Schwerer VU – 10 Notärzte im Einsatz

Stade (ots) – Gegen 09:40 Uhr kam es am Freitagvormittag auf der Landesstraße 111 zwischen Assel-Barnkrug und Stade-Bützfleth zu einem schweren Verkehrsunfall. Eine Tote und vier, zum Teil schwer Verletzte sind die Bilanz.

Eine 36-jährige BMW-Fahrerin aus Drochtersen war mit ihrem Fahrzeug in Richtung Stade unterwegs und dann aus bisher ungeklärter Ursache am Ausgang einer Linkskurve auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten. Ihr BMW-Kombi hatte sich gedreht und war dann frontal gegen ein entgegenkommendes Wohnmobil geprallt.

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Die 36-Jährige und ihre 33-jährige Beifahrerin aus Drochtersen wurden schwer verletzt in dem BMW eingeklemmt. Die hinten sitzende 15-jährige Tochter hatte Glück, sie konnte leicht verletzt aus dem völlig zerstörten Fahrzeug gerettet werden.

Auch die beiden Insassen des Wohnmobils aus Buxtehude, eine 44-jährige Beifahrerin und der 44-jährige Fahrer, wurden schwer verletzt in ihrem Wrack eingeklemmt und mussten von den Feuerwehren aus Assel, Drochtersen und dem 1. Zug der Feuerwehr Stade, die mit ca. 50 Feuerwehrleuten vor Ort eintrafen, mit schwerem Gerät herausgeschnitten werden.

Insgesamt wurden fünf Rettungswagen, zehn Notärzte sowie zwei Rettungshubschrauber aus Hamburg und Bremen zur Rettung der lebensgefährlich verletzten Personen eingesetzt. Zur Koordination der Rettungsmaßnahmen wurden der Organisatorische Leiter Rettungsdienst sowie ein Leitender Notarzt eingesetzt.

Nach der Erstversorgung an der Unfallstelle wurden zwei Patienten mit Hubschraubern in Hamburger Spezialkliniken geflogen, zwei vom Rettungsdienst ins Elbeklinikum Stade eingeliefert und eine Person ins Krankenhaus Cuxhaven gebracht.

Der Hubschraubernotarzt und die Rettungsassistenten konnten die 36-jährige BMW-Fahrerin nicht retten, sie erlag noch auf dem Flug nach Hamburg ihren Verletzungen.

Fotos: Polizei

Kommentare zu diesem Artikel

  1. man kann es auch übertreiben…
    sind ja fast 15 Rettungskräfte pro Patient.
    Kenne Einsätze, da muss man die LT betteln, um noch ein RTW zu bekommen. Bei VKU mit 2 PKW, also mindestens 2 Verletzten.
    Wer trägt eigentlich die Kosten für die nicht benötigten Rettungsmittel?

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  2. 2 Notärzte pro Patient finde ich auch arg übertrieben. In dem Kreis scheint es ja haufenweise NEF zu geben oder warum wird hier die Regelvorhaltung komplett auf eine Einsatzstelle gehetzt? Hört sich entweder nach einer völlig falschen Lagemeldung oder einer desorganisierten Leitstelle an.

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  3. In der Tat eine äusserst fragwürdige Disposition und eine unverantwortliche Verschwendung von Ressourcen! Ich frage mich aber auch warum sich so viele RD´ler, NA´s und FW´ler an der Unfallstelle aufhalten konnten/mussten. Nach meinen Informationen gibt bei einem derartigen Unfall das ersteintreffende Rettungsmittel zügig eine erste Lagemeldung ab und die überflüssigen Fahrzeuge hätten frühzeitig wieder abdrehen können. Offensichtlich ist das hier unterblieben.

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  4. Man man, hier hat man es anscheinend mit richtigen Cracks zu tun. Entweder spricht hier die völlige Ahnungslosigkeit irgendwelcher Hobbydisponenten oder der blanke Neid?
    Bei 5 Verletzten sind 5 Rtw’s ja wohl nicht zu viel. In diesem Landkreis gibt es 2 NEF’S. Dazu waren noch die beiden Hubschrauberärzte, 1 LNA und diverse Ärzte beteiligt. Außerdem gibt es in diesem Kreis keine Berufsfeuerwehr. Und nicht jede FF ist mit einem Rüstwagen ausgestattet. Zur Abdeckung des Tagesgeschäft standen genug Rettungsmittel zur Verfügung.
    Achja, zu dem besonders schlauen Kommentar von Superretter “thomaswagner”: Ja, auch dort hat man schon mal was von Lagemeldung gehört.

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  5. @Bonkers: Keiner hat hier von der Feuerwehr oder den RTW gesprochen. Es ging ausschließlich um die NA, von denen ich nach wie vor meine, dass 10 Stück überflüssig sind. Wenn es im Landkreis zwei NEF gibt, wundere ich mich schon, wo die 10 herkommen. Ich bleibe dabei: Keine gelungene Disposition.

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  6. @Bonkers:
    Es gibt absolut keinen Grund ausfallend oder beleidigend zu werden! Offensichtlich wurde hier ja keine Lagemeldung des ersteintreffenden Rettungsmittels abgegeben. Zudem ist mir durchaus bekannt, dass nicht jede Fw über einenj Rüstwagen oder Schere/Spreizer verfügt. Müssen deshalb trotzdem massenweise Feuerwehr´ler herumstehen, nur weil sie vielleicht im Nachbarort stationiert sind? Es genügt vollkommen, wenn die zuständige Ortsfeuerwehr in den Einsatz geht und die notwendigen Spezialausrüstungen von anderen Feuerwehren kommt. Dazu muss nicht jedesmal der gesamte Fahrzeugbestand vollbesetzt mitfahren!
    Und auch von zuvielen RTW´s habe ich nie gesprochen, sondern von der Gesamtzahl der Rettungsmittel, und das schliesst die Hubschrauber ebenso ein wie die Notärzte. Also erst lesen, dann nachdenken und dann schreiben!
    Aber da ja ohnehin von Ihnen behauptet wurde dass der betroffene Landkreis über nur 2 NEF´s verfügt: Woher kommen die übrigen 6 NA´s, wenn ich nochmal 2 für die Hubschrauber rechne? Ist das etwa keine Verschwendung? Und wie soll dann dabei bitte das “Tagesgeschäft” aufrechterhalten werden können? Vielleicht können Sie mir das ja als offensichtlich fachkundiger Kollege einem Ihrer Behauptung nach neidischem Hobby-Disponenten (der ich nicht sein kann weil ich keiner bin) sachlich erklären!
    “Falmar” und “Status3” haben absolut recht.

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  7. Völlig klar: sollten die Angagen im Artikel zutreffen, spricht das nicht für eine gelungene Disposition.
    Ich bin aber mal so frei, festzustellen, dass nicht alles, was in irgendwelchen Pressemitteilungen oder gar Internetartikeln steht, der Wahrheit entspricht.

    Auf den Fotos jedenfalls zähle ich keine 6 NEF’s, sondern insgesamt sind nur 3 PKW zu sehen. Wenn davon einer OrgL und einer LNA ist, käme man auf 1 NEF und 2 RTH und damit nur 3 Notärzte + Einsatzführung. Evtl. waren also 10 Notärzte alarmiert und ein Großteil wurde auf Anfahrt wieder nach hause geschickt… Natürlich ist auf den Fotos auch nicht alles zu sehen…

    In dubio pro reo.

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  8. Ich denke ebenfalls wie campesio, dass man nicht alles was an Pressemitteilungen an die Öffentlichkeit dringt, 1:1 übernehmen sollte um sich dann zu streiten. Aus meiner Erfahrung ist es schwierig bei einem VU mit einer Vielzahl von Verletzten innerhalb von Minuten, gar Sekunden, ein klares Bild am Telefon zu bekommen und die genaue Anzahl der Verletzten und die Schwere der Verletzungen herauszubekommen. Die Unfallbeteiligten befinden sich in einer Streßsituation, die für sie noch nie da war. Somit neigen Anrufer zu “übertreiben” , und stufen schnell eine leichtverletzte Person als schwerer verletzt ein. Eine stark blutende Kopfverletzung reicht da schön völlig aus.
    Klar ist auch, dass die ersteintreffenden RM einige Minuten zu tun haben um eine Übersicht zu bekommen. Wer einmal sowas erlebt hat, weiß wovon ich spreche. Also lieber die nachrückenden RM durchfahren lassen und sich um eine Sammelstelle kümmern. Schlimmer wäre es, wenn man die RM zu früh abbestellt und dann merkt, dass man es doch nicht in den Griff bekommt. Meine Meinung.

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  9. Und was die FW-en betrifft: Wer schonmal als Disponent an einem Freitag vormittag versucht hat bei einem VU mit mehreren Eingeklemmten gezielt die RW´s mit Schere/Spreizer zu alarmieren, weiß was das für ein schwieriges Unterfangen ist. Also ich kenne Systeme in den RLST´n, welche bei der Alarmierung mit dem Stichwort “Hilfeleistung VU” zwar die Stützpunkte heraussortieren, aber alarmiert wird eben die ganze Wehr und auch die nächstgelegene Wehr zur Absicherung des EO´s.
    Vergessen darf man nie, dass es sich nunmal um Freiwillige handelt und froh sein kann dass (wenn so ein Ereignis geschieht) diese so zahlreich erscheinen. Nichts ist schlimmer als wenn die FW Fahrzeuge nicht ausrücken können weil sie unterbesetzt sind oder der Maschinist fehlt.
    @campesino: Ich hatte Deinen Namen oben falsch geschrieben. Sorry.

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