Lufthansa und DRK-Rettungsdienst Mittelhessen kooperieren

Foto: DRK-Rettungsdienst MittelhessenMarburg (DRK) – Anfang November 2012 unterzeichneten der DRK-Rettungsdienst Mittelhessen und die Lufthansa einen Kooperationsvertrag für Patientenbegleitungen im Patient Transport Compartment (PTC). Geschätzte hundert Mal pro Jahr sollen Mitarbeiter des Rettungsdienstes künftig schwerkranke Patienten auf Linienflügen begleiten. Jetzt schlossen die Rettungsfachkräfte ihre Zusatzausbildung für diese neue Aufgabe ab.

Das PTC ist mit einer Intensivstation auf Interkontinentalflügen zu vergleichen. In der Flugzeugkabine installiert, fällt das PTC kaum auf. Es wird als geschlossener Raum eingebaut und der erstreckt sich im Mittelblock einer Boeing 747 oder eines Airbus A340 über drei Sitzreihen. Hauptsächlich führen die Transporte von und nach Nord- und Südamerika, Afrika, dem Mittleren Osten und Asien. Die Einsätze dauern im Schnitt drei Tage. In der Regel stellt die beauftragende Versicherung die begleitenden Ärzte.

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Aufgrund der langjährigen Erfahrung im Intensivtransport war Lufthansa im Frühjahr 2012 auf den DRK-Rettungsdienst Mittelhessen zugekommen. Auch von Bedeutung war, dass das Unternehmen durch eine Kooperation mit dem Siegerländer Flugunternehmen Air Alliance bereits Erfahrungen mit Ambulanzflügen hatte.

„Für uns ist diese Kooperation eine spannende Herausforderung und eine logische Weiterentwicklung der früheren Kooperation mit Air Alliance“, sagt Michael Hartmann, Projektleiter für PTC beim DRK-Rettungsdienst Mittelhessen. „Gleichzeitig freuen wir uns, dass wir damit unseren Mitarbeitern ein neues Tätigkeitsfeld eröffnen können.“

„Nach der positiven Resonanz bei unseren Mitarbeitern sind wir uns sicher, dass wir auch auf Dauer genügend Kolleginnen und Kollegen haben, die sich für dieses Tätigkeitsfeld begeistern können“, so Geschäftsführer Markus Müller.

Acht Einsatzdienstmitarbeiter erwarben im Sommer eine Flugbegleiterlizenz. In 18 Ausbildungstagen  erhielten die Teilnehmer Einblicke in eine völlig andere Dienstleistung. Dabei war der Unterricht nicht nur theoretisch. So fand unter anderem eine „nasse Seenotrettungsübung“ im Schwimmbad des Trainingscenters statt. Ergänzt wurde die Schulungsmaßnahme durch  Einweisungen in die Geräte und die Bedienung des PTC selbst.

Von Oktober an absolvierten die Kollegen des Rettungsdienstes bereits erste Einsätze eigenverantwortlich. Hier zeigte sich auch, was man neben dem Gelernten noch so braucht: Neben guten Englischkenntnissen ist vor Ort vor allem umfangreiches Wissen zum Ablauf und Organisationstalent gefragt, damit der Langstreckenflug mit einem gut versorgten Patienten pünktlich abheben kann.

(Foto: DRK-Rettungsdienst Mittelhessen)

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Na das schreit doch mal nach einer Reportage im Rettungsmagazin. 😉

    Wieviele PTC hat die Lufthansa überhaupt? Von welchen deutschen Flughäfen aus starten die PTC eigentlich? Wie hoch ist das Einsatzaufkommen? Was sind die typischen Erkrankungen / Verletzungen? etc.

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