Schnellere Schlaganfall-Hilfe in Mannheim

(Bild: Dirk Schuhmann/UMM)Mannheim (UMM) – Ab sofort können Rettungsdienste Informationen zu Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall schon während der Anfahrt digital an die Universitätsmedizin Mannheim (UMM) übertragen. So können die Ärzte bereits vor Ankunft des Patienten die notwendigen Behandlungsschritte planen und wertvolle Zeit sparen. Die UMM nutzt als erstes Krankenhaus in Mannheim dieses neuartige System.

„Beim Schlaganfall zählt jede Minute“, betont Professor Dr. med. Kristina Szabo, Leitende Oberärztin der Neurologischen Klinik der UMM. „Mit den telemedizinischen Informationen aus dem Rettungswagen können wir das Krankheitsbild des Patienten vorab gut einschätzen und alles für eine schnellstmögliche Behandlung vorbereiten.“

Anzeige

Aus dem Rettungswagen wird eine erste Verdachtsdiagnose ebenso übermittelt wie nähere Angaben über den Zustand des Patienten und seine Vitaldaten wie Blutdruck, Puls, Blutzucker und Sauerstoffsättigung. Auch ein EKG kann übertragen werden. Durch die Online-Verbindung kennen die Ärzte in der Notaufnahme die voraussichtliche Ankunftszeit im Krankenhaus und können rechtzeitig die notwendigen Spezialisten aus dem Haus hinzuziehen. Ebenso können sie sich anhand der Krankenakte bereits über eventuelle Vorerkrankungen oder frühere Klinikaufenthalte informieren.

Die Informationen werden von den Rettungsdiensten vor Ort über den Notfall Informations- und Dokumentationsassistenten (NIDA) übermittelt. Die NIDA-Software des Zentrums für Telemedizin Bad Kissingen (ZTM) läuft auf einem Tablet-PC und kann Daten aus medizinischen Geräten, der Versichertenkarte sowie Bilder und Videos übertragen. Die medizinischen Informationen sind dann auf einem zentralen Großbildschirm („Arrival Board“) in der Notaufnahme und auf der Schlaganfallstation der UMM zu sehen. Auch der Rettungsdienst profitiert von der Online-Anbindung: Durch die zügigere Übergabe in der Notaufnahme steht der Rettungswagen schneller wieder für neue Einsätze zur Verfügung.

Bisher sind in der Region die Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Johanniter mit dem NIDA-System ausgestattet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert