Mahnende Worte beim KatS-Kongress des BRKs
(Bild: Matthias Balk/BRK)Deggendorf (BRK) – Unter dem Motto „Wissen teilen – Sicherheit stärken“ kamen kürzlich Experten, Einsatzkräfte und Interessierte aus ganz Deutschland und dem Ausland zum 13. Katastrophenschutz-Kongress in Deggendorf (BY) zusammen.
Zahlreiche Vorträge, Diskussionen und Technikvorführungen bildeten ein abwechslungsreiches Programm. Der inhaltliche Fokus lag auf der zivil-militärischen Zusammenarbeit und dem Umgang mit veränderten Bedrohungs-, Krisen- und Gefahrenlagen.
„Wir müssen feststellen, dass weder die Gesellschaft noch die Hilfsorganisationen ausreichend auf die veränderten und neuartigen Einsatz- und Bedrohungslagen vorbereitet sind“, sagte BRK-Präsidentin Angelika Schorer in ihrer Eröffnungsrede fest. „Es ist ein fatales Signal zur Unzeit, dass der Bund kein Sondervermögen für die zivile Verteidigung gebildet hat. Der Katastrophenschutz wurde hier nicht mit bedacht. Es braucht neue Konzepte, die unserer Zeit und ihren Herausforderungen gerecht werden. Nicht nur in Bezug auf finanzielle Mittel, sondern auch in Bezug auf Einsatzszenarien, Einsatzmittel, Versorgung der Einheiten, Technik, Fahrzeuge und vieles mehr.“
Eines der möglicherweise gravierendsten Probleme sprach Landesbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein an: Es mangele an Ausstattung und Unterbringungsmöglichkeiten. „Uns fehlen aktuell 40 Prozent der Materialien im Zivilschutz. Das ist eine bittere Nummer“, so Hauenstein. „Wir haben das Personal und bilden aus, verfügen aber oft nur über 40 Prozent des Materials. Was nützt der ‚Gerätewagen Sanität‘, wenn der Mannschaftstransportwagen dazu fehlt?“
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Über das engagierte Ehrenamt beim THW und den freiwilligen Feuerwehren (mit ihren jeweils speziellen KatS-Unterstützungsoptionen) werden, neben dem partiell „frei“ einzubindenden Kräfteoptionen, noch viel mehr vorher ausgebildete KatS-Helfer benötigt.
Naturgemäß mit einer völlig anderen Führungsherausforderung bzw. überregional orientierten Führungsorganisation; welche auf multifunktional ggf. zentralisiert vorgehaltene Einsatzmittel und passend beschafften Fahrzeugbedarf zurückgreift.
Dies ist etwas ganz anderes wie z.B. ein landkreisausgerichteter (kreisfreier) Rettungsdienstablauf oder überwiegend kommunal agierende Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung im üblichen Tagesgeschäft. Mal ganz davon abgesehen, dass das hierzu beschaffte Einsatzmaterial bei nur etwas umfangreicheren Krisenherausforderungen wohl personell und materiell kaum zeitgleich für andere, d.h. parallel anfallende Herausforderungen zur Verfügung steht.
Die Verantwortlichen Vertreter bei den Hilfsorganisationen sollten sich im Gegenzug sehr schnell darüber im Klaren sein, das eine vorwiegend sachbearbeitende (eigentlich hauptamtlich zumeist abwartende) Verwaltung bzw. organisatorisch plakativ praktizierte Einsatzvorbereitung, ggf. über mehrere „interne“ Gliederungsebene hinweg, weder zeitgemäß ist, noch zielführend wäre.
Im Rahmen transparent formulierten Projekt(teil)zielen sollte angemessen ersichtlich werden, wo man derzeit steht, wo man sich dauerhaft im Detail belastbar im Zivilschutz- und überregionalen KatS-Vorbereitungen einbringen möchte; bzw. welche Realisierungsaspekte wann und wie (und unter welchen pekunären Gesichtspunkten) erreicht werden sollen. In einer prinzipiell fachdienstdifferenzierenden Einsatzvorbereitungsmatrix wird es eine er größten Herausforderungen sein, die notwendige Expertise bis auf die Einsatzressourcenplanungsebene zusammenzubringen. Egozentriken, persönliche Abgrenzungsbemühungen, Kästchendenken waren bzw. stellen im Sektor der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr keine seltene Ausnahme dar!
(Zuschuss- bzw. unterstützende) Forderungen an staatliche Institutionen ist das eine, die innere (glaubhaft zielführende) Vorbereitung auf die dazu einsatzrelevant passende Vorplanung mit Umsetzungsgarantien ist das Andere!