DAV: Quote für tödliche Unfälle auf Tiefststand

(Bild: Wolfgang Ehn/DAV)München (DAV) – Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat seine Bergunfallstatistik für das Jahr 2018 vorgelegt. Demnach hat es bezogen auf die Mitgliederzahlen noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1952 so wenige Todesfälle im Bergsport gegeben. Auch bei den so genannten Blockierungen gingen die Zahlen deutlich zurück.

Im Berichtszeitraum (1. November 2017 bis 31. Oktober 2018) sind insgesamt 1.178 Alpenvereinsmitglieder von Unfällen und Notfällen betroffen gewesen. Ein Jahr zuvor waren es 1.245 Betroffene. Bei den tödlich Verunfallten ist der Rückgang noch deutlicher: Kamen im Jahr 2017 insgesamt 41 DAV-Mitglieder beim Bergsport ums Leben, waren es im vergangenen Jahr 31. Weniger Tote (30) gab es in der 67-jährigen Geschichte der DAV-Bergunfallstatistik nur 2016. Allerdings hatte der DAV damals nur rund 170.000 Mitglieder. Derzeit sind es knapp 1,3 Millionen. Insofern liege die Quote der tödlich Verunfallten für das Jahr 2018 auf einem historischen Tiefststand, teilte der DAV mit.

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Die Rückgänge der Unfälle mit Verletzungsfolgen und mit Todesfolge entsprächen einem langjährigen Trend und seien deshalb wenig überraschend, teilte der DAV mit. Eine Überraschung sei hingegen der Rückgang der Blockierungen – also jener Notfälle, bei denen die Betroffenen zwar unverletzt seien, aber weder vor noch zurück könnten und gerettet werden müssten.

„Zum ersten Mal, seitdem wir diesen Notfall-Typ in unserer Statistik erfassen, gehen die Blockierungen jetzt zurück, und das auch noch deutlich“, zeigt sich DAV-Sicherheitsforscher Christoph Hummel überrascht. „Von einer Trendwende würde ich nach einem Jahr aber noch nicht sprechen.“

Bei den Erklärungen gibt sich der Experte vorsichtig: „Die Bergwachten verzeichnen weiterhin zunehmende Blockierungen. Dort ist allerdings das gesamte Notfallgeschehen abgebildet.“ Im Unterschied dazu schaue die DAV-Bergunfallstatistik nur auf die DAV-Mitglieder. „Möglicherweise beginnen unsere Appelle zumindest bei den Alpenvereinsmitgliedern langsam zu fruchten. Seit Jahren empfehlen wir den Bergsportlerinnen und Bergsportlern, sich bei der Tourenplanung richtig einzuschätzen.“

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