Vollübung auf dem Flughafen Lübeck

Lübeck (pm) – Großalarm auf dem Lübecker Flughafen am Samstagabend gegen 20:45 Uhr. Ein Flugzeug vom Typ Canadair CRJ 700 mit 70 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord ist beim Anflug auf den Flughafen im Süden Lübecks abgestürzt. Die Einsatzleitstelle der Feuerwehr Lübeck löst den Alarmplan für den Massenanfall von Verletzten aus.

So sah es zumindest das Übungsszenario vor, dass die Feuerwehr Lübeck in Kooperation mit dem Flughafen Lübeck für die diesjährige Flugunfallübung erarbeitet hatte.

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Rund 400 Einsatzkräfte, darunter die Fachdienste des Katastrophenschutzes der Hansestadt Lübeck, die Berufsfeuerwehr sowie die Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt Lübeck, das Technische Hilfswerk (THW), die Notärzte des Universitätsklinikums Campus Lübeck, die Polizei und Bundespolizei, Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter Unfallhilfe (JUH), der Malteser Hilfsdienst (MHD) und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sowie Teile der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg nahmen an der Großübung teil.

Aufwändiges Szenario

Auf einer Rollbahn des Flugfeldes kümmerten sich Einsatzkräfte der Feuerwehren und der Rettungsdienste um die Verletztenversorgung und die Brandbekämpfung. Gemeinsam mit den Rettungsorganisationen wurde ein Behandlungsplatz für die Verletztenversorgung errichtet und mit Hilfe einer 175KvA-Netzersatzanlage mit Strom versorgt.

Mit viel Aufwand wurde ein Flugzeugrumpf dargestellt, aus dem die Passagiere gerettet werden mussten. Weiterhin wurden Trümmerteile auf weiteren Teilen des Flugplatzes abgelegt. Pyrotechnische Effekte sorgten darüber hinaus für ein möglichst realistisches Szenario. Ein Sprengberechtigter des THW unterstütze den Pyrotechniker der Feuerwehr bei dieser Aufgabe.

Ziel der Übung war es, die reibungslose Rettungskette am Flughafen Lübeck im Falle eines Großalarms sicherzustellen. Dazu muss der Flughafenalarmplan „beübt“ werden. Die taktischen Einsatzvorgaben, das Training und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdienste und Einsatzorganisationen, der Betrieb einer Technischen Einsatzleitung der Feuerwehr sowie die Abarbeitung eines Massenanfalls von Verletzten unter Berücksichtigung der speziellen Gegebenheiten des Flughafenbetriebes wurden dabei überprüft.

Schiedsrichter beurteilen die Rettungsmaßnahmen

Um den Ablauf der Rettungskette und die gemeinsame Abarbeitung eines Notfalles herauszuarbeiten zu können, standen den Einsatzkräften so genannte „Schiedsrichter“ zur Seite, die das gesamte Szenario aufmerksam und neutral beobachteten. Sie bewerten die Zusammenarbeit der einzelnen Beteiligten an verschiedenen Schauplätzen anhand von Checklisten. Beim abschließenden „De-Briefing“ wurde die Kritik direkt an die Beteiligten weitergeleitet und einzelne Szenarien nochmals analysiert. Weiterhin wird es eine gesonderte Nachbereitung mit den Übungsleitern aller Bereiche geben.

Lübeck übt jährlich

„Sicherheit ist für den Flughafen Lübeck ein sehr wichtiges Thema“, so Tom Wilson, Geschäftsführer des Flughafens, und fügt hinzu: „Um größtmögliche Sicherheit für Passagiere, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und sonstige Personen zu gewährleisten, führt der Flughafen regelmäßig solche Notfallübungen durch.“ Eine gesetzliche Verpflichtung schreibt dem Flughafen solch eine Großalarmübung alle zwei Jahre vor. Der Flughafen Lübeck hat sich jedoch selbst dazu verpflichtet, eine solche Übung jährlich durchzuführen, um größtmögliche Sicherheitsstandards für alle Beteiligten zu gewährleisten.

(Quellen: Flughafen Lübeck, THW Lübeck)

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