Bergwacht kritisiert ARD-Spielfilm

(Bild: Olga von Plate/Bergwacht Bayern)München (BW BY) – Der ARD-Zweiteiler „Riesending – jede Stunde zählt“ hat die Bergwacht Bayern auf den Plan gerufen. In dem am 28.12.2022 ausgestrahlten Spielfilm geht es um den Einsatz in der Riesending-Höhle im Jahr 2014.

„Gewollt oder ungewollt entsteht, wie viele Rückmeldungen zeigen, leider der täuschend echte Eindruck, dass es sich bei der Produktion … um eine Dokumentation handelt und die Handlungen und Sichtweisen der Bergrettung im Film der Realität entsprechen“, sagt Dr. Klaus Burger, Regionalleiter der Bergwacht Chiemgau und damals Mitglied der Einsatzleitung. „Die künstlerisch zwar zulässige Vermischung von Realität und Fiktion spiegeln aber nicht den Rettungswillen und die Kompetenzen unserer ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter wider“, beklagt Dr. Burger. Die Bergwacht werde insofern in ein falsches Licht gerückt, was die Einsatzkräfte nicht verdient hätten.

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„Auf Kosten der Bergwacht und deren ehrenamtlichen Einsatzkräften wird eine Schwarz-Weiß-Welt gezeichnet. Wir fragen uns, was hier die Motivation ist und was letztendlich die Aussage des Films sein soll, wenn ein Realitätsanspruch besteht, gleichzeitig aber eine ganze Organisation diskreditiert wird, um Spannung zu erzeugen“, bemerkt Roland Ampenberger, Pressesprecher der Bergwacht. „Wir sind in Sorge, dass sich die Darstellung dieses Rettungseinsatzes alles andere als positiv auf die Motivation unserer Einsatzkräfte, insbesondere aber auch auf alle ehrenamtlichen Aktiven anderer Hilfsorganisationen, auswirkt.“

Der Film ist noch bis zum 27.01.2023 in der ARD-Mediathek abrufbar.

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