Studie: Frauen schneiden bei Reanimation schlechter ab

Basel (idw) – Frauen führen die Herzdruckmassage weniger effizient durch als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität und des Universitätsspitals Basel von April 2017.

Die Wissenschaftler haben in der Studie die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Medizinstudierenden bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung untersucht. Konkret ging es um die Durchführung der Reanimationsmaßnahmen und Führungskommunikation.

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216 Medizinstudierende (108 Frauen und 108 Männer) wurden hierfür in Dreiergruppen eingeteilt. Das Forschungsteam dokumentierte und untersuchte die Leistung der einzelnen Gruppen während eines simulierten Herzkreislaufszenarios.

Der Fokus lag dabei einerseits auf der ununterbrochenen Herzdruckmassage während der ersten drei Minuten nach Auftreten des Herzkreislaufstillstandes. Andererseits hielten die Forscher fest, wie häufig die Testpersonen deutliche Führungsaussagen machten. Unter Führungsaussagen verstanden die Wissenschaftlicher zum Beispiel Aussagen zur Aufgabenverteilung und konkreten Durchführung.  

„Verglichen mit reinen Männerteams zeigten die Frauengruppen weniger ‚hands-on time‘ und brauchten insgesamt länger, bis sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen begannen“, sagte Studienleiterin Prof. Sabina Hunziker. Außerdem gab es in reinen Frauenteams weniger Führungskommunikation verglichen mit reinen Männerteams. Auch in gemischten Teams machten Frauen der Studie zufolge deutlich weniger klare Führungsaussagen als Männer.

Wie Hunziker mitteilte, zeigen diese Ergebnisse, dass junge Ärztinnen für Notfallsituationen gezielter vorbereitet und geschult werden müssten.

Zur Studie „Influence of Gender on the Performance of Cardiopulmonary Rescue Teams: A Randomized, Prospective Simulator Study“ geht es hier.

 (19.05.2017; Symbolfoto: M. Brändli)

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