis wir so alt sind, Leute!!!

    Hoffen wir, dass wir in Deutschland hier endlich von den Niederländern lernen WOLLEN!!! -ja, Arbeit aber auch eine Chance für Mitarbeiter und Patienten-

    Es grüsst us Kölle

    Euer Jupp Schmitz

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  6. Das hört sich glatt so an, als würde sich jemand um die Infekt-Transporte reisen.
    Bei den üblichen Pauschalen für einen Krankentransport sind diese aufwändigeren Transporte aber wirtschaftlich gesehen nicht lukrativ.
    Daher wundert es mich eher, warum ein öffentl-rechtl Anbieter klagt, dass er diese selbst durchführern möchte.

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  7. @udo scheuvens
    Das Unternehmen was Sie mit den “gelben Fahrzeugen” bezeichnen fährt seit dem Urteil (I-4 U 174/09) vom Oberlandesgericht Hamm “keine” MRSA-Patienten.
    In Krefeld und Umgebung gibt es aber weitere Unternehmen die als “unqualifiziertes Unternehmen” diese Fahrten dennoch durchführen und sich nicht wie das Unternehmen mit den “gelben Fahrzeugen” an dieses Urteil halten.

    @phil
    s. o.

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  8. tja und wer garantiert das der Regelrettungsdienst auch nach InfSG Desinfiziert, ich habe leider viele ehemaligen kollegen dabei beobachtet wie sie mit dem Keim umgehen. Wo man sie dann darauf ansprach geb es nur ein Kommentar: der Keim ist doch schon Überall verteilt. Tja auch somit in Mietwagenunternehmen wie auch bei anderen.

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  9. Dann sollte es auch ein Urteil geben das es wie eine Ephidemie behandelt wird. Denn MRSA ist laut WHO eines mit der Gefährlichsten und meist tödlich endenden Krankheiten, noch vor HIV und ESPL also Platz 1.

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  10. wenn man den blödsinn liest der hier verfasst wird wird einen schlecht. teilweise bekommt man garnicht gesagt das patienten den keim haben und wer bezahlt mir die fahrt die ich dann mache und erst auf station wird es gesagt!!??? teilweise ist auch der rettungsdienst so überlastet das die solche fahrten garnicht schaffen und wer sagt das private unternehmen wie wir zum bsp. nicht qualifiziert sind. die privaten achten ehr besser auf sauberkeit wie der rettungsdienst selber. ich denke auch das die nur auf provit aus sind und sich wichtig tun wollen. und hat man den keim im a… dann passiert da auch nichts ich puhle den pat. nicht im a.. rum. ansonnsten trägt man mundschutz

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  11. Na das hat sich aber bei den gelben Transportern noch nicht rumgesprochen. Ich habe heute noch zwei Transporte mit MRSA gesehen…..

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  12. neeee das hat sich nicht bis Krefeld rumgeprochen daß die das nicht dürfen. die sind ja jetzt auch in dem dorf tönisvorst wo es keine aufsichtsbehörde gibt die es interessiert. bei firma S…-Mobil wird jeder seuchenmist gefahren sonst fliegt man als mitarbeiter sofort raus es darf aber auf keinen fall aufm trapo stehen daß der ne seuche wie mrsa hat.

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  13. Hallo zusammen,
    das ganze Thema MRSA wird sicherlich unterschätzt – die Maßnahme es dem qual. RD zu überlassen ist somit sicherlich korrekt, bleibt letztlich aber ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Den Ausführungen der Profitgeilheit ist sicherlich ganz klar zu widersprechen – mit Infektionstransporten machen sich Städte, Feuerwehren und HiOrgs zwar eine Menge Arbeit und letztlich auch Mitarbeiter kaputt – aber ganz sicher kein großes Geld.
    Im Übrigen ist der RD nie ein gewinngenerierender Dienst!

    Das Problem sehe ich insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die sehrwohl auf möglichst niedrige Kosten, bzw. hohe Gewinne aus sind.
    Herauszustellen gilt es das die Pflegekräfte an sich gar keine Wahl haben, da die Stationen chronisch unterbesetzt sind und gar kein Raum für zusätzliche Arbeiten und Aufwände zum Thema Hygiene und I-Schutz bleiben!

    Folglich bleibt es dabei, dass auch MRSA verseuchte Patienten NACH HAUSE entlassen werden und bei nächster Gelegenheit mit dem Linienbus zum Markendiscount rödeln und dort mal fleißig Obst, Gemüse und Co. begrabbeln. Solange diese Missstände nicht angegangen werden, bleibt der RD gutes, aber letztlich unwirksames, Vorbild!

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  14. es sind nicht nur die nach Hause entlassenen positiven MRSA Patienten. Es ist auch der Zustrom an MRSA positiven Urlaubern, Migranten (auch als zahlungsfähige, selbstzahlende Patienten in den Unikliniken) etc. Hatten letzlich jemanden vom RKI da. Problem ist, dass in den meisten Mittelmeerländern und Ostrepubliken Antibiotikas rezeptfrei über die Theke gehen und es sich jeder nach gutdünken reinpfeifen kann. Dort ist die Besiedlung wesentlich stärker verbreitet. Länder, die nicht so stark bereist werden (Skandinavien) sind hier besser dran. Hier mal ein kurzes Zitat vom http://www.MRSA-net.nl:
    “In Deutschland gilt, dass solche Patienten (die in einem ausländischen Krankenhaus waren) einen Abtrich bekommen sollen, wenn es ein Land war, dass für MRSA endemisch ist. In der Regel sind das alle Länder ausser die Niederlande, Skandinavien, Grönland, Island.”

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  15. @Björn, slebst wenn Du in Krankenhäusern und Pflegeheimen Lücken schliessen möchtest …..aber 100% und gerade der angebliche qualifizierte Rd arbeitet Er auch nicht……

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