DLRG-Präsidentin fordert gleiches Recht für alle

(Bild: Tobias Lüeße/DLRG)Bad Nenndorf (DLRG) – Die DLRG kritisiert, dass es auch zwei Jahre nach der letzten großen Naturkatastrophe in Deutschland unter den Helfenden im Bevölkerungsschutz eine Zweiklassengesellschaft gibt. Anders als die Freiwilligen aus Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) genießen die Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen beispielsweise nicht in jedem Einsatz den erforderlichen Versicherungsschutz und haben kein Recht auf Freistellung durch den Arbeitgeber.

„In das Thema Helfergleichstellung muss nun endlich Bewegung kommen“, fordert deshalb im Vorfeld der Debatte über die Stärkung des Bevölkerungsschutzes am vergangenen Freitag (07.07.2023) im Deutschen Bundestag DLRG-Präsidentin Ute Vogt.

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„Es darf nicht sein, dass im Einsatzfall Unsicherheiten darüber bestehen, ob eine Einsatzkraft unter bestimmte Regelungen fällt oder nicht. Eine ungleiche Behandlung von staatlichen und privaten Helferinnen und Helfern darf es nicht länger geben“, kritisiert Vogt weiter.

„Zu lösen wäre das Problem über ein Muster- oder Rahmengesetz auf Bundesebene“, schlägt die DLRG-Präsidentin vor. Damit könnte etwa das Helferrecht der Bundesländer für den Katastrophenschutz mit den Regelungen für den Zivilschutz, für den der Bund zuständig ist, in Einklang gebracht werden. Unterschiedliche Regelungen zwischen den Bundesländern ließen sich auf diese Weise vermeiden.

Darüber hinaus biete die derzeitige Entwicklung einer Bundes-Engagementstrategie durch die Bundesregierung eine gute Gelegenheit, das freiwillige Engagement im Bevölkerungsschutz gezielt zu fördern. Eine auf diesen ausgerichtete Teilstrategie könne darauf abzielen, mehr Helfer zu gewinnen und langfristig an die Einsatzorganisationen zu binden. In diesem Zusammenhang spricht sich die DLRG auch für eine Stärkung der Freiwilligendienste als „Sprungbrett“ für ein späteres ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz aus.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Tue Gutes, aber erwarte keine Unterstützung. Mir war das gar nicht bewusst, dass die DLRG und andere Hilfsorganisationen schlechter gestellt sind. Ein unglaublicher Zustand, der natürlich unverzüglich abgestellt werden muss. Ich glaube allerdings nicht, dass dieses schnell geschehen wird, denn man schiebt hier ja bereits seit Jahren die Zuständigkeiten hin und her. Vielleicht müssen die engagierten Helfer einfach mal zuhause bleiben, wenn es ernst wird, auch wenn das naturgemäß schwer fallen wird.

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