Mobile Blutgasanalysegeräte haben sich bewährt

(Bild: Kreis Herford)Herford (HF) – Die Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) im Kreis Herford (NRW) sind seit etwa zwei Jahren mit mobilen Geräten zur Blutgasuntersuchung ausgerüstet. Die Bilanz fällt positiv aus.

Mit den einfach zu bedienenden Blutgasanalysegeräten kann am Notfallort schnell eine Untersuchung am Patienten durchgeführt werden. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse können die weitere präklinische Behandlung maßgeblich beeinflussen.

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Dr. Steffen Grautoff, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) des Kreises, wurde vor zwei Jahren auf die Möglichkeit einer mobilen Blutgasanalyse-Messung aufmerksam. Er erkannte die Chancen, die sich dadurch für Notfallpatienten ergeben, und ließ alle NEFs im Kreis Herford mit diesen Geräten ausrüsten.

„Schock, schwere Traumata, akute Blutungen und Verletzungen, Bewusstseinsstörungen, Atem- und Herzprobleme sowie Wiederbelebungen. In solchen und weiteren Fällen kann eine schnelle Blutgasuntersuchung vor Ort wichtige Erkenntnisse liefern, die entscheidend für die weitere Behandlung des Patienten sind“, erklärt Dr. Grautoff.

Das gewonnene Wissen hilft zum einen in therapeutischer Hinsicht. Sprich: Wie wird der Patient behandelt? Welches Medikament benötigt er? Muss er invasiv oder nicht-invasiv beatmet werden und welche weiteren Hilfsmittel sind notwendig? Zum anderen hilft es in organisatorischer Sicht: In welche Klinik muss der Patient gebracht werden? Wo bekommt er für seinen individuellen Notfall die beste Versorgung? Was kann die Zielklinik schon vorbereiten, bevor der Patient eintrifft?

Was für einen Mehrwert das Gerät bringt, belegen die Zahlen: „In 85 Prozent der Notfälle, in denen das Gerät zum Einsatz kam, hat die Blutgasuntersuchung zu therapeutischen oder organisatorischen Maßnahmen im Sinne des Patienten geführt, die andernfalls nicht durchgeführt worden wären“, berichtet Dr. Grautoff. Die Untersuchung vor Ort dauert circa zwei Minuten. Das Ergebnis (unter anderem pH-Wert, Erythrozyten, Elektrolyte) wird ebenfalls mobil ausgedruckt.

In Kombination mit einem mobilen Ultraschallgerät, das ebenfalls in jedem NEF des Kreises Herford vorhanden ist, bekommen die Notärztinnen und Notärzte schnell ein gutes und umfassendes Bild über den Zustand ihrer kritisch kranken Patienten.

Dr. Steffen Grautoff geht davon aus, dass die Blutgasanalysegeräte in einigen Jahren überall in Deutschland zur Standard-Ausrüstung gehören. „Denn es erhöht die rettungsdienstliche Qualität einfach ganz erheblich“, so Dr. Grautoff.

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