Mehr First Responder für die Bundeswehr

Berlin (rd.de) – Die Ausbildung zum so genannten Combat-First-Responder ist bei der Bundeswehr nur ihren Spezialeinheiten vorbehalten. Das sei aber für den gefährlichen Einsatz in Afghanistan zu wenig, findet die FDP.

Dr. Rainer Stinner (FDP), Mitglied des Verteidigungsausschusses und stellvertretendes Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im deutschen Bundestag, kritisiert die zögerliche Haltung des Bundesverteidigungsministeriums, bei der konsequenten sanitätsdienstlichen Weiterbildung der Soldaten zum Combat-First-Responder. Hierbei handelt es sich um eine Zusatzausbildung, um Soldaten in die Lage zu versetzen, im Notfall auch ärztliche Maßnahmen zu ergreifen. Der Minister verstecke sich, so die Kritik, hinter der deutschen Rechtslage, die eine dauerhafte Delegation ärztlicher Maßnahmen nur unter strengen Auflagen erlaube.

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Die Süddeutsche Zeitung zitiert in ihrem Artikel „Vorschriftsmäßig verbluten“ ein Schreiben von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) an den Abgeordneten Stinner, nachdem es in der Tat einen Zielkonflikt zwischen der weitreichenden Kameradenhilfe und den in Deutschland geltenden Rechtsgrundsätzen gebe.

Inzwischen hat das Verteidigungsministerium in einer öffentlichen Stellungnahme die Kritik an einer mangelhaften sanitätsdienstlichen Versorgung zurückgewiesen. Hierin heißt es, der Sanitätsdienst der Bundeswehr würde gesetzlich nicht daran gehindert, für die Einsatzszenarien der Bundeswehr ein spezifisches Konzept zur Lebensrettung zu entwickeln und hierfür auch Nicht-Sanitätspersonal heranzuziehen.

In diesem Sinne habe man die Ausbildung bereits seit 2007 durch eine deutlich erweiterte Sanitätsausbildung für Spezialkräfte und spezialisierte Kräfte der Bundeswehr Rechnung getragen. Dies ist die Ausbildung zum Combat-First-Responder. Vor dem Hintergrund der Einsatzrealität in Afghanistan habe die Bundeswehr bereits im April 2008 begonnen, eine deutlich veränderte und erweiterte Ersthelfer-Ausbildung einzuführen.

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