Johanniter warnen vor finanziellen Kürzungen

(Bild: Martin Bühler/Johanniter)Berlin (ots) – Anlässlich der anstehenden Haushaltsverhandlungen im Bundestag zeigen sich die Johanniter besorgt: Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht für 2024 starke Einsparungen im sozialen Bereich vor. „Als Dienstgeber und Hilfsorganisation blicken wir mit Sorge auf die anstehenden Verhandlungen im Bundestag. Wir können uns als Gesellschaft keine weiteren Kürzungen im sozialen Bereich leisten“, so Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Besonders hart könnte es die Freiwilligendienste treffen: Im kommenden Jahr sollen die Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) um insgesamt 78 Millionen Euro gestrichen werden, das wären knapp ein Viertel der gesamten Mittel. Für 2025 stehen weitere Kürzungen im Raum. Etwa jede vierte Stelle könnte wegfallen.

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„Die Freiwilligendienste sind für viele junge Menschen eine Chance: Wir erleben in unseren Diensten hautnah, dass die Erfahrungen während eines Freiwilligendienstes oftmals den Weg in einen sozialen Beruf oder ein Ehrenamt ebnen. Wenn wir mehr sozialen Zusammenhalt wollen, dann müssen wir bewährte Programme aktiv befördern, anstatt genau dort zu sparen“, so Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes.

Auch der Bevölkerungsschutz wäre von starken Budgetkürzungen betroffen. So fällt die Weiterfinanzierung der „Mobilen Betreuungsmodule 5.000“ zur autarken Unterbringung von bis zu 5.000 Menschen angesichts der erforderlichen Beschaffungen und der Notwendigkeit, möglichst schnell eine Einsatzfähigkeit herzustellen, zu gering aus.

Zudem sind deutliche Mittelkürzungen im Bereich der zivilen Verteidigung und bei der Förderung des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz geplant. Die Förderung des Projekts „Mobile Helfer“ zur Einbindung von Spontanhelfenden in Notlagen ist aktuell gar nicht mehr vorgesehen, obwohl das Projekt nach zweijähriger Planungsphase kurz vor dem Abschluss steht. Die Johanniter appellieren an die Bundesregierung, die Relevanz eines starken Bevölkerungsschutzes nicht zu vernachlässigen.

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