Preis für Qualität im Rettungsdienst geht nach Österreich

Preistraeger_2_Notfallsymposium_2013Oldenburg (DBRD) – „Von den Besten lernen“, lautete auch in diesem Jahr das Motto des Preises für Qualität im Rettungsdienst. Mit dieser Auszeichnung sollen innovative Projekte zur Verbesserung der Versorgungsqualität hervorgehoben werden. Nachdem 2011 bei der erstmaligen Verleihung die ersten drei Plätze an deutsche Rettungsdienste gingen, hat 2013 ein österreichisches Team den Preis nach Hause geholt.

Professor Dr. Gerd Schwandner, Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg und Schirmherr der Veranstaltung, überreichte im Rahmen des Oldenburger Notfallsymposiums den ersten Preis an Dominique Roth von der Universitätsklinik für Notfallmedizin in Wien und die Landesverbände des Österreichischen Roten Kreuzes. Sie hatten mit einer Studie festgestellt, dass die Reanimation mittels eines Larynxtubus, die seit 2011 in Österreich auch von Sanitätern angewendet werden darf, im Vergleich zur Beutel-Masken-Beatmung eine deutlich höhere Erfolgsrate hatte.

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Studie zum Larynx-Tubus

In der 19-monatigen Studienphase wurde ermittelt, dass 93 Prozent der Beatmungen durch Sanitäter mittels Larynx-Tubus erfolgreich durchgeführt werden konnten, gegenüber 30 Prozent bei Benutzung eines Beatmungsbeutels mit Maske. In Anerkennung dieses wichtigen Beitrags konnte das Siegerteam einen Scheck in Höhe von 3.000 Euro mit nach Hause nehmen.
 
„Die Weiterentwicklung in der Notfallrettung ist ein Garant für noch bessere Versorgung unserer Patienten“, ist sich der Präsident des Österreichischen Berufsverbands für SanitäterInnen (ÖBS), Siegfried Weinert, sicher. „Die Umsetzung einer neuen Technik aufgrund einer vorangehenden Studie ist einer der sichersten Wege, moderne Versorgungsstrategien einzuführen“, so Weinert.
 
Als eines von zehn Jurymitgliedern fungierte der Österreicher PhDr. Christoph Redelsteiner, Associate National Coordinator von PHTLS in Österreich und ÖBS-Mitbegründer. „Dass der Rettungsdienst in Österreich auf einem guten Weg ist, zeigt auch dieser Preis. Unabhängig von meiner Herkunft, waren die Inhalte der Studie so überzeugend, dass der Gewinn des Preises eine logische Konsequenz war“, zeigt sich Redelsteiner sichtlich erfreut. „Wenn solche Preise dazu beitragen, Meilensteine in der Ausbildung der Sanitäter herbeizuführen, kann es gar nicht genug davon geben“, meinte Redelsteiner abschließend.

(Foto: DBRD)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Gratulation zu solch bahnbrechenden Erkenntnissen! *Ironieaus*
    Die Entwicklung in D ist ja schon nur als schleppend und rückständig zu bezeichnen. Aber wieder einmal beweist Österreich, dass sein gesamtes RD-Netz den Möglichkeiten und insbesondere der Professionalität noch weiter um etliche Jahre hinterher hinkt.
    “Von den Besten lernen”… Wir schreiben das Jahr 2013. Das Rettungswesen in A beschreibt es als ganz großen Schritt nach vorn dass RD-Personal den Larynxtubus anwenden darf. Denn im Jahr 2011 (!) beginnt man eine Studie ob die Anwendung des Larynxtubus eine verbesserte Beatmung als mit Beutel-Maske möglich ist, und siehe da: der LT ist besser! Eine bahnbrechende Erkenntnis in A, die in D schon vor 5 Jahren selbst einfache Sanitätshelfer dazu befähigt hat den LT (nach Schulung) einzusetzen!
    Ich bin entsetzt dass es für derart rückständige Entwicklungen auch noch Preise gibt!

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  2. @ThomasWagner

    Also bei uns wurde der LT auch erst vor drei Jahren eingeführt. Davor hatten wir den CombiTube. Also mir ist der normale Endotrachealtubus immer noch am liebsten. Da weis man was man hat. Der LT bleibt mir nach wie vor suspekt.

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