Versorgung mit Telemedizin und Ersthelfern verbessern

(Bild: RD Havelland GmbH)Friesack (pm) – Die Rettungsdienst Havelland GmbH hatte am Freitag (27.09.2019) zum neunten Mal Notfallmediziner zum Havelländischen Notfalltag eingeladen. 130 Teilnehmende trafen sich zum Informationsaustausch im Feuerwehrtechnischen Zentrum Friesack. Das Leitthema der Veranstaltung war die Perspektive der Notfallversorgung im Flächenland Brandenburg.

Der zunehmende Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung sei ein entscheidender Faktor dafür, dass man auch künftig von einer Steigerung der Einsätze des Rettungsdienstes ausgehen müsse, zeigten sich die Teilnehmenden einig. Die Arztdichte ist im Havelland nicht so hoch wie in städtischen Ballungsräumen und deren Verteilung über das Einsatzgebiet sehr verschieden. Der Rettungsdienst müsse daher oft ausrücken und dabei längere Wegstrecken zurücklegen, um zum Einsatzort zu gelangen.

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Um das Problem zu lösen, könnte es eine Strategie sein, den Rettungsdienst mithilfe von Telemedizin zu unterstützen. So könnte die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes am Einsatzort bzw. während der Fahrt zur Zielklinik optimaler genutzt werden, hieß es während der Veranstaltung in Friesack. Um die Anwendung der Telemedizin zu erproben, wird die Fahrzeugflotte „Havelland II“ des Rettungsdienstes Havelland sukzessive entsprechend ausgerüstet. Telemedizinische Elemente in den Rettungswagen ermöglichen eine sichere Übertragung von Patientendaten in Bild und Ton zu einem Telenotarzt. In der Pilotphase des Projekts wird der Mediziner entweder in der Klinik Nauen oder im Homeoffice arbeiten.

Erste Erfahrungen zum Beispiel in Aachen (NRW) würden zeigen, dass die Diagnose- und Behandlungsqualität bei der telenotärztlichen Betreuung mindestens gleichwertig zu Notarzteinsätzen vor Ort sei, teilten Referenten im Rahmen des Notfalltags mit. Auch bei Verlegungstransporten seien positive Effekte zu verzeichnen. In der Praxis konnten sich die Teilnehmenden die Technik an Bord der neuen Rettungsfahrzeuge zeigen lassen, die anlässlich des Notfalltags vorgestellt wurden.

Eine weitere Strategie, um die notfallmedizinischen Herausforderungen zu meistern, soll im Havelland der Ausbau von qualifizierten Ersthelfersystemen sein. Ein Weg wird sein, die Laienreanimation verstärkt zu schulen. Außerdem sollen First Responder im Havelland etabliert werden. Das Projekt soll vor allem im Raum Friesack aufgebaut werden, wo sich Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr als Teilnehmer gemeldet haben.

Das Foto zeigt Gerhard W. Meyer, Geschäftsführer Firma Meytec, Jörg Grigoleit, Geschäftsführer Havelland Kliniken, Klaus Graf, Senior Director (COO) Fa. IQ Medworks, Dr. med. Petra Wilke, Geschäftsführerin Rettungsdienst Havelland GmbH, Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer Ambulanz Mobile, und Andreas Büttner, Einsatzleiter Technik (von links).

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