T-Pod-Beckenschlinge

Wurmlingen (pm) – T-Pod nennt sich ein neues Hilfsmittel zur temporären Stabilisierung von Becken-Frakturen bei Traumapatienten. Instabile Beckenfrakturen sind beim Polytrauma eine der häufigsten Ursachen für starken Blutverlust und stellen somit eine große Gefahr für diese Patienten dar.

T-Pod (Trauma Pelvic Orthotic Device) ist eine zweiteilige Vorrichtung, bestehend aus einem mit Klett überzogenen Stoffgurt und einem mechanischen Zug-System. Die Beckenschlinge dient zur präklinischen und klinischen Erstanwendung. Mit ihrer Hilfe werde eine sichere Stabilisierung und umfangreiche Kompression des Beckens erreicht, so RKB-Medizintechnik, die dieses Produkt vertreibt. Des Weiteren reduziere die Anwendung den Blutverlust und diene der Schmerzkontrolle.

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Das Anlegen der Beckenschlinge ist in fünf Schritten durchgeführt: Das Rettungsfachpersonal schiebt den T-Pod unter dem liegenden Patienten durch und passt ihn auf Höhe des großen Schenkelrings an. Der Gurt wird danach in der Mitte gekürzt, sodass eine etwa 15 bis 20 cm große Lücke verbleibt. Das Zug-System wird nun auf beiden Seiten des Gurtes angebracht und langsam simultan angezogen, um eine umfangreiche Kompression der Beckenregion zu erreichen. Die mit Klettband versehene Lasche lässt sich dauerhaft am Gurt fixieren und sorgt so für eine dauerhafte Stabilisierung. Zum Schluss werden Uhrzeit und Datum auf einem dafür vorgesehenen Beschriftungsfeld eingetragen.

Die Beckenschlinge ist zur einmaligen Anwendung vorgesehen (single-use), latex- sowie metallfrei, röntgendurchlässig und CT/MRT-kompatibel. Die Beckenschlinge kommt in einer Einheitsgröße bei normalgewichtigen Patienten zum Einsatz. Für übergewichtige Patienten können bei Bedarf zwei T-Pod-Schlingen zusammengesetzt werden.

(Foto: RKB-Medizintechnik)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Als Chirurg und 28 Jahre Notarzttätigkeit in Düsseldorf würde ich ein solches Hilfsmittel auch für erweiterte Maßnahmen für Rett-Ass und demnächst auch Notfallsanitäter befürworten

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  2. Vorausgesetzt der Arbeitgeber ist bereit Geld für so ein Hilfsmittel bereitzustellen. Es gibt nämlich auch RD Bereiche da überlegt man sich alljährlich was man noch alles an Material auf den RTWs einsparen könnte um die laufenden Kosten zu senken. Nach dem Motto das reicht auch wenn es einmal auf dem NEF ist. Als ich einmal in einem anderen Forum aufgezählt habe was man bei uns alles nicht dabei hat wurde ich besorgt gefragt ob ich sicher bin ob ich überhaupt Räder an meinem RTW habe! 🙂 🙁

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  3. Moin,
    dazu gibt es auch (bessere?) Produkte – für jeden Geschmack etwas:
    VBM Beckenschlinge (pneumatisch) Einweg und Mehrweg
    SAM Pelvic Sling (drei Größen, die mittlere deckt >90% der Mitteleuropäer ab), waschbar!
    Die Anwendung sollte einfach sein und keine Fehler zulassen…

    Allein der Verdacht auf Becken# (keine tasbare Instabilität ist kein Ausschluß!)bedingt solche Hilfsmittel! VacMat oder Stecklaken erreichen nicht den erforderlichen Druck. Auf einem Spineboard ist es m.E.n. sogar obsolet, den Patienten in diesem Fall ohne Beckenschlinge zu fixieren, weil ja quasi das (instabile) Becken geöffnet werden kann…

    Zum Sparwillen am RTW:
    Rechnet doch einmal aus, was dieses Sparen so bringt an Cent in der Rettungsmittelvorhaltestunde im Jahr. Das wird dann an Kosten verblasen, wenn Notarzt/NEF nur dafür geholt werden…
    Und was ist bei zwei Verletzten? Zweites NEF?

    Mit kameradschaftlichen Grüßen

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