Spontanhelfer im Katastrophenschutz koordinieren

(Bild: (Symbol) Lucy Kaef/pixabay.com)Paderborn (idw) – Nach einer Katastrophe wollen viele Menschen spontan helfen. Wie diese Hilfsbereitschaft schnell, koordiniert und zielgerichtet eingesetzt werden kann, untersuchen Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Bevölkerung in dem Projekt „Koordination von Spontanhelfenden im Krisen- und Katastrophenfall“ (KatHelfer-PRO).

Damit Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) die spontane Hilfe optimal integrieren und koordinieren können, fehlt es bislang an geeigneten Werkzeugen. „KatHelfer-PRO“ will das ändern – mithilfe intelligenter Algorithmen und einer App. Durch die Vernetzung mit den Einsatzleitzentralen sollen Freiwillige in die Arbeit professioneller Rettungskräfte eingebunden werden.

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„Die Gewährleistung der zivilen Sicherheit in Deutschland bedarf eines verstärkten Einsatzes digitaler Innovationen. Durch ‚KatHelfer-PRO‘ wollen wir eine digitale Einsatzunterstützung realisieren, die eine koordinierte Kommunikation zwischen Freiwilligen, Einsatzleitstellen und Einsatzkräften ermöglicht“, erklärt Professor Dr. Guido Schryen, Projektverantwortlicher an der Universität Paderborn. Modernste Technologien in Kombination mit Erfahrungen und Forschungserkenntnissen der vergangenen Jahre sollen eine schnelle Anwendung in der Praxis ermöglichen.

Um uneinheitliche, technisch inkompatible Einzellösungen zu vermeiden, arbeitet das Team an einem bundesweiten digitalen System. Es soll eine flexible Integration in die jeweils führenden Systeme ermöglichen.

„Durch das neue System sollen Freiwillige zukünftig innerhalb kürzester Zeit informiert werden können. Außerdem soll es möglich sein, ihnen Aufgaben entsprechend ihrer Fähigkeiten und Verfügbarkeiten zuzuweisen“, so der Paderborner Wissenschaftler.

Das konkrete Szenario sieht dabei so aus: Bei einem Krisen- oder Katastrophenfall führt das System Bedarf und Angebot automatisiert mittels eines speziellen Vermittlungsalgorithmus zusammen. Dabei werden beispielsweise maximale Arbeits- und Ruhezeiten, Auslastungen von Einsatzorten und Wegzeiten berücksichtigt. Die Helfenden erhalten dann genaue Angaben über die Art und den Ort des Einsatzes sowie begleitende Informationen über die App.

Die Verbundpartner des Projekts (unter anderem die Malteser und der DRK KV Berlin Schöneberg-Wilmersdorf) werden von mehr als 20 assoziierten Partnern unterstützt. Zu ihnen gehört der ASB, die Johanniter, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie die Berliner Feuerwehr.

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