Corona-Krise: 50 Prozent in Deutschland reagieren egoistisch

(Bild: CDC)Berlin (JUH) – Bevölkerungsschutz-Forscher der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften haben in einer breit angelegten Studie 7.200 Verhaltensweisen von Menschen in Deutschland während der Corona-Krise analysiert und einen potenziellen Krisenkatalysator festgestellt: 50 Prozent der Teilnehmenden beschreiben zwar einen prosozialen Umgang mit der aktuellen Situation, bei den anderen 50 Prozent überwiegt aber antisoziales und egoistisches Verhalten.

Bisherige Studien der Akkon Hochschule und der aktuelle Forschungsstand verzeichnen eine sehr viel deutlichere Tendenz der Bevölkerung zur Kooperation, daher könnte das antisoziale Verhalten in der aktuellen Corona-Krise krisenverstärkend wirken.

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Ein Großteil der ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und im Gesundheitswesen (85 Prozent) spricht sich dafür aus, auch bei einer Verschlechterung der Krise weiter zur Verfügung zu stehen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts (RKI) beurteilten die Befragten als besonders gut. Ermöglicht wurde die Studie durch die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH).

Das Forschungsteam um Prof. Dr. Henning Goersch hatte Bürgerinnen und Bürger in Deutschland seit dem 20. März 2020 aufgerufen, an einer breit angelegten Bevölkerungsstudie der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften teilzunehmen. Ergänzt wurde diese durch eine in Kooperation mit der Forsa Sozial- und Politikforschung durchgeführte repräsentative Befragung. Mehr als 4.500 Personen haben insgesamt an den Studien teilgenommen, die die Betroffenheit, die Risikowahrnehmung und die Verhaltensweisen der Bevölkerung während der COVID-19-Pandemie untersuchen.

Seit Freitag (03.04.2020) läuft die zweite Erhebungswelle.

Vollständige Ergebnisse (Zwischenbericht) können hier heruntergeladen werden.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Was soll das ? Esrt heißt es im Text “7200 Berhaltensweisen” ,dann “4500 Menschen” . Ist das “Hütchenspiel mit Zahlen” jetzt überall Mode !?!
    Sollen “4500 Menschen” stellvertretend für 83 000 000 Bundesbürger stehen? Muß für sowas “Bildungsgeld” ausgegeben werden !?!
    “Egoismus” und asoziales Verhalten kann ich jeden Tag sehen , wenn ich meine Mails durchsehe. In jedem Werbeangebot wird versucht , mit “Corona” abzukassieren, Preise für “epedemierelevante” Sachen betragen zum Teil das 10-fache vom ursprünglichen Preis( trotz Amazonverbote) , Bordellkönige, Drogenbarone , Wett-u.Spielhallenvögte biet n weiter munter ihren “Service” an.
    Wie glaubwürdig ist diese “Pandemie” noch, wenn die EU-Bürger quasi eingesperrt werden ,um die Ausbreitung eines “Virus”zu verhindern, aber gleichzeitig die Schengen-Grenzen geöffnet werden sollen !?!
    Nachdem sich jemand mal die Zahlen für Grippe, Tuberkulose, Hepatitis u.Masern angesehen hat,oder gar für Malaria, kommt er möglicherweise zu dem Schluß, daß diese “Coronapandemie” eine maßlose Übertreibung sein könnte und er das “Theater” nicht mitmachen will,was dann als “Egoismus” ausgelegt wird.
    Die reißerische,sensationsheischende Mediendarstellung dieser “Krise”,bei der eine”heroisch kämpfende “Westhemisphäre und eine lügende u.täuschende Osthemisphäre heraufbeschworen wird, tut da sein Übriges !

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  2. Kann diesen Eindruck (bzw. ist es hier ja ein Ergebnis aufgrund der Befragungen, was der Studie zugrunde liegt) voll und ganz bestätigen. Ein bisschen entsteht das Gefühlt ‘jeder rettet seine eigene Haut’ – und dies in der ‘zweiten Welle’ nochmal verstärkt. Das gegenseitige Wegreißen von Produkten beim Einkauf ist nur eine Erscheinung. Da wird gepöbelt und vor allem, sich mit Argwohn begegnet. Jeder könnte ein potenzieller Virenträger sein. Ich kann von ‘Zusammenwachsen’ der Menschen in meinem Umfeld wenig berichten. Da wird empfohlen (vom Gesundheitsamt) im Falle einer Quarantäne Nachbarn zu bitten, einkaufen zu gehen, wenn man niemanden hat. Wie soll das funktionieren?! Ich klingele also – bereits mit Corona infiziert – an der Wohnungstür des Nachbarn (ich habe schließlich nicht von jedem Nachbarn eine Rufnummer) und schildere dann meine Situation?! Wer möchte denn da noch mit mir sprechen oder in Kontakt sein.!! Die Wenigsten, behaupte ich. Nein, Solidarität sieht anders aus. Hier kommt die Abschottung gegen andere ganz geräuschlos daher. Man geht sich aus dem Weg (natürlich vor dem Hintergrund der Erkrankung auch sinnvoll). Aber man begegnet sich auch mit Misstrauen nach dem Motto: ‘Könnte der andere es haben?’ Es hat sich ein Klima breit gemacht von: Kälte, weniger Menschlichkeit, Denunziantentum, Argwohn….Das ist mein Fazit der Corona Krise. Bin gespannt wie es sich entwickelt, wenn wir das ausgestanden haben.

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