Assesment-Center für künftige Notfallsanitäter-Azubis

(Bild: Malteser Neckar-Alb)Nürtingen (MHD) – Aktuell geht es bei den Maltesern Neckar-Alb um die Einstellung von zehn neuen Notfallsanitäter-Auszubildenden. Sie werden an den Lehrrettungswachen in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis ausgebildet. Um hierfür die Besten zu finden, richteten die Malteser erstmals ein Assesment-Center aus.

40 Bewerber wurden dabei unter die Lupe genommen – und erhielten zugleich realistische Einblicke in die Arbeit des Rettungsdienstes und bekamen die Möglichkeit, ihre künftigen Ausbilder kennenzulernen und mit Fragen zu löchern. Ein Gewinn für beide Seiten, schreiben die Malteser, auch wenn am Ende nicht alle Bewerber zum Zug kommen.

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Nach einer offiziellen Begrüßung wurden die Bewerber in vier Gruppen eingeteilt. Die Vielfalt unter den Bewerbern war groß: Schulabgänger ohne Vorerfahrungen waren ebenso vertreten wie junge Leute, die bereits im Rahmen des Freiwilligendienstes erste Erfahrungen im Rettungsdienst erlangt haben. Und auch Rettungssanitäter, die bereits bei den Maltesern im Krankentransport tätig waren und nun die dreijährige Notfallsanitäter-Ausbildung machen wollen, waren unter ihnen. Sie alle mussten ihre Fähigkeiten und Talente gleichermaßen unter Beweis stellen – wobei kleine Defizite an den einzelnen Stationen längst kein k.o.-Kriterium darstellten. Fehler zu machen war beim Assesment-Center selbstverständlich erlaubt, am Ende zählte der Gesamteindruck, wie die Bewerter immer wieder betonten.

Nach einer persönlichen Vorstellungsrunde waren für die Teilnehmer vier Stationen vorbereitet. Neben einem Allgemeinwissenstest gab es an einer Station knifflige Aufgaben im Team zu lösen. Die Bewerter beobachteten, wer zum Wortführer avancierte, wer das Team am effektivsten unterstützte und wer sich eher im Hintergrund hielt.

Bei der Diskussionsrunde, die anhand zweier Texte erfolgte, wurde bewertet, wer die Texte genau gelesen hatte und wie argumentiert wurde.

Eine besondere Herausforderung stellte der Sporttest dar, vor allem für diejenigen, die noch keine Vorerfahrungen im Rettungsdienst hatten. Jeweils in Zweierteams waren die Bewerber in einem Parcours unterwegs. Mit Rettungsrucksäcken und links sowie rechts je ein Wasserkanister, galt es zunächst das Gemeindehaus zu umrunden und dann eine Treppe drei Stockwerke hochzulaufen – um dann bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung die Kompression des Thorax zu übernehmen.

„Wir konnten auf Augenhöhe mit den Rettungswachenleitern reden“, lobte eine Teilnehmerin am Ende des Assesment-Tages. „Wir hatten nie das Gefühl, dass man gleich raus sei, wenn man vielleicht einmal etwas falsches sagt“, war eine weitere lobende Erklärung in der Abschlussrunde. Auch Ausbildungsleiterin Magdalena Keltsch sprach von einem „ereignisreichen Tag“.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Steht der Aufwand für Bewerber und Arbeitgeber hier in einem realistischen Zueinander?

    Die freie Wirtschaft hat bereits länger eingesehen , das der Aufwand eines AC für gewöhnliche Abstammungsverhältnisse in keinem gesunden Verhältnis steht und keinen Nutzen bringt.

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