KV Berlin stellt Vermittlung von Krankentransporten ein

(Bild: (Symbol) wal_172619/pixabay.com)Berlin (KV-B) – Aufgrund der hohen Belastung in der Leitstelle des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) gibt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin die bisherige Organisation von Krankentransporten, die sich aus der direkten Tätigkeit des ÄBD ergibt, ab.

Sollte kurzfristig keine neue Anlaufstelle gefunden werden, müssen Versicherte sich an die Berliner Feuerwehr wenden. Diese müsse nach Informationen der KV subsidiär tätig werden, wenn kein Krankentransportunternehmen gefunden werde.

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Nach Angaben der KV Berlin gehe „es um rund 17.000 von insgesamt etwa einer Million Krankentransporte, die jährlich in Berlin durchgeführt werden“, heißt es in einer Mitteilung der Ärztevereinigung. „Bei der Vermittlung über die Leitstelle des ÄBD handelt es sich um eine Serviceleistung gegenüber den Versicherten, die von der KV Berlin in den vergangenen Jahren freiwillig übernommen wurde. Die stetig gestiegene Zahl von Vermittlungen an Berliner Krankentransportunternehmen und der immense organisatorische Aufwand bei der Suche führen dazu, dass unser medizinisch ausgebildetes Fachpersonal nicht zur Entgegennahme der Anrufenden mit akuten gesundheitlichen Beschwerden zur Verfügung stehen kann und es dadurch zu längeren Wartezeiten bei der 116117 kommt. Diesen Umstand können wir nicht mehr verantworten, da wir uns vorrangig um die ambulante Notfallversorgung in dieser Stadt kümmern müssen“, heißt es seitens des Vorstands der KV Berlin.

Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen sei kurz vor Weihnachten über den geplanten Schritt „mit der Bitte um eine zeitnahe Klärung“ informiert worden. Interessiert an einer konstruktiven Lösung, habe die KV Berlin mit der Abgabe der Vermittlungen gewartet und sich in den vergangenen Wochen intensiv an den Gesprächen zwischen den Senatsverwaltungen für Inneres und Gesundheit, den Krankenkassen, Krankentransportunternehmen und der Berliner Feuerwehr beteiligt. „Doch leider hat es bis heute (24.01.2023/d. Red) keine Entscheidung gegeben.

„Wir wissen alle, in welcher Lage sich der Rettungsdienst aktuell befindet. Aber ganz am Ende leiden die Versicherten, die länger als nötig auf einen Krankentransport warten müssen. Hier können wir nur an alle Verantwortlichen appellieren, sich schnell zu einigen. Zuständigkeitsgerangel sollte nicht auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen werden“, heißt es abschließend.

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