GKV: Reform des Rettungsdienstes braucht bundesweite Vorgaben

(Bild: Vince Scherer/Shutterstock)Berlin (GKV) – Der Spitzenverband aller gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV) hat jetzt in einem Papier formuliert, welche Schritte aus seiner Sicht nötig sind, um den Rettungsdienst in Deutschland zu reformieren. Leitgedanken müssten demnach bundesweite Vorgaben und eine transparente Vernetzung der Agierenden sein.

„Eine Reform des Rettungsdienstes bietet die Chance, das Wirrwarr der unterschiedlichen Strukturen je nach Land, Kreis oder Kommune endlich aufzulösen“, sagt Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband. „Statt eines Flickenteppichs brauchen wir einheitliche Strukturen und Qualitätsvorgaben – damit gewährleistet werden kann, dass Menschen im Notfall so schnell wie möglich zum richtigen Krankenhaus gebracht werden.“

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Um dies zu erreichen, müsse der Rettungsdienst nach Meinung Stoff-Ahnis neu gedacht werden: Konkret würde dies bedeuten: bundeseinheitliche Vorgaben machen, die für alle verpflichtend seien; konsequent auf Transparenz über freie Klinik-Kapazitäten setzen und die Möglichkeiten der Digitalisierung gerade auch im Rettungswesen nutzen. „Diese Faktoren können die im Notfall entscheidende Zeit sparen“, ist Stefanie Stoff-Ahnis überzeugt.

Bislang existieren die Leitstellen des Rettungsdienstes und die Notdienste der Kassenärztlichen Vereinigungen parallel. Deren Rufnummern 112 und 116117 sollten bestehen bleiben, aber zusammengelegt werden. Entscheidend dabei seien eine digitale Vernetzung mit bundesweit interoperablen Systemen und eine verpflichtende Kooperation der beiden Stellen. So könnten Notfälle schneller in die je nach Schweregrad notwendige Versorgung gebracht werden.

„Idealerweise hilft ein standardisiertes Verfahren der Ersteinschätzung dabei, dass der Weg in die richtige Versorgung bereits beim Kontakt zur Leitstelle beginnt, nicht erst in der Notaufnahme“, heißt es in einer Mitteilung des GKV. Die Nummer 116117 des ärztlichen Notdienstes sollte noch bekannter gemacht, dessen Rolle in der Notfall-Versorgung gestärkt und der Zugang verbessert werden.

Für einen effizienten Rettungsdienst müsse Transparenz über Krankenhaus-Kapazitäten hergestellt werden. Leitstellen und Rettungswagen müssten die aktuellen Notfallstufen der umliegenden Kliniken kennen sowie digital und in Echtzeit Informationen über deren freie Betten bekommen. Umgekehrt benötige das Krankenhaus Informationen aus dem Rettungswagen über den Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten. Für beides bräuchte es bundesweit einheitliche Vorgaben und die Pflicht zur digitalen Vernetzung.

Derzeit entscheiden die Kommunen, welche IT-Systeme in den Leitstellen verwendet werden. Das Ergebnis sei ein Flickenteppich. Die Systeme seien nicht miteinander verknüpft; Rettungswagen seien nicht über Kreis- und Ländergrenzen hinweg sichtbar, so der GKV. Für einen effizienteren Rettungsdienst müsse ein überregionaler Zugriff der Leitstellen auf Rettungswagen mithilfe von einheitlichen IT-Systemen ermöglicht werden.

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