Rettungshubschrauber-Absturz: BFU legt Bericht vor

Bremen (rd.de) – Am 28. Februar 2014 stürzte nördlich von Prerow (MV) ein Rettungshubschrauber in die Ostsee. Drei Besatzungsmitglieder kamen damals ums Leben. Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) einen Zwischenbericht zur Untersuchung des Unglücks.

Die Maschine vom Typ BK 117 C-1 gehörte der DRF Luftrettung und war am 1. Oktober 2013 am Flugplatz Güttin auf Rügen stationiert worden. Ihre Aufgabe war es, die notfallmedizinische Versorgung der Windparkanlagen „Baltic 1“ und „Baltic 2“ sicherzustellen. Am Unglückstag führte die Crew zusammen mit dem Seenotkreuzer „Theo Fischer“ Windenübungen durch. Bei einem Anflugmanöver in der Dunkelheit kollidierte der Rettungshubschrauber mit der Wasseroberfläche und sank.

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An Bord der BK 117 C-1 befanden sich zwei Piloten (53 und 47 Jahre alt), ein Windenoperator (45; Rettungsassistent) und ein Notarzt (47). Drei Windenmanöver wurden erfolgreich durchgeführt. Hierbei ließ man den Notarzt vom Hubschrauber bis auf das Deck des Seenotkreuzers hinunter und zog ihn anschließend wieder zur Kabine des RTH hinauf.

Bei einem weiteren Manöver scheint die Maschine beim Einkurven rapide an Höhe verloren zu haben, sodass es zur Berührung der Wasseroberfläche kam. Die beiden Piloten konnten den Hubschrauber verlassen. Der Co-Pilot erlitt leichte Blessuren und wurde von den Seenotrettern schnell aus der drei bis vier Grad Celsius kalten Ostsee gerettet. Den Piloten fand man kurz danach. Er trieb leblos im Meer, das Gesicht im Wasser liegend. Die sofort eingeleitete Reanimation des Piloten verlief erfolglos. Notarzt und Rettungsassistent wurden später von Tauchern tot aus dem Wrack der Maschine geborgen. Sie waren über ihr Gurtgeschirr noch mit dem Hubschrauber verbunden. Als Todesursache wurde in allen drei Fällen Ertrinken festgestellt.

Der Rettungshubschrauber sank auf etwa sieben Meter Tiefe. Auf dem Meeresgrund wurde er – mit dem Kufenlandegestell nach oben – vorgefunden. Die Notschwimmeranlage war nicht ausgelöst. Sowohl die linke Kabinen- als auch Cockpittür waren geöffnet. Ein Rotorblatt war abgerissen und lag in der Nähe des Hubschraubers.

Aus einem Gutachten des Deutschen Wetterdienstes geht hervor, dass zum Zeitpunkt des Unfalls an der Absturzstelle leichter Regen und geringe Bodensicht herrschten. Aufgrund der Dunkelheit und des bedeckten Himmels „waren wohl kaum Kontraste über der Ostsee gegeben“, heißt es im Gutachten. Hinweise auf technische Probleme wurden laut BFU-Bericht nicht gefunden.

Den vollständigen Bericht können Sie hier nachlesen.

(31.07.2014; Foto: BFU)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich war 35 Jahre Berufsfeuerwehrmann und Rettungsassistent. Ich bin sehr traurig ,das dies passieren mußte. Unserer Beruf ist mit Mut und einem sehr hohen Risiko verbunden. Aber wenn es uns nicht gäbe, wer sollte es sonst machen.Seit ca. 30 Jahren ? bin ich Midglied bei der DRF. Es gibt ein sicheres Gefühl im Straßenverkehr, ein solch mutiges Team im Hintergrund zu haben.

    Macht weiter so. Viele Grüße Eugen Pläsken Mitgl. Nr.122577

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