Neues Luftrettungszentrum in Gießen

Gießen (JUH) – Das neue Luftrettungszentrum in Gießen wurde am Donnerstag (10.07.2014) feierlich eröffnet. Der von der Johanniter-Unfall-Hilfe betriebene Intensivtransporthubschrauber (ITH) „Christoph Gießen“ erhält damit nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine enge Anbindung an das Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM).

Die Planungs- und Bauphase des Luftrettungszentrums in Gießen betrug vier Jahre. Die Kosten liegen bei zirka 3,9 Millionen Euro. Das UKGM beteiligte sich mit 1,8 Millionen Euro an dem Projekt.

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Als Leistungserbringer verfügt der Johanniter-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar jetzt über ein modernes Luftrettungszentrum inklusive Hangar, Tankanlage sowie Sozial- und Materialräumen. Mit der Eröffnung des Luftrettungszentrums würden der weitere Ausbau der medizinischen Versorgung und die qualitativ hochwertige Arbeit des Uniklinikums Gießen/Marburg sichergestellt, teilten die Johanniter mit.

„Um eine reibungslose und optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten, ist es unerlässlich, den ITH Christoph Gießen an ein großes Klinikum anzubinden. Das Hessische Rettungsdienstgesetz sieht eine Hilfsfrist von zehn Minuten vor. Dies ist die kürzeste Hilfsfrist aller Flächenländer. Mit dem neuen Luftrettungszentrum wurde ein wichtiger Schritt zur Optimierung und Qualitätssicherung gegangen“, erklärt der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner.

Durch die zusätzliche Stationierung des ITH in Gießen, der als Dual-Use-Hubschrauber eingesetzt wird, verschwindet nun auch der letzte „weiße Fleck“ auf der Luftrettungskarte Hessens. Das hessische Luftrettungsnetz ist damit ab sofort flächendeckend.

Die Alarmierung von „Christoph Gießen“ erfolgt für Primäreinsätzen über die Leitstelle in Gießen, für Sekundärtransporte über die Koordinierungsstelle für Sekundärtransporte in Hessen (KST). Ergänzend zu „Christoph Gießen“ bleiben ein weiterer ITH sowie zwei Flächenflugzeuge am Standort Reichelsheim (Wetterau) stationiert.

„Die Hauptaufgabe des Luftrettungssystems der Johanniter-Unfall-Hilfe in unserem Landesverband ist der Transport von intensivmedizinisch versorgten Patienten, die von Klinik zu Klinik unter unveränderter Fortführung der Therapie verlegt werden müssen. Diese Aufgabe erfordert nicht nur besonders ausgebildetes Personal, sondern auch eine spezielle medizinisch-technische Ausrüstung wie einen ausgewählten Standort … Im Bedarfsfall kommen die Maschinen auch als Rettungshubschrauber bei Verkehrsunfällen, Arbeitsunfällen oder aber internistischen oder neurologischen Erkrankungen zum Einsatz – 365 Tage, 24 Stunden“, erklärt Günther Lohre, JUH-Landesvorstand.

Die medizinische Besatzung von „Christoph Gießen“ setzt sich zusammen aus einem Notarzt des UKGM und einem Rettungsassistenten der Johanniter.

Die beiden Ambulanzflugzeuge kommen dann zum Einsatz, wenn eine Schlechtwetterlage den Einsatz der Hubschrauber unmöglich macht. Zudem sind die Flugzeuge bei Rückholdiensten oder Transporten in das europäische Ausland die erste Wahl.

Bei den eingesetzten Hubschraubern handelt es sich um Maschinen des Typs SA 365 N2 von Airbus-Helicopters mit einer Gesamtleistung von 1500 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h.

(Foto: Michael Bellaire/Johanniter)

Kommentar zu diesem Artikel

  1. hat sich da jemand ein Denkmal gesetzt?

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