Berufstreue unter angehenden Notfallsanitätern untersucht

(Bild: Kevin Hartung/pixabay.com)Aachen (GzFWR) – Seit Jahren häufen sich die Meldungen über einen Personal- und Fachkräftemangel im bundesdeutschen Rettungsdienst. Eine dabei immer wieder diskutierte Ursache ist der Personalverlust hin zu anderen Branchen. Als rettungswissenschaftliche Fachgesellschaft hat sich die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft im Rettungsdienst (GzFWR) diesem Sachverhalt im Rahmen einer beschreibenden Studie angenommen.

Insgesamt wurden 1.567 und damit fast 30 Prozent der deutschen Notfallsanitäterschüler und -schülerinnen zwischen November 2019 und Januar 2020 befragt. Ziel war es, die aktuelle Zufriedenheit mit der Ausbildung und die Zukunftsperspektiven der angehenden Notfallsanitäter und -sanitäterinnen zu erfassen. Die Teilnehmenden kamen dabei aus allen deutschen Bundesländern.

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Die hohe Zahl sowie die Verteilung der Befragten ermöglichten repräsentative Erkenntnisse über Ausbildungsbedingungen sowie mögliche Gründe für den Branchenexodus der künftigen Fachkräfte. So sind die aktuellen Schüler und Schülerinnen mit ihrer Ausbildung an den Rettungswachen am zufriedensten (4,76 von möglichen sechs Punkten), während die Kliniken (3,73 Punkte) als Lernorte am schlechtesten abschnitten.

Bemerkenswert ist auch, dass knapp jeder fünfte Befragte angibt, unmittelbar nach der Ausbildung nicht mehr im originären Rettungsdienst arbeiten zu wollen.

Diese und weitere Sachverhalte werden in der Studie aufgedeckt. Auch auf die Unterschiede zwischen den Bundesländern geht sie ausführlich ein.

„Diese deskriptive Studie gibt einen exklusiven Einblick in den Status Quo und die Zukunftsperspektiven der Auszubildenden im Rettungsdienst. Wir hoffen, dass wir mit dieser Veröffentlichung eine Basis für weitere Forschung und damit Lösungs- und Änderungsansätze im rettungsdienstlichen Personal- und Ausbildungswesen schaffen“, sagt Thomas Hofmann, erster Vorsitzender der GzFWR und Mitautor der Studie.

Die Studie wird der Öffentlichkeit durch die GzFWR kostenlos zur Verfügung gestellt, das heißt nach dem Open-Access-Prinzip. Weiterhin stellt die GzFWR die anonymisierten Daten auch anderen Forschenden zur Verfügung. Diese Open Data Policy ermöglicht es, aus den Befragungsdaten weitere Erkenntnisse zu generieren und damit Forschung mit erklärenden und lösungsorientierten Ansätzen zu ermöglichen.

Die gemeinnützige GzFWR wurde 2019 gegründet, um die Forschungskapazitäten und -aktivitäten innerhalb der Rettungswissenschaften und deren Bezugswissenschaften zu entwickeln und zu vergrößern. Sie tut dies, um die Versorgung durch den Rettungsdienst evidenzbasiert, patientenzentriert und nachhaltig weiterzuentwickeln. Sie setzt dabei auf Kooperation, Bildung, Engagement, Information sowie eigene Forschung im und im Umfeld des Rettungsdienstes.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ich bewundere dies Frauen und Männer,die nebenbei noch Familie haben TAG und NACHT oberste Priorität das Menschenleben hat.Es fehlt an Kompetenz in der Ausbildung,medizinisch wie psyschich und es mangelt an Fahrzeugen,sowie
    guten Notärzten,die eine kurze Ausbildung für die Begleitung eines RTW haben.Ich finde es bedauerlich,das in der Gesellschaft,diesen Menschen,die baldRund um die Uhr,Einsatz haben so wenig bedacht zu kommt.Hubschrauber,RTW Notarzt,das alles kostet viel Geld.Das ist Aufgabe einer gut funktionierenden Regierung.Was jedoch immer wieder ins Hintertreffen kommt,ist die Betreuung der Angehörigen,wenn eswas schlimmes passiert ist.Dann sollte noch jemand dabei sein,der sich um diese Arbeit kümmert,dabit das Team zügig arbeiten kann und nicht emotinell abgelenkt wird.AlsoMehr Gelg für die Ausbildung und die Fahrzeuge,es können auch ehrenamtliche Menschen sein die sich dann um die Angehörigen kümmern.Aber es kann und darf so nicht weitergehen.Dies gilt für alle Berreiche.Bergwacht,Flugrettung,Wasserrettung,u.s.w.Wir brauchen sie alle.

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