Mittels Gebühr die Notfallversorgung entlasten

(Bild: Lars Schmitz-Eggen)Stuttgart (KVBW) – Eine Gebühr, um das System der Notfallversorgung von nicht erforderlichen Belastungen zu befreien, hält auch der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Karsten Braun, in bestimmten Fällen für sinnvoll.

„KBV-Chef Dr. Andreas Gassen hat prinzipiell Recht mit seinem Vorschlag, auch wenn er derzeit so noch nicht konsequent umsetzbar ist“, kommentiert Dr. Karsten Braun den Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

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Die Notaufnahmen der Krankenhäuser, der Rettungsdienst sowie die Notfallpraxen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes seien oft überlastet. Häufig würden hier Fälle landen, die am Wochenende oder in der Nacht gar nicht behandelt werden müssten. Das binde Kapazitäten, die für wirkliche Notfälle fehlten.

„Deshalb müssen wir Strukturen schaffen, die die Patientinnen und Patienten in die richtige Versorgungsebene lenken. Dafür braucht es eine verbindliche medizinische Ersteinschätzung mit standardisierten und zuverlässigen Verfahren, die telefonisch über die Rettungsleitstellen, die 116 117, eine App oder auch noch an der Krankenhauspforte vorgenommen werden könnte. Diese Patientensteuerung braucht es auf jeden Fall im Notfalldienst, später aber auch in der Regelversorgung“, findet Dr. Karsten Braun. Solche Ersteinschätzungsverfahren existierten bereits.

Die zutreffende Versorgungsebene müsse genau herausdifferenziert werden. Sie könne je nach Dringlichkeit entweder zum Notarzt und Rettungsdienst bei lebensbedrohlichen Notfällen führen, in die Notaufnahme eines Krankenhauses, die KV-Notfallpraxis, zum Hausbesuch durch den Bereitschaftsdienst, zu einem regulären Sprechstundentermin in der Regelversorgung oder zu einer abschließenden Beratung per Telefon oder Video-Konsultation.

„Und nur diejenigen, die sich nicht an die zugewiesene Versorgungsebene halten, sollten eine Gebühr bezahlen“, betont Dr. Braun. „Was wir uns in Zeiten des Ärztemangels nicht mehr erlauben können, ist, dass ein Patient, vielleicht auch aus Bequemlichkeit oder Unkenntnis, einfach irgendwann und irgendwo auftaucht und mit hoher Wahrscheinlichkeit an der falschen Stelle ist.“

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Nachgeplappere der Sätze von Herrn Gassen…gewürzt mit heißer Luft und am Ende steht die Forderung nach mehr Geld in die Kassen – in diesem Fall nicht der Krankenkassen. Nicht mehr und nicht weniger…
    Wer ist schon willens, den Ast auf dem er sitzt – abzusägen…
    Da kann ich dem Konzept von Herrn Dr. Dahmen (MdB) deutlich mehr abgewinnen – Stärkung der Notfallversorgung vor der Klinik usw.
    Im übrigen – alles schon mal dagewesen und verpufft wie eine Sternschnuppe…

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