Erste Hilfe: Reanimationsquote weiterhin unbefriedigend

(Bild: RossHelen/Shutterstock)Nürnberg/Düsseldorf (DGAI) – Deutschland kann bei der Ersthelfenden-Reanimationsquote nicht zu den skandinavischen Ländern aufschließen. Diese Bilanz zieht nach dem Jahrestreffen des Deutschen Reanimationsregisters in Düsseldorf die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Es handelt sich um aktuelle Zahlen der außerklinischen Reanimation im Notarzt- und Rettungsdienst aus dem Jahr 2023.

Die Ersthelfenden-Reanimationsquote, also die Anzahl an bereits begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen vor Eintreffen des Rettungsdienstes, betrug im vergangenen Jahr 50 Prozent und lag damit vergleichbar zu 2022. „Leider konnte trotz zahlreicher unterschiedlicher Aktivitäten keine weitere Steigerung beobachtet werden“, bedauert Professor Dr. Matthias Fischer, Mitglied des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters.

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Mit über 480.000 Datensätzen und allein 40.000 neuen Fällen aus dem Jahr 2023 ist das Deutsche Reanimationsregister die größte notfallmedizinische Datenbank im deutschsprachigen Raum. Die von den teilnehmenden Notarzt- und Rettungsdienststandorten eingepflegten Daten für das Jahr 2023 sowie die einer Referenzgruppe von 46 Notarzt- und Rettungsdiensten bilden die Grundlage des jährlichen Berichts. Die Referenzgruppe setzt sich aus Standorten zusammen, deren Daten eine besonders hohe Qualität aufweisen. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik mit 84,6 Millionen Einwohnenden ergibt sich daraus die aktuelle Ersthelfenden-Reanimationsquote von 50 Prozent.

„Im europäischen Vergleich hinken wir damit weiterhin deutlich hinter den skandinavischen Ländern her, die eine Quote von über 70 Prozent erreichen. Das zeigt, dass wir unsere Anstrengungen weiter intensivieren müssen“, bilanziert Professor Dr. Fischer.

Die DGAI, Trägerin des Reanimationsregisters, setzt sich mit Aktivitäten wie der Woche der Wiederbelebung, die jährlich im September stattfindet, oder den Bad Boller Reanimations- und Notfallgesprächen seit Jahren aktiv für eine Verbesserung der Reanimationsversorgung ein. Neben Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen ist die Steigerung der Telefon-Reanimationen, bei denen Rettungsleitstellen den Anrufer bei der Durchführung der Herz-Druck-Massage unterstützen, ein wichtiger Schritt, um die Quote zu steigern.

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