Einsatzbereit für Brandenburg

Das THW unterstützt polnische Einsatzkräfte (Foto: THW/Falck Dietrich)Frankfurt/Oder (rd.de) – Die Pegel entlang der Oder steigen schneller als erwartet. Bundesweit sind ehrenamtliche Helfer in Bereitschaft, um Brandenburg bei Bedarf gegen die Fluten zu verteidigen.

Im südlichsten deutschen Oder-Ort Ratzdorf wurde die höchste Hochwasseralarmstufe IV bereits ausgerufen. Am Donnerstagmorgen um 01:00 Uhr stand der Pegel in Ratzdorf bei 608 Zentimetern und damit 18 Zentimeter über dem Schwellwert für die höchste Alarmstufe. Höchste Alarmstufe gilt auch für Eisenhüttenstadt. In Frankfurt/Oder wurde gegen 06:30 die Alarmstufe III ausgerufen. Die Feuerwehr gibt an die Bewohner gefährdeter Stadtbezirke Sandsäcke aus.

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Das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt/Oder geht davon aus, dass die Scheitelwerte oberhalb der Richtwerte für die Alarmstufe IV liegen werden. Die Pegel der so genannten “Jahrhundertflut” von 1997 werden aber wohl nicht erreicht. Sicherheitshalber wird aber die Flutung von Poldern vorbereitet.

Deutsche Helfer pumpen in Polen

In den polnischen Hochwassergebieten sind zahlreiche deutsche Helfer bereits im Einsatz. Die Pumpen des THW in den polnischen Überschwemmungsgebieten laufen auf vollen Touren. In Oppeln, Sandomierz, Racibórz, Pszczyna und Breslau sind die EU-Module im Einsatz. Seit dem Wochenende arbeiten zusätzlich 14 Experten aus Nordrhein-Westfalen mit drei Hochleistungspumpen gegen die Wassermassen. Das Expertenteam aus Nordrhein-Westfalen hat mit dem nun fünften “High Capacity Pumping Module” (HCP-Module) die Arbeit in einem Wohngebiet in der Nähe von Breslau aufgenommen. Ein HCP-Modul besteht unter anderem aus drei Hochleistungspumpen, davon eine mit einer Leistung von 15.000 Litern pro Minute und zwei weiteren mit einer Leistung von 5.000 Litern pro Minute.

Einsatzkräfte aus Koblenz und Ludwigshafen unterstützten ihre  polnischen Kameraden aus Bytom. (Foto: BF Koblenz)Auch Feuerwehrkräfte aus Koblenz und Ludwigshafen sind in Polen im Einsatz. Mit einer Stärke von vier Mann meldete sich das Kontingent bestehend aus einem Führungsfahrzeug und einem Wechselladerfahrzeug, beladen mit einer Hytranspumpe (Förderleistung = 8000l/min) in Polen einsatzbereit. Ihr Einsatz in der südpolnischen Stadt Bytom konnte das Überfluten weiterer wichtiger Infrastrukturen in den ersten 48 Stunden wirksam verhindern. In knapp 100 Betriebsstunden wurden bis Mittwochabend rund 70 Millionen Liter Wasser (70.000 m³) aus dem Überflutungsgebiet gepumpt.

Auch die DLRG ist einsatzbereit

„Wir sind an der Schwelle zum Einsatz in Brandenburg“, sagte Knut Lewejohann, DLRG-Geschäftsführer in Westfalen, dem Nachrichtenportal „Der Westen“. Der DLRG-Bundesverband hat die Voralarmierung für die 20 Wasserrettungszüge in NRW herausgegeben. Demnach sollen 20 Boot- und zehn Tauchtrupps in Bereitschaft versetzt worden sein, um für Hilfeleistungen in Brandenburg zur Verfügung zu stehen.

Anlass zur Sorge gibt der steigende Oderpegel auch in Frankfurts Nachbarstadt Slubice. Der Bürgermeister rief die Bewohner auf, die Stadt vor dem Hochwasser freiwillig zu verlassen. Das Krankenhaus wurde bereits gestern evakuiert. Slubice am anderen Flussufer liegt tiefer als Frankfurt/Oder.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. ja auch die DLRG wrz in norddeutschland sind auf breitschaft hoffen zwar nichtdas wir hinkommen aber sind zu allen bereit

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