EPO wirkt bei Schlaganfall

Bremen (idw) – Wissenschaftler und Ärzte aus Bremen, Göttingen, Hannover sowie den USA weisen den schützenden Effekt von Erythropoietin (EPO) nach. Demnach kann das als Dopingmittel bekannte Erythropoietin bei Patienten die auf eine Lyse nicht gut ansprechen mit Erfolg eingesetzt werden.

Viele kennen den Namen aus dem Profisport, wo Erythropoietin (EPO) zur Leistungssteigerung missbraucht wird. Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass EPO bei einer bestimmten Gruppe von Schlaganfallpatienten helfen kann, die Krankheitsfolgen zu vermindern und Nervengewebe zu schützen. An der internationalen und interdisziplinären Studie, waren Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen, der Universität Bremen, die Bremer Neurologische Klinik, die Universität Hannover sowie die US-amerikanische Biotechnologiefirma Banyan Biomarkers beteiligt. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im Fachjournal „Molecular Medicine“ veröffentlicht.

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EPO vermindert Eiweißfreisetzung

In einer großen klinischen Studie konnten die Wissenschaftler zuvor nachweisen, dass der schützende Effekt von EPO nur bei solchen Schlaganfallpatienten wirkt, bei denen der Blutpfropf, welcher ein Blutgefäß im Gehirn verstopft und so den Schlaganfall verursacht, nicht medikamentös aufgelöst werden kann. In der neuen Studie zeigte sich, dass Schlaganfallpatienten nicht nur durch die frühe Gabe von EPO profitieren und sich wieder besser erholen, sondern dass bei diesen Patienten auch weniger Eiweißstoffe, die eine Schädigung des Gehirns anzeigen, freigesetzt werden als bei Schlaganfallpatienten ohne EPO-Behandlung. Diese Eiweißstoffe – so genannte Schadensmarker UCH-L1, S100B und GFAP – findet man bei Patienten mit akutem Schlaganfall und schweren Krankheitsfolgen in erhöhter Konzentration im Blut. Die interdisziplinäre und internationale Studie zeigt zudem auf, dass durch die Analyse von spezifischen Schadensmarkern nunmehr eine frühe Möglichkeit gegeben ist, den Erfolg einer Behandlung des Schlaganfalls biochemisch zu überprüfen.

Die Studie ist im Internet unter http://www.molmed.org/content/papers%20in%20press/11_259_Ehrenreich.pdf zu finden.

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