Neues Ausbildungskonzept für Führungskräfte

Niederkassel (DRK) – Unglücksfälle mit mehreren Verletzten fordern den Einsatz vieler Rettungskräfte. Damit der Einsatz der Retter koordiniert und effektiv verläuft, muss es eine funktionierende Führung geben. Die Sicherheit der Einsatzkräfte, der gezielte Einsatz von Personal und Material und die Koordination eines schnellen Abtransportes der Betroffenen sind dabei wesentliche Aufgaben. Mit einem neuen Ausbildungskonzept will der DRK-Landesverband Nordrhein Rettungsdienstler für diese Aufgaben qualifizieren. In Kooperation mit dem Roten Kreuz im Rhein-Sieg Kreis fand jetzt ein erster Lehrgang statt.

 

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Bei den Feuerwehren sind die Bezeichnungen schon längst bekannt. Hier gibt es Truppführer, Gruppenführer und Zugführer – je nachdem, mit wie vielen Kräften die Feuerwehr in den Einsatz geht. Beim Rettungsdienst sind diese Bezeichnungen relativ neu.

Im Alltag kümmert sich ein Team um einen Erkrankten oder Verletzten. Sind allerdings mehrere Patienten gleichzeitig zu versorgen, muss geführt und koordiniert werden. Dazu bietet die DRK-Landesschule die Ausbildungen zum Gruppen- und Zugführer Rettungsdienst an. Der Pilotlehrgang für angehenden Gruppenführer fand im Rotkreuzzentrum Niederkassel statt.

Als einsatzführende Hilfsorganisation im Rhein-Sieg-Kreis hat das DRK dort eine Menge Erfahrung und bietet am Ausbildungszentrum Niederkassel zudem ideale Voraussetzungen für derartige Lehrgänge. Aus diesem Grund kooperieren hier der DRK-Landesverband und das DRK Rhein-Sieg in einem gemeinsamen Ausbildungsprojekt.

Zehn angehenden Gruppenführern wurde über sieben Tage das Handwerkszeug für ihre Tätigkeit vor Ort vermittelt. Aufgabe des Gruppenführers ist es, Mannschaften mit einer Stärke von etwa acht Personen zu führen, also vier Rettungsfahrzeuge, egal welcher Art.

In der Regel sind Gruppenführer als Fahrer eines Notarzt-Einsatzfahrzeuges (NEF) unterwegs, da in den meisten Fällen das ersteintreffende NEF die Einsatzleitung des Rettungsdienstes übernimmt und Ansprechpartner ist für die nachrückenden Kräfte.

Neben den Rechtsgrundlagen für die Führungskräfte waren vor allem der Führungskreis, die Führungsmittel und die Einsatztaktik bei Massenanfällen von Verletzten und Erkrankten Inhalt des Kurses. Die Zusammenarbeit mit Feuerwehr, THW und anderen Organisationen, Einsatzkonzepte und die möglichen Gefahren einer Einsatzstelle waren weitere Themen. Aber auch die Sensibilisierung für Gefahren nach möglichen Anschlägen und die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit gehörten dazu. In Planspielsimulationen mussten die Teilnehmer ihr Können zeigen und unterschiedliche Schadenslagen abarbeiten.

„Der Kurs war ein voller Erfolg!“ Darin waren sich Sascha Brennig vom DRK Rhein-Sieg und Martin Schröder vom DRK-Landesverband Nordrhein am Ende der Woche einig. Dem schlossen sich Hartmut Krabs-Höhler als Abteilungsleiter Nationale Hilfsgesellschaft des DRK-Landesverbandes und Stefan Wilms als Schulleiter der Landesschule an und lobten die guten Prüfungsergebnisse. Gemeinsam mit Frank Malotki vom DRK-Rettungsdienst Rhein-Sieg übergaben sie die Zertifikate „Gruppenführer Rettungsdienst“ an die zehn Teilnehmer.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sehr guter Ansatz! Dickes Lob an die Kollegen aus Nordrhein!

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  2. Dem kann ich mich nur anschliessen! Endlich mal ein gelungener Ansatz. Bleibt nur zu hoffen dass dieses Modell in ganz Deutschland umgesetzt und akzeptiert wird.

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