Medizinische Ersteinschätzungs-Software für die 116 117

(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Berlin (pag) – Kürzlich wurde die neue Software SmED auf einer Tagung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) vorgestellt. Die Software soll medizinisches Fachpersonal mithilfe eines Fragebogens unterstützen, die Ersteinschätzung von Patienten evidenzbasiert durchzuführen.

SmED steht für „Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland“. Ab 1. Januar 2020 soll die Software für ein bundesweit einheitliches Ersteinschätzungsverfahren für die Bereitschaftsdienstnummer 116117 verwendet werden. Getestet und evaluiert wird SmED in einem vom Innovationsfonds geförderten Projekt (DEMAND), an dem auch mehrere Kassenärztliche Vereinigungen (KV) beteiligt sind.

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Grundlage von SmED, ein Medizinprodukt der Klasse I, ist das seit Jahren in der Schweiz etablierte evidenzbasierte Verfahren SMASS (Swiss Medical Assessment System). Im Auftrag des Zentralinstituts wird das Verfahren für den Einsatz in Deutschland weiterentwickelt.

Ergebnis der strukturierten Ersteinschätzung mit dem SmED-Fragebogen sind immer der Zeitpunkt, zu dem eine ärztliche Versorgung stattfinden sollte (sofort, schnellstmöglich, binnen 24 Stunden oder in den nächsten Tagen) und die angemessene Versorgungebene (zum Beispiel Rettungsdienst, Krankenhausnotaufnahme, Arztpraxis oder Bereitschaftspraxis). Es handelt sich um eine Entscheidungshilfe für medizinisches, aber nicht ärztliches Fachpersonal.

Auf der Tagung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland klangen erste Erfahrungsberichte aus den KVen Sachsen-Anhalt und Bremen vielversprechend. Deutlich wurde aber auch: Die echten Herausforderungen liegen in den Randbereichen der telefonischen Einschätzung. Als eine „Baustelle“ klassifiziert Dr. Dominik von Stillfried, Geschäftsführer des Zentralinstituts, etwa jene Gebiete, wo eine Überlappung mit der Notrufnummer 112 besteht.

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