So wird man Höhenretter in Hamburg

Hamburg (rd_de) – Die Aufgabe der Sondereinsatzgruppe Höhenrettung (SEGH) der Hamburger Berufsfeuerwehr ist es, Patienten an extremen Plätzen zu versorgen und in Sicherheit zu bringen. Eine reizvolle Aufgabe, wird sich mancher denken. Allerdings ist nicht jeder Feuerwehrmann für diesen Job geeignet.

Deshalb müssen angehende Höhenretter in Hamburg wie vermutlich auch andernorts zunächst einen Eignungstest absolvieren. Dabei ist die Höhentauglichkeit mit frei hängen und frei klettern bis 20 Höhenmetern genauso nachzuweisen wie technisches Know-how für Material und Ausrüstung.

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„Das ist für die Feuerwehrkräfte meist kein Problem“, weiß Ausbilder Michael Sprotte. „Die Höhentauglichkeit bis 30 Meter ist für jeden Feuerwehrmann ja Grundvoraussetzung, genauso wie technisches Verständnis.“

Bevor sich die Feuerwehrleute für die SEGH bewerben können, muss die Ausbildung zum Rettungsassistenten bzw. Notfallsanitäter abgeschlossen sein. Während dieser Zeit sind die jungen Feuerwehrleute bereits über zwei Jahr im Dienst und meist an ihrer zweiten Wachstation im Einsatz.

„Damit ist die medizinische Versorgung Verunglückter durch die Höhenretter vor Ort sichergestellt, da nicht immer davon ausgegangen werden kann, dass bodengebundene Rettungsdienstler und Notärzte nach oben vorrücken können“, erklärt Michael Sprotte.

Sind für die Bewerber alle Voraussetzungen erfüllt und der Eignungstest geglückt, heißt es zunächst: warten. Und zwar bis zum jährlich stattfindenden Höhenretter-Lehrgang. Die Grundausbildung findet an der Landesfeuerwehrschule Hamburg statt.

„Die Zahl der zugelassenen Teilnehmer richtet sich nach dem anstehenden Bedarf“, schildert der Ausbilder. Entsprechend der Vorgaben der IBK Heyrothsberge umfasst die Grundausbildung 80 Stunden. Die Inhalte gelten bundesweit und basieren auf den internationalen Richtlinien der „European Union Special Rescue“ (EUSR).

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„Es gibt den theoretischen Part mit Ausrüstungserklärung, Geräteeinweisung, Knotentechniken, Anleitung zum Arbeiten und Hängen im Seil sowie die rettungsdienstlichen Aspekte mit Hängetrauma, orthostatischem Schock und Hock-Kauerstellung“, zählt Michael Sprotte auf.

Und es gibt den praktischen Teil am Objekt. Da werden außerhalb der Landesfeuerwehrschule die theoretisch erlernten Techniken an einem Hochhaus, Baukran oder Funkmast in bis zu 80 Meter Höhe trainiert.

„Aufseilen, abseilen, Sicherungstechniken, Patientenversorgung in luftiger Höhe, frei hängender Patiententransport – das alles sind die klassischen Trainingsinhalte der Höhenrettung“, erklärt der Ausbilder. „Für die Tiefenrettung kommen spezielle Techniken wie der Aufbau von Flaschenzügen hinzu.“

(Text und Foto: Bernd Burschewski; 20.06.2017)[1121]

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