Weniger Unfälle, aber mehr Tote in den Bergen

(Bild: Silvan Metz/DAV)München (DAV) – Der Deutsche Alpenverein (DAV) dokumentiert jedes Jahr in der Bergunfallstatistik, wie sich die Unfälle und Notlagen beim Bergsport unter seinen Mitgliedern entwickeln. Für 2019 zeigt die Statistik einen positiven Trend bei den Unfällen: Bezogen auf die Mitgliederzahl ist es der niedrigste Wert seit 20 Jahren. Allerdings stiegen die Todesfälle beim Bergsport.

2019 gab es in Relation zum DAV-Mitgliederstand so wenige Unfälle wie zuletzt vor 20 Jahren. Im Berichtszeitraum gerieten insgesamt 1.140 Mitglieder in einen Unfall oder eine Notlage. Ein Jahr zuvor waren es 1.195 Personen. Bei den Unfall- und Notfallereignissen selbst zeigt sich ein noch deutlicherer Rückgang: In der Vorperiode wurden 979 Unfälle beim Bergsport gemeldet, 2019 waren es 102 Fälle weniger.

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Allerdings starben im Berichtszeitraum 54 DAV-Mitglieder beim Bergsport, 23 mehr als im Vorjahr. „Die deutliche Steigerung ist für uns überraschend, vor allem, weil es insgesamt weniger Unfälle und Notfälle gab“, erklärt der Ressortleiter für Sportentwicklung im DAV, Stefan Winter.

Die meisten Todesfälle ereigneten sich beim Wandern (17), Hochtourengehen (9) und Alpinklettern (5). Großereignisse, wie etwa ganze Seilschaftsabstürze beim Hochtourengehen, gab es indes nicht.

Die Steigerung der tödlich endenden Unfälle erstreckt sich über nahezu alle Bergsportarten. Die größte Zunahme betrifft das Hochtourengehen mit sechs Todesfällen mehr sowie das Outdoor-Sportklettern und -Bouldern, mit vier Toten mehr. Die Hauptursachen beim Wandern und Bergsteigen lagen nach wie vor in Stürzen und Kreislaufversagen, beim Klettern kamen zu den Stürzen Fehler in der Seil- und Sicherungstechnik hinzu.

Obwohl es so viele Tote zuletzt 2003 gab, liegt die Quote der tödlich Verunglückten trotzdem auf einem niedrigen Niveau: Vor 16 Jahren hatte der DAV rund 686.000 Mitglieder, also nur knapp die Hälfte der aktuellen Mitgliederstärke von über 1,3 Millionen.

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