VDEK drängt auf Leitstellen-Reform in Niedersachsen

(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Hannover (VDEK) – Die Krankenkassen in Niedersachsen drängen auf Reformen bei den Rettungsleitstellen. Ein entsprechendes Schreiben hat der Verband der Ersatzkassen (VDEK) federführend für alle Kassen jetzt an 20 Bürgermeister und Landräte verschickt.

Im Kern geht es darum, dass aus Sicht der Kassen Rettungsleitstellen zusammengelegt werden müssen. Eine gewisse Größe sei notwendig, um technisch und personell den Anforderungen an eine moderne Rettungsleitstelle gerecht zu werden. Nur dadurch sei ein wirtschaftlicher Betrieb möglich, heißt es in einer Mitteilung des VDEK. Zu viele kleine Leitstellen führten dazu, dass die Krankenkassen unwirtschaftliche Strukturen finanzieren müssten.

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Das Schreiben erhielten die Landkreise Celle, Diepholz, Gifhorn, Göttingen, Goslar, Harburg, Heidekreis, Helmstedt, Hildesheim, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Northeim, Rotenburg, Stade und Uelzen sowie die Städte Cuxhaven, Göttingen, Hildesheim, Salzgitter, Stadt und Wolfsburg.

Bei den angeschriebenen Kreisen und Kommunen scheint bislang für die Krankenkassen keine Bereitschaft zu landkreisübergreifender Zusammenarbeit erkennbar. „Wir fordern Sie daher auf, in Gespräche mit benachbarten Rettungsdienstbereichen zur zukünftigen Zusammenlegung von Leitstellen einzutreten und die entsprechenden politischen Beschlüsse hierzu zu erwirken“, heißt es in dem Schreiben. Sollten bis Ende 2024 keine Bemühungen um Zusammenschlüsse erkennbar sein, könnten die Kassen kleinere Leistellen nicht weiter wie bisher finanzieren.

Derzeit gibt es in Niedersachsen 29 Leitstellen. Mehr als die Hälfte der Einwohner wird laut VDEK von sieben großen Leitstellen versorgt, die bereits aus Zusammenschlüssen hervorgegangen sind. Umgekehrt sind die sieben kleinsten Leitstellen nur für acht Prozent der Menschen in Niedersachsen zuständig. Darunter befinden sich die drei kleinsten Leitstellen Deutschlands (nach Einwohnerzahlen). Die Kosten für den Rettungsdienst in Niedersachsen haben sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt und beliefen sich 2021 auf 625 Millionen Euro.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wer fordert eigentlich die Krankenkassen mal auf sich zusammen zu schließen? Dann müssten wir weniger Vorstände und Ausschüsse bezahle. Immer die selbe Leier der Kassen .

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  2. bisschen einen an der Waffel die Kassen.

    Northeim und Goslar kooperieren mit einem NEF Landkreis übergreifend und eine Ausdehnung für einen virtuellen Leitstellenbetrieb untereinander ist in Planung und öffentlich kommuniziert.

    Göttingen hat die Leitstelle 330 000 Einwohner und 1500km² unter sich, das soll als kleiner Landkreis zählen?

    Die sollen sich lieber Mal die Abrechnungen von ihren Patienten angucken und sich fragen warum ein und der selbe Patient jede Woche zwei Mal nen RTW Zuhause hat oder warum deutlich teurere RTWs für Krankentransporte missbraucht werden anstatt KTWs zu nutzen weil der KND zu bequem ist zum Patienten zu fahren und Transportscheine aus zu stellen…

    Wenn es dann soweit ist das hier die Krankenhäuser noch ausgedünnt werden, dann braucht es noch mehr RTWs in der Vorhaltung weil die Transportzeiten deutlich länger werden… Ob das alles billiger ist…

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