Schädel-Hirn-Trauma: Therapie im Rettungsdienst

Bremen (rd_de) – Der Primärschaden ist bei einem Schädel-Hirn-Trauma therapeutisch nicht zu beeinflussen. Das Augenmerk gilt daher der Verhinderung bzw. Eingrenzung von Sekundärschäden. Welche Aufgaben in diesem Zusammenhang dem Rettungsdienst zufallen.

Präklinisch bedeutet das für den Rettungsdienst bei der Versorgung eines Schädel-Hirn-Traumas:

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•    Sicherstellung der Oxygenierung, Aspirationsschutz (Sauerstoffgabe, Intubation),
•    Aufrechterhaltung eines suffizienten Kreislaufs,
•    Vermeidung einer Hypokapnie und
•    Vermeidung von Hirndrucksteigerungen.

Das Hauptaugenmerk gilt der Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung des Gehirns. Dazu zählt nicht nur die Vermeidung einer Hypoxie, sondern auch eine suffiziente zerebrale Perfusion. Hypokapnie verschlechtert die Hirnperfusion, da sie eine Vasokonstriktion auslöst.

Die Ausprägung eines Hirnödems verschlechtert die Durchblutung ebenfalls. Ab einem Glasgow Coma Scale < 9 wird (dem darin Geübten) die Intubation als Aspirationsschutz empfohlen. Über die kontrollierte Beatmung kann mittels milder Hyperventilation zudem der Hirndruck gesenkt werden.

Weitere Maßnahmen zur Hirndrucktherapie bzw. -prophylaxe sind Oberkörper-Hochlagerung, hypertone Infusionslösungen und Kortikoide. Letztere werden heute allerdings kritisch gesehen.

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(Text: Jürgen Auerhammer, Anästhesist, Notarzt; Symbolfoto: Markus Brändli; 30.05.2017)

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