Notfalltherapie bei Kolikschmerzen

(Bild: Markus Brändli)Bremen (rd_de) – Koliken sind Krämpfe der Hohlorgane und für den Patienten äußerst schmerzhaft. Das Risiko, im Laufe seines Lebens eine Nierenkolik zu erleben, ist statistisch relativ hoch: 12 Prozent bei Männern und 6 Prozent bei Frauen.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen können sowohl allein als auch unterstützend zur Analgesie eingesetzt werden. Viele dieser Maßnahmen erscheinen banal, werden in der täglichen Praxis aber häufig nicht angewandt. Gerade für Rettungs- und Notfallsanitäter sind diese Maßnahmen jedoch von großer Bedeutung, da vielen Rettungskräften die erforderlichen medikamentösen Möglichkeiten vielerorts vorenthalten werden.

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Grundsätzlich sind mechanische und psychologische Maßnahmen zu unterscheiden. Jeder Notfall stellt für den Patienten eine Ausnahmesituation dar, die er wahrscheinlich bis dato nie erlebt hat. Durch ein sicheres, professionelles, freundliches Auftreten des Rettungsteams kann der Stress für den Patienten minimiert und die Gesamtsituation positiv beeinflusst werden. Zu vermeiden sind hingegen Hektik, unsicheres Auftreten, Streit zwischen den Mitarbeitern, inadäquate Äußerungen gegenüber dem Patienten bzw. der Angehörigen und das Ignorieren von Fragen oder Äußerungen des Patienten.

Zu den zentralen Aufgaben des Rettungsdienstes gehört bei jedem Notfallpatienten eine adäquate Lagerung des Patienten. Insbesondere beim akuten Abdomen kann dies – falls nicht vom Patienten selbst eingenommen – eine deutliche Schmerzlinderung bewirken. Hier empfiehlt sich eine Lagerung mit angewinkelten Beinen. Dies führt zu einer Entlastung der Bauchdecke mit darauf resultierender Schmerzlinderung. Sollte der Patient jedoch eine andere Lage als angenehmer empfinden, ist diese unbedingt zu berücksichtigen.

Was bei den pharmakologischen Maßnahmen im Falle kolikartiger Schmerzen zu beachten ist, stellen wir ausführlich in der neuen Ausgabe des Rettungs-Magazins (5/2020) vor.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Als Notarzt finde ich es sehr bedauerlich, dass ich von Notfallsanitätern immer wieder zu Problemen nachgefordert werde, die ich vor 50 Jahren als Sani selber vor Ort und während des Transportes lösen musste und auch gelernt habe zu lösen – durch Erfahrung und Ausbildung.
    Vor 40 Jahren war ich als Sani überzeugt, dass wir in 10 Jahren keine Notärzte mehr auf dem RTW brauchen – so gut waren wir inzwischen.
    Mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass ich diesen Beruf noch bis 80 ausüben muss, um den Transport in die dicht verteilten Kliniken zu ermöglichen – mit Antiemetika-Injektionen gegen schlechtes und schnelles Fahren, Analgetikagaben gegen unzureichende Lagerung bei Koliken/Frakturen/Rückenschmerzen…. , Cortisongabe und Intubation gegen mangelhafte Lagerung zur Unterstützung der Atemhilfsmuskulatur bei Luftnot… . Als Rettungssanitäter ohne Herausforderungen hätte ich mich vor 50 Jahren gelangweilt und nie so lange im Rettungsdienst arbeiten können.

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  2. @Büdinger
    Sie sind ja ein richtig krasser Typ… Wären sie doch nur Sani geblieben. Für den Fall das sie bis 80 arbeiten hoffe ich doch sehr sie sind schon 79 3/4.

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