Drei GRTW auf Mercedes Citaro für Dubai

Drei neue Großraum-Rettungswagen (GRTW) lieferte Daimler an das Centre of Ambulance Services of the Government of Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Angeschafft wurden die Klinik-Busse, um bei Großschadenslagen schnell medizinische Hilfe leisten zu können. In den Mercedes-GRTW ist eine Versorgung von bis zu 20 Personen durch vier medizinische Fachkräfte gewährleistet. Sie bieten die Möglichkeiten einer voll ausgestatteten mobilen Klinik mit Intensivstation und Operationssaal.

Als Basis dienen Linienbusse: zwei Mercedes Citaro (Länge 12 Meter) und ein Gelenkbus Mercedes Citaro G (Länge 18 Meter). Angetrieben werden die Fahrzeuge von Dieselmotoren OM M 457 (h)LA mit einer Leistung von 220 kW (299 PS) bzw. OM 457 (h)LA mit einer Leistung von 260 kW (354 PS). Speziell für die extremen Klima-Verhältnisse in Dubai verfügen beide Busse über leistungsstarke Heißland-Klimaanlagen. Vor den Türen verhindern Luftvorhänge, dass warme Luft nach innen und kühle Luft nach außen gelangt. Die Fahrzeuge sind mit einem Elektronischem Brems-System (EBS), Scheibenbremsen rundum, ABS und Seitenaufprallschutz ausgestattet.

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Den Um- und Ausbau fertigte die Gebrüder Heymann GmbH in Zusammenarbeit mit Von Bergh Global Medical Consulting. Einer der Busse dient als intensivmedizinische Versorgungseinheit, ein anderer für die Massenversorgung und den Transport von mittel bis leicht verletzten Unfallopfern. Als Kombination dieser beiden Fahrzeugtypen dient der dritte Bus, der Behandlungs- und Transportkapazitäten für über 80 Patienten bietet.

Im Inneren des intensivmedizinischen Busses befinden sich drei Überwachungsbetten. Einer dieser Überwachungsplätze kann zu einem voll funktionstüchtigen Operationssaal umgewandelt werden. Dabei wird auf die gesamte Bandbreite der medizintechnischen Überwachung zurückgegriffen. Dazu zählt neben einem EKG ein InSpectra Schock-Monitor, mit dem einfach über einen auf die Handfläche aufgelegten Sensor die Gewebesauerstoffsättigung überwacht werden kann. Das Gerät warnt die Ärzte bereits Minuten vor einem Schock des Patienten, sodass entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Auch lassen sich innere Blutungen mit diesem Gerät erkennen und deren Verlauf überwachen.

Zur weiteren Diagnostik können zudem Röntgen- und Ultraschall-Geräte hinzugezogen werden. An Bord der Mercedes-Großraumrettungsfahrzeuge befindet sich laut Daimler das weltweit kleinste Röntgengerät, welches durch seine geringe Leistung Strahlenschutzmaßnahmen wie Bleiabdeckungen überflüssig macht. Die Röntgenbilder werden in Echtzeit auf einem Computermonitor angezeigt. Der Patient liegt während der Behandlung auf einem OP-Tisch, der mit vollwertigem OP-Licht ausgeleuchtet wird. Mit Einmalinstrumentensets können die unterschiedlichsten Operationen und Behandlungen durchgeführt werden. Für den Fall einer Entbindung per Kaiserschnitt sind nicht nur die entsprechenden Entbindungsbestecke an Bord, sondern auch ein Inkubator.

In den drei Bussen befinden sich jeweils 12.000 Liter Sauerstoff, die eine Sauerstoffversorgung bis zu drei Tage gewährleisten. Dabei wird das Gas über separate Leitungen zu den Sitzgruppen geleitet. Per Knopfdruck fallen aus speziellen Halterungen Sauerstoffmasken, von denen bei jeder einzelnen die Sauerstoffmenge geregelt werden kann.

Zusätzlich können die Busse mit einem Versorgungskoffer am Heck ausgerüstet werden. Hier befinden sich Stromerzeuger, Zelte, in denen weitere Verletzte behandelt werden können, Dekontaminationssysteme mit den zugehörigen Schutzausrüstungen sowie ein Sauerstoffkonzentrator. Mit diesem System lässt sich über mehrere Wochen Sauerstoff herstellen, ohne von Gaslieferanten abhängig zu sein.

Ein Operator kann im vorderen Bereich der Fahrzeuge per Telefon, Funk, Internet und Fax mit der Außenwelt kommunizieren. Zur Ausrüstung gehört ein Laptop ebenso wie ein großer LCD-Monitor, über den die einzelnen Bereiche im Großraumrettungswagen überwacht werden können.

Etwa 700 Stunden dauerte der Umbau der Mercedes-Benz Citaro Busse zum GRTW. Die Medi-Boards – die Wände, an denen die medizinischen Geräte befestigt sind – wurden in Karbon-Optik ausgeführt. Außerdem findet an zahlreichen Stellen gebürsteter Edelstahl Verwendung. Zudem verfügen die Busse über Roll-In-Systeme für Fahrtragen, wie sie auch in konventionellen RTW verwendet werden.

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