Seenotretter bekommen spezielles Trainingsschiff

(Bild: (Symbol) Steven Keller/DGzRS)Bremen (DGzRS) – Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Mittwoch (11.12.2019) erstmals ein eigenes Trainingsschiff für die Seenotrettung an Nord- und Ostsee auf Kiel gelegt. Die etwa 22 Meter lange Einheit entsteht auf der Schiffswerft Hermann Barthel in Derben (Sachsen-Anhalt) an der Elbe. Die Indienststellung ist für 2021 vorgesehen.

Mit dem Neubau intensiviert die DGzRS in die dezentrale Aus- und Fortbildung der Seenotretter auf den Stationen zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten. Zusammen mit den Rettungseinheiten vor Ort sollen vorrangig Standards wie Sicherheit und Seemannschaft, Längsseitsgehen, Schleppen, Manövrieren, technische Navigation wie Radarausbildung, Kollisions-/Begegnungsfahrten, aber auch die Abbergung Verletzter aus Schiffsinnenräumen trainiert werden. „Wir bereiten uns damit auch darauf vor, künftig verstärkt eigenes Personal selbst auszubilden und zu trainieren, da es immer weniger deutsche Seeleute gibt“, sagt Marco Behns, Leiter des Rettungsdienstes der DGzRS.

Anzeige

Das Trainingsschiff der Seenotretter wird deshalb ausdrücklich keine leistungsstarke, schnelle Rettungseinheit, sondern ein konventioneller Verdränger mit Stahlrumpf. Das etwa 22 Meter lange, sechs Meter breite, 1,60 Meter tiefgehende und elf Knoten laufende Schiff wird von zwei Cummins-Motoren angetrieben. Sie sind baugleich mit denen der neueren Seenotrettungsboote der DGzRS. Das ermöglicht auch die technische Aus- und Fortbildung der Seenotretter.

Drei Besatzungsmitglieder werden das Trainingsschiff fahren. Acht Trainees beziehungsweise Freiwillige können an Bord untergebracht und auch an entsprechend ausgerüsteten technischen Navigationsplätzen geschult werden. Das Trainingsschiff komplettiert die DGzRS-Trainingsflotte. Zu ihr gehören auch zwei spezielle Trainingsboote aus der 9,5-/10,1-Meter-Seenotrettungsboot-Klasse. Außerdem wird die DGzRS künftig ihren größten Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ verstärkt zur Aus- und Fortbildung nutzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert